Herkunft eines KunstwerksRätsel um unbekannte Schöne gelüftet

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Etwa 20 Zentimeter groß ist das Frauenbildnis, das eine Kölner Künstlerin unbemerkt in der Bundeskunsthalle aufgehängt hatte.

Unter ihrem Pulli schmuggelte Danai Emmanouilidis dasetwa 20 Zentimeter große Frauenbildnis in eine Ausstellung in der Bundeskunsthalle Bonn.

Wer schmuggelte unbemerkt ein Bild in eine Schau der Bundeskunsthalle? Nach einem Aufruf des Museums in den Sozialen Medien meldete sich eine Kölner Künstlerin.

Nach dem Fund eines zusätzlich aufgehängten Bildes in der Bundeskunsthalle in Bonn ist nun klar, wer hinter der kuriosen Aktion steckt. Wie ein Sprecher des Bundeskunsthalle am Freitag bestätigte, hat sich die Künstlerin Danai Emmanouilidis aus Köln am Donnerstagnachmittag auf Instagram gemeldet und als Urheberin zu erkennen gegeben. Zuvor hatte der WDR berichtet.

Ich wollte immer schon ein Bild in eine Ausstellung schmuggeln.
Danai Emmanouilidis

Dem WDR sagte die Jurastudentin: „Ich wollte immer schon ein Bild in eine Ausstellung schmuggeln.“ Sie habe das Bild mit einem „Riesenhoodie“ reingeschmuggelt. Und zwar schon am 1. September. Die Ausstellung „Wer wir sind“ habe sie dabei nicht zufällig gewählt: Das dort verhandelte Thema Migration spiele auch in ihrer Kunst eine große Rolle. Kurios ist, dass es den Ausstellungsmachern nicht auffiel, dass mehr als einen Monat lang ein zusätzliches Bild in der Schau zu sehen war. Erst nachdem die Ausstellung am Sonntag zu Ende gegangen war, hatten Kuratoren ein Bild mehr gezählt, als sie ursprünglich aufgehängt hatten. 

Das kleine Porträt einer Frau war mit doppelseitigem Klebeband an die Wand geklebt, in einem unbewachten, etwas abgeschiedenen Raum der Ausstellung, wie die Bundeskunsthalle mitteilte. „Dadurch, dass das Werk in einem Eckchen platziert wurde, in dem keine anderen Kunstwerke installiert waren – dort waren Hörstationen und Wandtexte zu sehen – war an dieser Stelle auch kein Wachpersonal.“ Ausstellungskuratorin Johanna Adam sagte am Donnerstag, sie könne nur mutmaßen, wie das Bild in die Ausstellung gelangt sei. „Das Bild ist nicht besonders groß, insofern könnte es jemand unter seinem Pulli versteckt haben.“ Auf jeden Fall könne es erst in den letzten Tagen passiert sein. Zumindest in dem Punkt irrte sich Adam.

Kuratorin und Künstlerin wollen am Wochenende über Aktion telefonieren

Nach der Entdeckung startete die Bundeskunsthalle über Facebook, Instagram und X (vormals Twitter) einen Aufruf, sich bei ihr zu melden: „Wir finden das lustig & möchten den/die Künstler*in kennenlernen.“ Nur wenige Stunden später meldete sich die Künstlerin, die sich gegenwärtig nach einem Israelaufenthalt in Zypern aufhält. An diesem Wochenende wollen Johanna Adam und die Künstlerin miteinander telefonieren. Dabei soll auch geklärt werden, was mit dem Kunstwerk geschehen soll. Adam kann sich gut vorstellen, dass Bild für gemeinnützige Zwecke zu versteigern. (dpa/kmü)

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