So schön ist Wielde18 Gruppen verwandeln Weilerswist in ein Jeckespill

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18 Gruppen verwandelten Weilerswist in ein Jeckespill. Hier sind bunt kostümierte Clowns zu sehen.

Wielde, was warst du jeck. 18 Gruppen zeigten im Zoch, wie schön der Karneval sein kann.

18 Gruppen, 400 Meter kürzerer Zugweg: Die Weilerswister Jecken feierten ausgelassen auf der verkürzten Strecke.

Vielleicht hätte Weilerswists Bürgermeisterin Anna-Katharina Horst auf der Suche nach einem Markenbild den Nelkensamstagszug abwarten sollen. Ideen hätte sie dabei genug bekommen: „Weilerswist: galaktisch gut“ oder „Weilerswist: Wir lassen die Korken knallen“. Hat sie aber nicht. Deshalb bleibt es bei: „Am Swist der Zeit“. Das Markenbild hatten Studenten für die Gemeinde erarbeitet – eigentlich ziemlich jeck, wenn es nicht ernst gemeint wäre.

Die Gruppe Dauerbrenner um Bettina Frankenberg ließ lieber die Knollen knallen. Sie gingen zum 25. Mal im Zoch mit – zu den Anfangszeiten zogen sie noch am Veilchendienstag durch Wielde. „Dass wir Sektflaschen werden wollen, stand schnell fest. Wir haben ja schließlich etwas zu feiern“, sagte Frankenberg. Und im Feiern waren die zehn Jecke ziemlich gut – sie tanzten und liefen mit viel Spaß an dr Freud durch die Straßen – von wegen wie eine Flasche leer.

„Bahnhofsallee“ wurde in Weilerswist aus dem Zugweg gestrichen

Die 18 Gruppen hatten in diesem Jahr etwa 400 Meter weniger zu bewältigen. Zugleiter Dennis Weyer hatte sich dazu entschieden, die „Schlussetappe Bahnhofsallee“ zu streichen. „Da war zuletzt immer recht wenig los“, erklärte der bunte Zugleiter die Entscheidung. So endete der jecke Zoch kurz vor dem Rathaus.

Zoch am Nelkensamstag

Janz Wielde es e Jeckespill

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Noch lange nicht zu Ende sein dürfte die Geschichte der Gruppe „Zug süchtig“ sein. Traditionell begeisterten die Jecke mit einem liebevoll gestalteten Kostüm – und dieses Mal mit einem (fast) synchronen Weltraum-Tanz. „Wir hatten es schwer, ein Motto zu finden. Wir wussten nur, dass unser Kostüm silbern sein wird“, erklärte Gruppensprecherin Regina Arz.

Silber und Weltall? Das passt wie jecke Raketen zu Karneval. Auch, weil der Swister Turm die Form einer Rakete hatte und er wunderbar als Antrieb auf den Rücken gebastelt werden konnte. Und was soll eine Weilerswister Gruppe schon anderes sagen als: „Weilerswist ist galaktisch gut“?

Wie immer war auch die Jahrgangsstufe 5 der Gesamtschule dabei. Mehr als 130 Kinder verwandelten die Straßen in einen Dschungel. „Schule und Gemeinde muss verzahnt sein. Für beide Seiten ist es wichtig, dass wir mitgehen“, sagte Schulleiter Stephan Steinhoff. Und wenn man die Schüler fragt? Dann kam nur ein sattes „Grrrrr“ von den Tigern und ein lautes Geplapper von den Papageien. In Wielde ist eben immer tierisch was los.


Kamelle flogen in den Wäschekorb

Ruderboot oder Waschmaschine: Der siebenjährige Joah Heinecker hatte ausgefallene Kostümwünsche. „Wir haben uns für die Waschmaschine entschieden“, so seine Mutter Melody.

Joah und seine Mutter Melody hatten gemeinsam ein ziemlich jeckes Kostüm gebastelt. Der Siebenjährige war eine Waschmaschine.

Joah und seine Mutter Melody hatten gemeinsam ein ziemlich jeckes Kostüm gebastelt. Der Siebenjährige war eine Waschmaschine.

Das Kostüm kam bei den Zugteilnehmern richtig gut an, denn sie warfen die Kamelle sofort in den Wäschekorb, der auf der Waschmaschine platziert war. Da steckte der Joahs Kopf drin. Entsprechend hatte der Schüler nach dem ersten Drittel des Zugs Kopfschmerzen. „Nächstes Jahr ziehen wir einen Helm an“, so die Mutter.  

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