Dorffest in Pattscheid, Romberg und LindeParade mit Petticoats und Oldtimern

Kamelle, Bade-Enten und Wassereis gab es beim Festumzug für die Nachbarn am Straßenrand.
Copyright: Britta Berg
Leverkusen – „Alle Jahre wieder“ rollen die Umzugswagen der Dorfgemeinschaft Pa-Ro-Li (Pattscheid, Romberg-Linde) über die Burscheider Straße. Am Samstag fand zum 67. Mal die bunte Parade des Dorffestes statt. Das diesjährige Motto widmete sich den 50er Jahren. Überall sah man deshalb bunte Petticoat-Röcke mit weißen Punkten.

Passend zum Rock-’n’-Roll-Motto des Dorffestes fuhren Frauen im Petticoat in Opel Kapitän und Ford Taunus im Pattscheider Festzug mit.
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Um das Bild abzurunden, fuhren Oldtimermodelle der Marken Ford Taunus und Opel Kapitän vor dem Traktor des Dorfvereins. Dieser zog einen voll beladenen Festwagen, auf dem unter anderem auch das Königspaar stand und Schwämme, Bade-Enten und Wassereis an die Dorfbewohner am Straßenrand verteilte.
Kamelle, T-Shirts und Magie
Königin Simone Winzer zeigte ihr Talent nicht nur beim Kamelle werfen, auch beim Nähen bewies sie Durchhaltevermögen. „Die Röcke der Pa-Ro-Li-Mädels wurden alle von Simone angefertigt“, erzählte Simone Neugebauer, Vorstandsmitglied des Dorfvereins. Das Königspaar und sein Hofstaat trugen bunte T-Shirts, die mit dem aktuellen Motto „Pa-Rock’n’Rol-Li“ bedruckt waren. Auch ein wenig Magie durfte nicht fehlen: Der Kegelclub „Hexenschuss“ zauberte den am Straßenrand stehenden Menschen Süßigkeiten in die Hände.

Der Bayer-Spielmannszug an der Spitze des Marsches.
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Angeführt wurde der Tross vom Bayer-Spielmannzug, der die Parade über die Burscheider Straße nach Romberg und weiter über die Lindenstraße bis hin zum Festplatz leitete. Nach dem Umzug wurde im Festzelt weitergefeiert. Wer die Tänze der 50er beherrschte, legte einen flotten Rock ’n’ Roll oder Twist aufs Parkett. Doch allzu laut durfte es bei der Party nicht werden, denn die zwei Jahre alte Anzeige wegen Lärmbelästigung, die es gab, ist noch nicht vom Tisch. Das diesbezüglich laufende Strafverfahren führte dazu, dass das viertägige Dorffest von seinen Traditionen abweichen musste.

Das Königspaar Simone und Harald Winzer.
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„Wir müssen uns strikt an die Auflagen der Stadt halten und dazu gehört Protokoll führen. Die Lautstärke im und um das Zelt muss gemessen und dokumentiert werden“, erklärte Vorstandsmitglied Neugebauer. Damit nicht genug: Auch der Krönungsball muss von seinen traditionellen Uhrzeiten abweichen. Am Montag wird der Ball pünktlich um 19 Uhr eröffnet und um 23 Uhr beendet. Doch zuvor findet noch die Proklamation des neuen Königspaars statt.
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Laut Simone Neugebauer wurden im Vorfeld falsche Gerüchte gestreut, um die Dorfgemeinschaft zu verwirren: „Die Namen des neuen Paares sind ein gut gehütetes Geheimnis, selbst der Vorstand hat keine Ahnung.“ Auch Oberbürgermeister Uwe Richrath wird zur Proklamation erwartet. „Der OB ist seit Jahren montags zu Gast. Anlässlich der Lärmbelästigung haben wir uns überlegt, eine Schweigeminute einzuführen“, scherzte Neugebauer. Die Stadt habe 1952 einen „Lustbarkeitserlaubnisschein“ ausgestellt, der das Feiern bis 2 Uhr nachts bewilligte. Wer weiß, vielleicht beantragt die Dorfgemeinschaft im nächsten Jahr einen Erlaubnisschein, um wieder bis in die Morgenstunden feiern zu können.
Das Sonntagsprogramm des Dorffestes begann mit einem ökumenischen Gottesdienst im Festzelt. Nach einem Platzkonzert vor der Residenz des Königspaares und einem Fahrradkorso der Kinder spielte die holländische Musikgruppe „Joekskepel Sjiengeleboem“ zum Frühschoppen, bevor Kinderzirkus und Cocktailbar öffneten.