Ein verregneter Sommer an der Aggertalsperre mündete für Irmgard und Han Poddewijn vor 60 Jahren in den Hafen der Ehe.
HochseetauglichDiamanthochzeit in Bergneustadt

Irmgard und Johannes Alphons Poddewijns aus Bergneustadt feiern ihre Diamanthochzeit.
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Ein internationales Treffen der Pfadfinder Anfang der 1960er Jahre legte den Grundstein zu Irmgards und Johannes Alphons Poddewijns glücklicher, am heutigen Tag genau 60 Jahre währender Ehe. Mit drei Pfadfindern aus Bergneustadt schloss Han Poddewijns jüngerer Bruder damals Bekanntschaft und diese schwärmten so sehr von ihrer Heimatstadt, dass der Niederländer Han Poddewijn nach dem Militärdienst zum Sommerurlaub anreiste, um an der Agger zu campen.
Wir fanden uns sympathisch und blieben in Kontakt.
Es goss in diesem Jahr in Strömen, der junge Han wurde bei der Familie eines der Pfadfinder einquartiert. „Die Schneiders waren nicht nur unglaublich gastfreundlich, sie hatten auch eine wunderbare Tochter. Wir fanden uns sympathisch und blieben in Kontakt“, berichtet Han Poddewijn lachend.

Am 6. August 1965 läuteten für Irmgard und Han Poddewijn die Hochzeitsglocken.
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Viele Briefe, das Telefon und ein Motorrad, das die 350 Kilometer zwischen den beiden in rund sieben Stunden Fahrt Richtung Oberberg überwand, halfen dabei, die Verbindung zu vertiefen. Han machte Irmgard 1964 den Antrag, Ringe wurden in Bergneustadt beim Juwelier Dörre gekauft. Das Paar heiratete in Bergneustadt am 6. August 1965 standesamtlich und kirchlich in der Altstadtkirche.
Flitterwochen in den Niederlanden
In den Flitterwochen wurde die Braut bei einer Tour durch die Niederlande der holländischen Familie vorgestellt. Sie erinnert sich: „Alle haben mich herzlich willkommen geheißen.“ Der Bräutigam stieg in den Betrieb von Schwiegervater Wilhelm Schneider ein, der einen Großhandel für Holzbearbeitungsmaschinen hatte. Er machte eine kaufmännische Ausbildung und den Techniker an der Gummersbacher Ingenieurschule. Auch Irmgard Poddewijn hatte eine kaufmännische Ausbildung und arbeitete im Betrieb mit. 1972 übernahmen die beiden den Betrieb und führten ihn bis 2007.
Wenn genügend Zeit war, arbeitete die Familie, mittlerweile um die Söhne Jan und Ralph angewachsen am Haus und im Garten. Das Fachwerkhaus von 1742 wurde von Grund auf saniert, der Garten grünt und blüht bis heute. Aber auch aufs Meer zog es die Familie. Poddewijns besaßen beide Segelscheine und dazu ein hochseetaugliches Segelboot und fuhren damit unter anderem rund um Großbritannien. „Das Boot hieß Freiheit – und das hat dieses Hobby für uns auch bedeutet“, sagt der Jubilar.
Noch mal aufs Meer
Gastfreundschaft schrieben auch die Bergneustädter Diamanthochzeiter stets groß. Gäste waren immer willkommen, wurden zum Essen eingeladen, das gerne von Hobbykoch Han Poddewijn zubereitet worden war. „Meine Familie hat das so gehalten, mein Schwiegervater war auch so, und wir haben das gerne fortgeführt“, sagt Han Poddewijn.
Mit einem Dankgottesdienst in der Bergneustädter Altstadtkirche und einer anschließenden Feier mit der Familie, zu der fünf Enkel und ein Urenkel gehören, begeht das Jubelpaar heute seinen besonderen Tag. Und dann geht's noch einmal aufs Meer – die Familie hat den beiden eine Kreuzfahrt geschenkt.
Die Jubilare
Irmgard Poddewijn berichtet lachend, ihr Mann habe sie unter anderem mit seinen Tanzkünsten bezirzt, sei humorvoll und lebhaft.
Ihr Mann, der in Bergneustadt eine neue Heimat fand, sagt zu diesem Entschluss schlicht: „Sie war und ist es wert.“
Die Eheleute stimmen darin überein: „Wir haben ein reiches und gutes Leben und haben es immer genossen.“