Idee dank Rotwein und CoronaReger Zulauf beim Kunstbasar auf Obstbaumwiese

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Der Kunstbasar unter freiem Himmel zwischen Obstbäumen erfreute am sonnigen Sonntag zahlreiche Besucher.

Der Kunstbasar unter freiem Himmel zwischen Obstbäumen erfreute am sonnigen Sonntag zahlreiche Besucher.

  • Unter freiem Himmel konnten Besucher sich am Sonntag an den Werken von 16 Künstlerinnen und Künstlern erfreuen.
  • In Bergisch Neukirchen präsentierten die Kunstschaffenden ihre Werke inmitten von Obstbäumen.
  • Den Anstoß zu der Idee gab das ein oder andere Glas Rotwein – und die noch immer schwelende Corona-Pandemie.

Leverkusen – „Rotwein. Und vielleicht auch ein bisschen Corona“, antwortet Künstler Norbert Kaluza schmunzelnd auf die Frage, was nötig war, um die Idee eines „Kunstbasars am Obstweg“ in Angriff zu nehmen. Unter diesem Namen präsentierten 16 Künstlerinnen und Künstler am Sonntag ihre vielfältigen Werke in Bergisch Neukirchen, ganz in der Nähe des Restaurants Claashäuschen – und unter freiem Himmel.

Die Idee selbst hatte seine Leverkusener Künstlerkollegin Ninel Prodan-Luchkowsky, die von ihrem Balkon aus auf die malerischen Obstwiesen zwischen Öl- und Wiembach blicken kann, schon länger. „Wir haben hier so schöne Natur. Und die Menschen haben ein Bedürfnis danach, draußen zu sein – genau wie nach Kunst.“ Eines Morgens sei sie dann einfach da gewesen, die Idee einer Freiluftgalerie – einen lauen Sommerabend und ein wenig Rotwein später hatte sie auch die Mitglieder ihrer Keramikergruppe für ihre Überlegung begeistert. „Gerade in diesen Zeiten.“

Viel Vorbereitung und ein großes Interesse

„So eine Idee muss man einfach unterstützen“, befand auch Renate Kolk, die nicht nur Ninel Prodan-Luchkowskys Vermieterin ist, sondern auch Besitzerin der Obstwiese. Nach Rücksprache mit ihrer Pächterin sei schnell klar gewesen: Statt weidende Pferde sollte es einen Tag lang Kunst am Obstweg zu sehen geben.

Masken tragende Besuche konnten in der Auswahl stöbern.

Masken tragende Besuche konnten in der Auswahl stöbern.

Und dabei keineswegs nur Arbeiten aus Keramik: Auch Gemälde, Kalligrafie und vielfältiges Kunsthandwerk warteten darauf, entdeckt zu werden. „Wie das häufig so ist: Jeder kennt jemanden. Und plötzlich meldeten sich Leute, die auch gerne ausstellen oder auf anderem Wege beitragen wollen. Es hat sich viel positive Energie entwickelt,“ beschreibt Norbert Kaluza den Prozess. Der freilich nicht immer ganz einfach war: „Wir befinden uns hier ja in einem Landschaftsschutzgebiet, brauchten daher eine spezielle Genehmigung. Und ein Hygienekonzept mussten wir selbstverständlich auch vorlegen.“

Mit dem Ergebnis aber waren die Organisatoren zufrieden: „Es gibt so viel Interesse“, freut sich etwa Ninel Prodan-Luchkowsky. „Das ist natürlich auch eine Motivation, sich selber künstlerisch weiterzuentwickeln.“ Und Norbert Kaluza ergänzt: „Natürlich hat man gehofft, dass es funktioniert – aber das es so gut angenommen wird!“

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Tatsächlich herrscht auf der zur Galerie umfunktionierten und gut besuchten Pferdeweide eine entspannte, offene Atmosphäre. Zahlreiche Besucherinnen und Besucher schlendern bei Sonnenschein und Livemusik zwischen den Ständen, kommen untereinander oder mit den Ausstellenden ins Gespräch. Endlich mal wieder rauskommen, endlich mal wieder Kunst, ist der Tenor vieler Gäste.

Ist da eine Wiederholung im nächsten Jahr nicht eine Überlegung wert? „Mal schauen“, so Norbert Kaluza, wiederum schmunzelnd. „Es wurde in jedem Fall schon mit der Überlegung an uns herangetreten, einen Weihnachtsbasar zu veranstalten. Aber dafür braucht es dann wohl ein bisschen Glühwein.“

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