Wohnen in Köln und der RegionSo viele Häuser und Wohnungen werden wirklich fertig gebaut

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Neue Wohnhäuser, noch mit Gerüsten ummantelt, vor einem blauen Himmel.

Wir geben einen Überblick über den fertiggestellten Wohnraum der vergangenen fünf Jahre in der Region. Mit interaktiver Karte. (Symbolbild)

Baustellen und Wohnungsnot überall, aber wie viel wird wirklich fertig? Ein Überblick und Vergleich über neuen Wohnraum in der Region.

77 Mal die Fläche des Phantasialands. Zweimal die Fläche von Köln-Niehl. Fast so groß wie Siegburg. Oder Wesseling. Von 2017 bis 2021 entstanden in NRW 21,739 Quadratkilometer neuer Wohnraum. Oder eigentlich: So groß war der Wohnraum, der in dieser Zeit tatsächlich fertiggestellt wurde. Anfang Mai veröffentlichten die Statistischen Ämter von Bund und Ländern mit dem sogenannten Neubauatlas ein interaktives Tool, das einen Überblick über den tatsächlich entstandenen neuen Wohnraum gibt – im Gegensatz zu Bauvorhaben oder andauernden Baustellen. 

In Köln, Bonn, Leverkusen und den Kreisen darum konnten von 2017 bis 2021 (neuere Daten umfasst die Statistik noch nicht) dementsprechend 45.009 neue Wohnungen freigegeben werden. Und 15.610 Gebäude. Flächenmäßig entfiel das meiste davon, klar, auf Köln mit 951,3 Tausend Quadratmetern. Gefolgt von Bonn mit 456,6 Tausend Quadratmetern und Leverkusen (197,8 Tausend Quadratmeter) und Bergisch Gladbach (171,8 Tausend Quadratmeter). 

Sprechen wir von Köln und der Region, umfasst das einen Teil von Nordrhein-Westfalen, der in der Bevölkerungsdichte sehr heterogen ist. Neben Ballungszentren wie Köln und dem Speckgürtel drumherum gibt es auch Gemeinden wie Dahlem im Kreis Euskirchen: Nur 4301 Einwohnerinnen und Einwohner lebten hier im Jahr 2021 (nach Daten des Zensus) – Zum Stichtag 31.12.2020 ist es die kleinste Gemeinde in NRW. Inzwischen wurde Dahlem dieser Rang allerdings von Heimbach abgelaufen, nachdem Mitte 2021 bei einer Befragung 48 zusätzliche Personen im Ort gezählt werden konnten. 

Dahlem schafft den meisten neuen Wohnraum pro Person

Kleine Gemeinden wie diese mit NRWs Großstädten zu vergleichen, gibt also kein informatives Bild über die Entwicklung des Wohnraums. Deswegen lohnt sich eher ein Blick auf den fertiggestellten Wohnraum pro Kopf. Und hier sind Köln und Bonn eindeutig nicht mehr an der Spitze der Liste. Sondern – in der Tat – Dahlem.

In fünf Jahren entstanden hier insgesamt 3,7 Quadratmeter pro Person, in Köln demgegenüber nur 0,8 Quadratmeter. Im Durchschnitt sind das 0,7 Quadratmeter pro Kopf für die Dahlemerinnen und Dahlemer, und nur 0,17 Quadratmeter für die Kölnerinnen und Kölner. 

Neuer Wohnraum in Oberberg: So viel wie sieben Milchtüten pro Kopf

213.014 Wohnungen in mehr als 84.200 Gebäuden konnten in NRW in fünf Jahren freigegeben werden. Die meisten Wohnungen pro Gebäude entstanden in Bonn mit einer Quote von 6,2. Hellenthal, ebenfalls im Kreis Euskirchen, baute scheinbar lieber Häuser mit weniger Wohnungen: Hier entstanden in fünf Jahren 67 Häuser mit 75 Wohnungen.

Mit Dahlem im Kreisgebiet ist es kaum verwunderlich, dass der Kreis Euskirchen den Vergleich der Kreise um Köln beim fertig gestellten Wohnraum anführt. Im Durchschnitt wurde hier ein halber Quadratmeter pro Kopf pro Jahr fertig – deutlich mehr als etwa im Oberbergischen Kreis. Hier waren es nur etwas mehr als 0,1 Quadratmeter. Das sind etwa 7 Milchkartons nebeneinander gestellt.

Und in der Tat: Auch die Gemeinde, in der am wenigsten neuer Wohnraum fertiggestellt wurde, liegt im Oberbergischen. Radevormwald, Zuhause von fast 22.000 Menschen, schloss 2021 den Bau an 5 Gebäuden und 14 Wohnungen ab. Mieter oder Käuferinnen der Neubauten teilen die Fläche von 1,4 Tausend Quadratmetern unter sich auf. 

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