IntegrationArbeitsagentur und Jobcenter richten Anlaufstelle für Flüchtlinge ein

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Leverkusen – Gibt es eine bessere Integration als durch Arbeit? Wohl kaum. Daher ist es so immens wichtig herauszufinden, über welche Fähigkeiten Flüchtlinge verfügen und wie es um deren Sprachkenntnisse bestellt ist. Auch dies gehört zu den Aufgaben des „Integration Point“ (IP) Leverkusen. Speziell geschulte Mitarbeiter der Agentur für Arbeit und des Jobcenter Arbeit und Grundsicherung Leverkusen (Jobcenter AGL) sollen gemeinsam als zentrale Anlauf- und Beratungsstelle für geflohene Menschen dienen.
Mühsamer Weg
Edith Erler von der Arbeitsagentur Bergisch Gladbach stellte Mitgliedern des Leverkusener Integrationsrates in der jüngsten Sitzung im Rathaus in Wiesdorf die neue Kooperation vor. Der „Integration Point“ sei eine Besonderheit und aktuell nur in Städten Nordrhein-Westfalens eingerichtet. Hilfen und Entscheidungen aus unterschiedlichen und sehr komplexen Rechtsgebieten gehören zum Angebot. „Ziel ist es, Asylsuchende und Flüchtlinge möglichst schnell in den Ausbildungs- und Arbeitsmarkt zu bringen“, betonte Erler.
Bis dahin ist es allerdings mitunter ein mühsamer Weg. Viele Neuankömmlinge hätten viele Probleme und viele Fragen – und wüssten meist nicht, an wen sie sich wenden könnten. Etliche Ehrenamtler, die Flüchtlingen helfen möchten, stünden vor ähnlichen Schwierigkeiten. Daher sei eine zentrale Anlaufstelle wichtig, in der qualifizierte Mitarbeiter der Arbeitsagentur, des Jobcenter und der Kommunen eng zusammen arbeiten.
„Im Idealfall soll das in einer Büroeinheit geschehen. In Leverkusen gibt es allerdings noch ein Raumproblem. Wir sind aber auf der Suche nach einem geeigneten Gebäude und zuversichtlich, alsbald fündig zu werden“, sagte Erler. Zur Zeit ist das Jobcenter an der Heinrich-von-Stephan-Straße 6a untergebracht, die Arbeitsagentur an der Heinrich-von-Stephan-Straße 18. „Ungeachtet dessen arbeiten wir eng zusammen. Niemand wird weggeschickt, sondern an die richtige Stelle weitergeleitet“, merkte Erler an.
Wichtig sei, dass die Menschen überhaupt kämen, ob Asylsuchende, Flüchtlinge, Ehrenamtler oder Arbeitgeber. Nur so könne man schnell und zielorientiert helfen. Sei es bei Maßnahmen zur Sprachqualifizierung, bei der Anerkennung von Abschlüssen, einer oft schwierigen und langwierigen Angelegenheit, oder beim Zugang zum Arbeitsmarkt.
Übersetzer-Pool
Erler wies daraufhin, dass die Mitarbeiter im „Integration Point“ auf ein „mehrsprachiges Servicecenter“ zurückgreifen könnten: „Über eine Hotline kann ein Mitarbeiter, der die jeweilige Landesprache spricht, vermittelt werden. Die Bundesagentur für Arbeit ermögliche damit auch eine Verständigung für Kunden, die nicht der deutschen Sprache mächtig seien. Berater und Vermittler sind unter ☎ 0214 / 83 39 159 (Arbeitsagentur), ☎ 0214 / 83 39 716 (Jobcenter) erreichbar. Infos für Arbeitgeber gibt es unter: ☎ 02202 / 93 33 142 und ☎ 0214 / 83 39 546.