Schwerlastverkehr umleitenOrtsbürgermeister hofft auf Ausbau von Weilerswist-Süd

Lesezeit 3 Minuten
Täglich fahren mehrere Hundert Lkw über die K 3 durch Müggenhausen und Schwarzmaar. Der Schwerlastverkehr ist seit Jahren eine Belastung für die Anwohner.

Täglich fahren mehrere Hundert Lkw über die K 3 durch Müggenhausen und Schwarzmaar. Der Schwerlastverkehr ist seit Jahren eine Belastung für die Anwohner.

Weilerswist-Schwarzmaar – Die Hoffnung will Erwin Jakobs nicht aufgeben. Der Ortsbürgermeister von Müggenhausen, Schwarzmaar und Neukirchen glaubt weiter an die Ost- und Südtangente – die Umgehungsstraßen, die den Schwerlastverkehr aus Schwarzmaar und Müggenhausen herausholen, die K 3 entlasten sollen.

Den neuen Optimismus schöpft der 64-Jährige aus der Tatsache, dass im Rahmen des neuen Regionalplans eine Erweiterung des Neubaugebiets „Weilerswist-Süd“ bis zum Vernicher Friedhof durchaus ein Thema sein dürfte. „Die Bezirksregierung hat aber signalisiert, dass der Plan nur Realität wird, wenn es die Osttangente vom ADAC-Kreisel in Richtung K 3 geben wird“, so Jakobs.

940 000 Euro Sanierungskosten

Bei der geplanten Sanierung der K 3 bei Müggenhausen handelt es sich nach Angaben des Kreises um die „grundhafte Erneuerung“. Ziel sei es, eine durchgängig intakte Fahrbahn mit an das jeweilige Schadensbild angepassten Erneuerungsmaßnahmen herzustellen, die den verkehrlichen Ansprüchen wieder gerecht werde, sagt Pressesprecher Wolfgang Andres.

Die Länge der Baustrecke beträgt etwa 940 Meter zuzüglich der verkehrsgerechten Anbindungen der Ortsstraßen und Wirtschaftswege. Die Bauarbeiten werden laut Andres ein Jahr dauern. Bisher vorgesehener Baubeginn ist 2021.

Die Gesamtkosten der Sanierung betragen nach Darstellung des Pressesprechers 940 000 Euro. (tom)

Sollte die Straße gebaut werden, sei es naheliegend, dass der Wirtschaftsweg kurz vor Schwarzmaar (aus Vernich kommend) ausgebaut werde und als sogenannte Südtangente in Richtung L 210 nach Schneppenheim fungiere, so Jakobs. Laut des Ortsbürgermeisters müsste dann kein Schwerlastverkehr, aber auch kein Neubürger von Weilerswist-Süd mehr durch Müggenhausen und Schwarzmaar fahren. „Und auch nicht durch Vernich. Es darf nämlich nicht sein, dass Vernich den Verkehr abbekommt, wenn die beiden anderen Orte entlastet werden sollten“, so Jakobs.

Ortsbürgermeister Erwin Jakobs in Schwarzmaar.

Ortsbürgermeister Erwin Jakobs in Schwarzmaar.

Eine Anwohnerin, die direkt neben dem Wirtschaftsweg lebt, der vor einiger Zeit am Ortsrand von Schwarzmaar bereits als mögliche Alternative zum von Jakobs nun ins Spiel gebrachten Trassenverlauf der Südtangente worden war, bezweifelt, dass sich die Lkw-Fahrer an die Trassenführung halten würden. „Da müssten sie öfter abbiegen. Da haben sie sicherlich keine Lust drauf, wenn sie über den Kreisel an der L 182 und die K 3 bequemer zum Ziel kommen“, meint die Frau.

Zuletzt hatte das Verwaltungsgericht Aachen zwei Schwarzmaarern Recht gegeben, die gegen den Plan der Gemeinde geklagt hatten, die Südtangente genau zwischen ihren Bauernhöfen verlaufen zu lassen. Die Verwaltungsrichter hatten geurteilt, dass der Schutz der an der geplanten Trasse wohnenden Anlieger Vorrang habe. Wenn die Gemeinde die Kieslastwagen über den Wirtschaftsweg schicken wolle, müsse sie vorher ein zeitaufwendiges Planfeststellungsverfahren einleiten, hieß es. Jakobs machte im Gespräch mit dieser Zeitung deutlich, dass er von Anfang an vor der jetzt vom Gericht abgelehnten Trasse gewarnt habe.

Zudem machte er sich bei einem Ortstermin dafür stark, so lange die Straßen noch Zukunftsmusik seien, in Schwarzmaar und Müggenhausen Blitzer aufzustellen. „Man merkt deutlich, wenn die Lkw nur mit 30 km/h durch die Orte fahren, statt mit 50“, so Jakobs. Das bestätigte auch die Anwohnerin, die ihr Haus direkt an der K 3 hat.

Das könnte Sie auch interessieren:

Wolfgang Andres, Pressesprecher des Kreises, sagte zum Blitzer-Vorschlag: „Grundsätzlich ist das Verfahren so, dass Kreis und Polizei sich abstimmen und sich die Situation ansehen.“ Ausschlaggebend sei, ob es an dieser Stelle eine Unfallhäufung aufgrund von zu hoher Geschwindigkeit gebe. Wenn das der Fall sei, so Andres, müsse geklärt werden, was man tun könne. „Denkbar sind bauliche Maßnahmen oder auch eine stationäre Geschwindigkeitskontrollanlage. Das muss jeweils im konkreten Einzelfall entschieden werden“, teilte Andres mit.

Rundschau abonnieren