SpatenstichIn Zülpich entstehen moderne Wohnräume für die Lebenshilfe

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Mehrere Menschen stehen auf einer Baustelle und haben Spaten in der Hand.

Viel Freude beim Spatenstich im Garten hatten die Vertreter von Lebenshilfe HPZ, Paffendorf Vermögensverwaltung und Stadt.

22 Menschen mit Behinderung sollen in einem neuen, zentral gelegenen Gebäude in der Stadt Zülpich in kleinen Wohngruppen leben. 

Barrierefrei, helle Wohnräume, ein großer Aufzug, kleine Wohngruppen und ein Garten – das erwartet 22 Menschen mit Behinderung, die voraussichtlich Mitte 2025 in ihr neues Zuhause in Zülpich einziehen können.

Am Mittwoch trafen sich Vertreter der Stadt, die Geschäftsführer der Lebenshilfe HPZ und die Paffendorf Vermögensverwaltungs GmbH zum offiziellen Spatenstich. Da die Bauarbeiten an dem Gebäude allerdings schon im Januar begonnen hatten, wurde dieser kurzerhand im künftigen Garten durchgeführt.

Lebenshilfe HPZ spricht beim Zülpicher Gebäude von einem Glücksfall

Zentrales Wohnen in einem Wohngebiet sei ein wichtiger Faktor für die Integration von Menschen mit Behinderung in die Gesellschaft, sagte Katharina Paffendorf zur Begrüßung. Deshalb habe die Vermögensverwaltung gerne in das Gebäude für die Lebenshilfe investiert, die langfristiger Mieter des Gebäudes wird.

Dieses Projekt sein ein wahrer Glücksfall, betonte Philipp Krosch, einer der beiden Geschäftsführer der Lebenshilfe. „Das ist ein Sozialbau-Projekt, da ist kein großes Reibach zu machen.“ Investoren zu finden sei daher immer schwer, umso glücklicher sei man nun, einen lokalen Partner gefunden zu haben.

Bisheriges Gebäude in Schleiden entspricht nicht mehr den Anforderungen

Die 22 Menschen, die künftig in dem Gebäude auf dem Gelände der ehemaligen Strumpffabrik wohnen sollen, sind derzeit in einem Gebäude in Schleiden untergebracht. Die Wohnstätte entspreche allerdings nicht mehr den heutigen Anforderungen, so Krosch.

Das Gebäude sei sehr verwinkelt und dunkel. Der Aufzug sei sehr klein, und die Menschen lebten in Wohngruppen mit zwölf Personen zusammen. Hinzu komme, dass das Gebäude aus den 1980er-Jahren energetisch saniert werden müsste.

Das Bild zeigt eine Baustelle. Vor den ersten Mauern eines Gebäudes stehen Arbeitsmaterialien und ein Betonmischer.

Die ersten Mauern des neuen Gebäudes stehen schon.

Im neuen Haus soll es nur noch Vierer-Wohngruppen geben. Das ermögliche zum einen eine intensivere Betreuung, aber auch mehr Privatsphäre, berichtete Krosch weiter.

Ein weiterer Pluspunkt sei die zentrale Lage. Die Bewohner haben künftig den Wassersportsee vor der Haustür, Supermärkte sind nicht weit, und eine Bushaltestelle befindet sich ebenfalls in der Nähe.

Zülpichs Bürgermeister spricht von einem sinnvollen Projekt

Auch eine Photovoltaik-Anlage auf dem Dach sei geplant, und es gebe einen geschützten Garten für alle Bewohner, ergänzte Christian Pfaff, ebenfalls Geschäftsführer der Lebenshilfe HPZ. Die neue Wohnstätte bringe den Bewohnern ein Höchstmaß an Selbstbestimmtheit, erklärten die beiden Geschäftsführer. Zudem sollen Fachkräfte, die die Bewohner je nach Hilfebedarf unterstützen können, rund um die Uhr vor Ort sein.

„Wenn gute Akteure zusammenkommen, entsteht etwas Tolles“, fasste Bürgermeister Ulf Hürtgen das Projekt zusammen. Schon bei der Planung des Baugebiets an der ehemaligen Strumpffabrik sei es der Zülpicher Politik ein Anliegen gewesen, einen sozialen Aspekt hineinzubringen. „Wir als Stadt freuen uns sehr über das Projekt. Es ist absolut notwendig und es ist sinnvoll“, so Hürtgen weiter.


70 Wohneinheiten sollen auf dem Gelände entstehen

Auf dem Gelände der ehemaligen Strumpf- und Strickwarenfabrik Kreissig an der Chlodwigstraße entstehen derzeit 70 Wohneinheiten. Investor für das Baugebiet ist die Paffendorf Vermögensverwaltung. Unter anderem hat die GmbH die bereits stehenden Mehrfamilienhäuser bauen lassen. Wohnraum zu schaffen, sei ihnen ein Anliegen, so Katharina Paffendorf.

Ein paar Stadthäuser sind ebenfalls schon fertig, ansonsten ist das Gelände allerdings noch Baustelle. Das Wohngebiet wird unter klimafreundlichen Gesichtspunkten gebaut. Ein Blockheizkraftwerk soll die Gebäude mit Wärme versorgen, alle Häuser sollen eine Ladestation für Elektrofahrzeuge erhalten. Schottergärten sind in dem Gebiet verboten. Der Anteil an Grün- oder Photovoltaikdächern muss zudem 80 Prozent betragen.

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