Zu Mord angestiftetMutmaßlicher Salafist aus Leverkusen angeklagt

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Gerichtsfoto dpa Polizist mit Aufschrift Justiz

Ein Gerichtsprozess (Symbolbild)

Düsseldorf/Leverkusen – Weil er Personen für den „IS“ angeworben und eine Person sogar zu einem Mord angestiftet haben soll, hat die Generalstaatsanwaltschaft Düsseldorf, bei der die Zentralstelle Terrorismusverfolgung Nordrhein-Westfalen angesiedelt ist, vor dem Staatsschutzsenat des Oberlandgerichts Düsseldorf Anklage gegen einen 17-jährigen Syrer erhoben, der zuletzt in Leverkusen wohnhaft gewesen sein soll. Genau lautet der Vorwurf: „Anklage wegen des Werbens um Mitglieder oder Unterstützer für eine terroristische Vereinigung im Ausland (»IS«)“. Die Anklage wurde bereits am 16. Juli erhoben, wie die Staatsanwaltschaft am Freitag mitteilt.

Der Angeklagte soll unter anderem im Zeitraum von Mitte 2018 bis Februar 2019 in fünf Fällen über Messenger-Dienste gezielt für den Beitritt zum „IS“ und zum bewaffneten Jihad aufgerufen haben. Eine weitere Person soll er davon überzeugt haben, einen Mord zu begehen.

Mord als Vertrauensbeweis

Konkret wird ihm vorgeworfen, unter anderem seine Verlobte und die genannte weitere Person in Syrien zur Ableistung des Treueeids auf den Anführer des „IS“ bewegt zu haben. Als „Vertrauensbeweis“ soll sich die weitere Person nach Aufforderung des Angeklagten bereit erklärt haben, in Syrien einen „Ungläubigen“ zu töten. Vor Ausführung der Tat konnte er in Syrien festgenommen werden.

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Außerdem wird dem Angeklagten die Verbreitung von „IS“-Propaganda sowie das Herunterladen von Anleitungen zur Begehung schwerer staatsgefährdender Gewalttaten vorgeworfen. Dem 17-jährigen Angeklagten droht die Verhängung von bis zu zehn Jahren Jugendstrafe. Seit dem 21. März 2019 befindet sich der Beschuldigte wegen des Anklagevorwurfs in Untersuchungshaft.

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