Der TuS Belmicke hatte bei seinem Volkswandertag die Rechnung ohne Petrus gemacht. Die Stimmung war trotzdem hervorragend.
Pech mit dem Wetter500 Wanderfreunde trotzen in Bergneustadt den Regenschauern

Wer am Sonntag früh in Belmicke gestartet war, wurde ordentlich nass.
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Gut 500 Wanderfreunde hatten am Sonntag ihre Schuhe geschnürt, um beim 36. Internationalen Volkswandertag des Internationalen Volkssportverbandes (IVV) die Landschaft rund um Belmicke zu erkunden. Jörg Franzel, Wanderwart beim ausrichtenden Verein TuS Belmicke, schätzte, dass es noch einige mehr waren, da sich nicht alle Wanderer registriert hatten, um einen Stempel in ihr Wertungsheft zu bekommen.
Belmicker Organisatoren hatten drei Routen im Angebot
Bereits um 7 Uhr morgens seien rund 20 Leute am Start beim St. Anna-Heim gewesen. „Seit einer Woche sind wir intensiv am Rödeln“, berichtete er. Die Strecken seien zwar schon im Frühjahr ausgesucht worden, doch mussten nun die Wege markiert und die drei Kontrollposten eingerichtet werden.
Diesmal gab es drei Varianten von sechs, elf und 20 Kilometern Länge. Alle führten zunächst zum Benolper Kreuz. Von dort aus ging es auf der kürzesten Strecke direkt nach Hecke, wo sich alle drei Rundkurse schließlich trafen. Der mittellange Weg führte über Gelslingen, der längste danach weiter über Iseringhausen und Husten.
Nachdem wir ein paar Kerzen in der Kirche angezündet haben, hat sich das Wetter zum Besten entwickelt.
Besonders die Vormittagswanderer hatten mit heftigen Regenfällen zu kämpfen. Gut, wer einen Regenschirm im Rucksack hatte. „Das ist jetzt das zweite Jahr in Folge“, schilderte Franzel. 2023 seien nur knapp 300 Wanderer gekommen. Umso mehr freute er sich über den Zuspruch in diesem Jahr. Seine Maxime: „Regenwasser ist das Beste, was es gibt – davon wird man nicht krank.“
Bereits um 3.30 Uhr hatte er die Strecken noch einmal kontrolliert, doch alles war in Ordnung. Sorgen machten ihm nur die regennassen Wiesenabschnitte wegen der Rutschgefahr. Für etwaige Zwischenfälle standen Giuliana Dzwoniarski und Robin Höstermann vom DRK Derschlag mit einem Einsatzwagen bereit. Zwischendurch sind sie die Kontrollstellen abgefahren. Ihr Resümee: „Alles ruhig, es gab keine Verletzungen.“
SGV Homburger Land war mit den meisten Wanderern angereist
Jörg Franzel, der die Veranstaltung beim TuS Belmicke seit 21 Jahren organisiert, bedauert den starken Rückgang der Wandervereine. Deren Zahl sei innerhalb der letzten 15 Jahre auf etwa ein Fünftel geschrumpft. Dementsprechend sei auch die Anzahl der Wandertage zurückgegangen. Er zeigte sein Wanderbuch, in dem Erinnerungen eingetragen und bunte Ankündigungsbildchen eingeklebt sind wie in einem Poesiealbum: „Früher war so ein Buch in einem Jahr voll.“
„Nachdem wir ein paar Kerzen in der Kirche angezündet haben, hat sich das Wetter zum Besten entwickelt“, freute sich Vereinsvorsitzender Rainer Tomasetti bei der Siegerehrung der größten Wandergruppen, die für ihre Teilnahme mit einem Fässchen Bier belohnt wurden. Spitzenreiter war der SGV Homburger Land mit 28 Personen. Tomasetti würdigte die Arbeit des gut 40-köpfigen Teams, das diese Veranstaltung ermöglicht hatte. So gab es neben den Aufgaben an der Strecke Kaffee und Kuchen sowie ausgesucht leckere Gerichte im Imbiss vor dem Annaheim.
Auch die Polizeisportgemeinschaft Siegen war mit 15 Personen angereist. In der Regel sind wir jedes Jahr hier“, erklärte Brigitte Beyer, Leiterin der Wanderabteilung. Leider sei die Aussicht wegen des regnerischen Wetters nicht so gut wie sonst gewesen. „Aber die Organisation ist top.“
Sie finde es klasse, dass auch viele ältere Wanderkameraden, die die Strecken nicht mehr selbst gehen können, den Abschluss am Annaheim besuchen, um den Kontakt aufrechtzuerhalten: „Ich kenne hier sehr viele Leute – ich bin mit Leib und Seele Wanderer.“