Hoffnung in BergneustadtVielleicht kommt es doch nicht zum Verkauf der Krawinkelwiese

Der Verkauf der Krawinkelwiese neben dem KKK- Jugendtreff ist zunächst aufgeschoben.
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Bergneustadt – Der Bergneustädter Förderkreis für Kinder, Kunst & Kultur (KKK) kann sich wieder Hoffnungen machen, dass er die Wiese hinter dem Jugendtreff am Krawinkelsaal auch in Zukunft nutzen kann. Der Stadtrat verschob am Mittwochabend den Beschluss, die Wiese zu verkaufen und billigte stattdessen einen Vorschlag der SPD, sich vom KKK dessen Konzept für einen Bürgergarten auf der Krawinkelwiese vorstellen zu lassen.
Im Planungsausschuss soll das in Kürze geschehen. Entschieden ist damit noch nichts, aber der KKK hat zumindest einen Aufschub erwirkt.Beschlusslage im Rat war nämlich bislang, das Grundstück am Garnspindel-Kreisel an zwei Derschlager Geschäftsleute zu veräußern, die dort ein Wohn- und Geschäftshaus bauen und mit ihren eigenen Firmen (ein Versicherungsbüro und eine EDV-Beratung) einziehen wollen. Eine entsprechende Ratsentscheidung war schon im Februar gefallen, sollte aber am Mittwochabend bekräftigt werden.
Ein weiteres Grundstück kommt in Frage
Mittlerweile könnte allerdings auch ein weiteres Grundstück in der Innenstadt für das Bauvorhaben in Frage kommen. Im nichtöffentlichen Sitzungsteil wurde der erneute Verkaufsbeschluss von der Tagesordnung genommen und zunächst auf den 6. Oktober verschoben. Bis dahin soll das Investorenduo mit dem Grundstückseigentümer an der Kölner Straße versuchen, sich über einen Kaufpreis zu einigen.
Es handelt sich um das Gelände einer ehemaligen Tankstelle, auf der heute ein Kiosk und eine Taxizentrale betrieben werden. Das Areal ist optisch nicht gerade ein Schmuckstück, ein Neubau dort würde zu einer spürbaren Verbesserung des Stadtbildes führen.
Warnung vor Schäden in der Jugendarbeit
Im öffentlichen Sitzungsteil warnte SPD-Fraktionschef Daniel Grütz vor dem Schaden, den ein Verkauf der Krawinkelwiese für die in der Bergneustädter Innenstadt weitgehend allein vom KKK-Förderkreis geleistete Jugendarbeit bedeuten würde. Die Idee des Bürgergartens, an dem auch die Bewohner des nahe gelegenen Evergreen-Altenheims teilhaben könnten, sei es Wert, dass sich der Stadtrat damit befasst: „Die Investoren können auch woanders bauen, da findet sich etwas.“
Im letzten Kommunalwahlkampf hatte die SPD selbst das Grundstück als Standort für ein von ihr vorgeschlagenes kommunales Ärztehaus ins Spiel gebracht, ist davon aber inzwischen wieder abgerückt. Eine vor der Ratssitzung geplante, nach Intervention des Bürgermeisters aber abgesagte Demonstration junger KKK-Mitglieder für den Erhalt der Krawinkelwiese, sorgte am Ende des Abends für einen heftigen verbalen Schlagabtausch.
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Wolfgang Lenz (FDP) warf dem Bürgermeister mangelndes Feingefühl vor, weil dieser – nach Rücksprache mit der Polizei – die Aktion untersagt habe. Thul hielt dagegen: Ihm sei eine Demo angekündigt worden, die laut Polizei 48 Stunden vorher hätte angemeldet sein müssen. „Das war sie nicht, und ich habe mich mit den Verantwortlichen des KKK deshalb darauf geeinigt, sie nicht stattfinden zu lassen“. Das könne Lenz übertrieben finden, er aber halte sich an Recht und Gesetze.