Anna-Sophia Sahm macht das, was sie gerne macht. Sie deckt ein Dach. Für die gebürtige Weilerswisterin ist es aber ein besonderes Dach. Sie arbeitet derzeit am Swister Turm – mit Blick auf ihren Heimatort. Und an jenem Dach, das ihr Opa vor mindestens 50 Jahren bereits deckt hat.

Die Arbeiten am Swister Turm sind nötig, weil im Oktober des vergangenen Jahres Unbekannte die Informationstafel vor dem Gebäude in Brand gesetzt hatten. Durch das Feuer wurden das Mauerwerk und ein hölzernes Vordach beschädigt.

Brandstiftung, zerstörte Scheiben, gestohlene Kupferrohre

Nach Angaben von Gerd Burghof, Vorsitzender des Swister Turm e.V., entstand ein Sachschaden in Höhe von 28.000 Euro. Burghof zufolge war das aber nicht der einzige Fall von Vandalismus. Jüngster Fall: eine mutwillig zerstörte Scheibe.

Zudem seien in der ersten Jahreshälfte 2022 mehrfach Kupferrohre gestohlen worden – und das im Jahr des 800. Geburtstags. Den feiert der Turm offiziell am 19. August, weil da die ehemalige Pfarr- und Wallfahrtskirche erstmals urkundlich erwähnt wurde.

Vereinsmitglieder arbeiten jährlich bis zu 1000 Stunden ehrenamtlich am Turm

Das erste große Geburtstagsfest steht aber schon an Pfingsten an (siehe „Wallfahrt und Familie“). Bis dahin gibt es noch einiges zu tun – nicht für Dachdeckerin Anna-Sophia Sahm, die damit rechnet, dass sie bis Ende der kommenden Woche etwa 700 Schiefertafeln auf dem kleinen Dach festgenagelt haben wird.

Und die Mitglieder des Vereins werden bis Pfingsten noch einige ehrenamtliche Stunden ansammeln, die sie beispielsweise in die Pflege der Grünanlage stecken – pro Jahr sind es laut Burghof 1000 Stunden. „Das ist es wert, weil es Heimat ist. Und für mich ist das der schönste Ort in Weilerswist“, sagt der Vorsitzende des Vereins, den es seit 2002 gibt.

Bis Pfingsten soll auch die große Glasscheibe ersetzt sein, die jüngst mutwillig mit einem spitzen Gegenstand zerstört worden ist. „Die Vorfälle nehmen immer mehr zu“, erklärt Burghof. Wie groß der finanzielle Schaden an der Glastüre sei, stehe noch nicht fest.

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„Wir sind froh, dass sie die Altarfiguren nicht entwendet haben. Anscheinend ging es nur um die Zerstörungslust“, so Burghof: „Die Menschen sollen sich lieber an dem Ort erfreuen, der nach vielen Jahren zu dem geworden ist, was er sein soll: ein Ort der Begegnung.“

Wallfahrt und Familie

Für das Familienfest an den Pfingsttagen am Swister Turm in Weilerswist haben bereits 30 Vereine ihre Unterstützung zugesagt.

Geplant sind rund um den Turm Musikdarbietungen, Tanzeinlagen, ein Luftballonwettbewerb, ein Malwettbewerb, Baumscheibensägen und mehrere Gottesdienste. „Die Planungen für das Fest sind zu 80 Prozent fortgeschritten“, sagt Gerd Burghof, Vorsitzender des Swister-Turm-Vereins.

Zudem ist am Pfingstmontag wieder die große Wallfahrt geplant. „Da könnte es in diesem Jahr richtig voll werden“, so Burghof: „Wir haben alle ehemaligen Wallfahrtsteilnehmer angeschrieben.“