Wildschweine im GartenBergneustädter müssen ihre Grundstücke selbst sichern

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Das Wildschwein ist für viele ein Störenfried: Nachdem sich ich Bergneustadt Bürger über Schwarzwild im Garten beschwert hatten, berichtete ein Waidmann im Ausschuss über die Herausforderungen bei der Sauenjagd. (Symbolbild)

Das Wildschwein ist für viele ein Störenfried: Nachdem sich ich Bergneustadt Bürger über Schwarzwild im Garten beschwert hatten, berichtete ein Waidmann im Ausschuss über die Herausforderungen bei der Sauenjagd. (Symbolbild)

Bergneustadt – Die Frage, wie den wachsenden Wildschweinpopulationen begegnet werden kann, hat nun den Bergneustädter Ausschuss für Bau, Planung und Umwelt beschäftigt. Nachdem ein Bürger bei der Ratssitzung im Oktober beklagt hatte, dass Wildschweine mittlerweile sogar bis in die Gärten vordringen, hatte sich die Politik mit Artur Heidt einen Experten eingeladen.

Der Leiter des Hegerings Bergneustadt machte deutlich: Den eigenen Grund vor den Sauen zu schützen, liege in der Verantwortung der Besitzer. Er höre beinahe täglich von den Klagen der Menschen, deren Gärten vom Schwarzwild aufgesucht werde, berichtete Heidt. Die Jäger sähen sich nicht nur unter Druck der Grundstückeigentümer, sondern auch der Politik, die angesichts der drohenden Afrikanischen Schweinepest möglichst viele Wildschweine erlegt haben will.

Nachtaktive Wildschweine lassen sich nur schwer erlegen

Aber: Die nachtaktiven Tiere zu schießen, sei gerade in den dichten Bergneustädter Waldgebieten äußerst schwierig, erklärte Heidt: „Mit Glück gelingt das meist nur in den Morgen- und Abendstunden, wenn es noch nicht allzu dunkel ist.“ Technische Hilfsmittel – wie Wärmebildkameras – seien zumindest bislang allein für Beobachtungszwecke zugelassen, nicht aber für die Jagd.

Eine klare Absage erteilte Hegeringchef Heidt all jenen Bürgern, die sich eine Jagd im eigenen Garten wünschten. In einem sogenannten befriedeten Bezirk zu schießen, sei untersagt. Dazu zählen neben Gärten etwa auch Friedhöfe, Wildgehege und Autobahnen. Heid: „Wir dürfen das Wild für seine Ausflüge in Gärten also nicht belangen.“

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Wildschweine seien halt „Kulturfolger“, die sich dem Menschen nähern. Sie davon abzuhalten, sei manchmal mit speziellen Duftstoffen möglich – allerdings lassen sich die schlauen Tiere auch davon nur für eine gewisse Zeit abschrecken. Irgendwann merken sie, dass ihnen auch davon keine Gefahr droht. Das wirksamste Mittel, Schwarzwild von der eigenen Scholle fernzuhalten, seien Zäune, sagte Heidt: „Mindestens 1,20 Meter hoch und zusätzlich im Boden eingegraben.“

Artur Heidt betonte, dass die Jäger selbstverständlich bestrebt seien, den Wildschweinbestand möglichst gut zu reduzieren. Allerdings – und auch das wurde im Ausschuss angemerkt – seien die oberbergischen Waidleute keine Berufsjäger, sondern erlegen das Wild in ihrer Freizeit.

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