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AggertalsperreDLRG Bergneustadt feiert mit Helfern Richtfest der neuen Wasserrettungsstation

Lesezeit 3 Minuten
Vier Mitglieder der DLRG stehen an der Aggertalsperre vor einem Rohbau.

Der Rohbau der neuen Wache der DLRG Bergneustadt steht bereits. Im Herbst sollen die Arbeiten am Jugendzeltplatz fortgesetzt werden.

Am Donnerstag wurde Richtfest gefeiert. Dazu waren neben DLRG-Mitgliedern Vertreter der Malteser sowie aus Politik, Wirtschaft und Sport gekommen.

Auf diesen Tag hatte nicht nur die DLRG-Ortsgruppe aus Bergneustadt sehnlichst gewartet, sondern auch viele Unterstützer, die geholfen haben, dass an der Aggertalsperre in Gummersbach-Lantenbach eine neue Wasserrettungsstation gebaut wird. Am Donnerstag wurde Richtfest gefeiert. Dazu waren neben Mitgliedern der Bergneustädter DLRG und der befreundeten Gruppen aus Wiehl und Drolshagen auch Vertreter der Malteser sowie aus Politik, Wirtschaft und Sport auf den Jugendzeltplatz gekommen.

„Hier entsteht nicht nur ein Bauvorhaben, sondern ein echtes Herzensprojekt. Für uns ist der heutige Tag ein bewegender Moment und das Ergebnis jahrelangen Engagements, viel Arbeit und vor allem Miteinander“, begrüßte Philip Solbach, Vorsitzender der DLRG-Ortsgruppe Bergneustadt, die Anwesenden. Viele Jahre hat das Projekt bereits auf dem Buckel – von den ersten Plänen einer Sanierung der maroden alten Wache bis hin zum letztendlich notwendigen kompletten Neubau. Möglich war all das nur dank finanzieller Unterstützung gewesen, denn die DLRG finanziert sich ausschließlich über Mitgliedsbeiträge der Ehrenamtler und Spenden. Die hatte dieses große Projekt aus eigenen Mitteln nicht stemmen können.

Insgesamt 320.000 Euro kostet der komplette Neubau der Wache

Von den insgesamt 320.000 Euro hohen Kosten wurden 70 Prozent über Leader gefördert, weitere 31.000 Euro hat und wird die Sparkasse Gummersbach übernehmen. Der Förderverein der beiden Gummersbacher Rotary-Clubs steuerte 15.000 Euro dazu. Hilfe kam auch von lokalen Unternehmen wie der Bergneustädter Firma Gizeh und vielen weiteren privaten Spenderinnen und Spendern.

„Der Weg ist hier aber noch nicht zu Ende“, sagte Solbach. Denn auch die Außenanlage an der neuen Wache muss ertüchtigt werden. Und so stand am Donnerstag bei Richtfest erneut eine Spendendose parat. „Jeder Beitrag bringt uns unserem Ziel ein Stück näher“, so der Vorsitzende. Die Sparkasse Gummersbach hat auch für die Ertüchtigung der Außenanlage finanzielle Hilfe zugesagt, wie Dirk Steinbach vom Vorstand bestätigte.

Ist es nicht unfair, dass die Freiwilligen Feuerwehren Geld von den Kommunen erhalten und die DLRG nicht? Denn auch sie ist Lebensretter.
Matthias Thul, Bürgermeister Bergneustadt

Bergneustadts Bürgermeister Matthias Thul fragte sich in seinem Grußwort: „Ist es nicht unfair, dass die Freiwilligen Feuerwehren Geld von den Kommunen erhalten und die DLRG nicht? Denn auch sie ist Lebensretter.“ Der Neubau am Campingplatz in Lantenbach sei auch ein Vorbild für andere Ortsgruppen der DLRG im gesamten Oberbergischen Kreis, so Thul weiter. Die wichtige Arbeit der Wasserretter bekräftige auch Heike Rader, Vorsitzende des DLRG-Bezirks Oberberg.

Einen Eiblick in das Bauprojekt gab Volker Müller von der Gummersbacher Wohnungsbaugesellschaft, die das Projekt betreut. Aktuell warte man auf die Lieferung der Fenster. Ein Panoramafenster soll bei Wachdiensten den Überblick übers Wasser ermöglichen. Die neue Wasserrettungsstation entsteht auf zwei Etagen – mit Schulungsraum, nach Geschlechtern getrennten Sanitäranlagen, Ruheräumen und einer offenen Küche. Sie wird nachhaltig gebaut und mit modernster Telekommunikationstechnik ausgestattet. Zur Badesaison 2026 soll alles fertig sein.

Müller betonte: „Ich habe mich nicht aus wirtschaftlichen Gründen für das Projekt entschieden, sondern auch, weil ich die Arbeit der DLRG   wichtig finde.“ Er erinnerte an ein tragisches Ereignis im Jahr 1949, als in Berghausen zwölf Kinder im damaligen Bergbad Würden, einem Kühlbecken der Firma Schmidt und Clemens, ertranken. „Wir schätzen das Gelände und die Bademöglichkeit an der Aggertalsperre und wissen, dass die DLRG   für einen nachhaltigen Betrieb notwendig ist.“