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WiedenestInfluencerin zeigt 40.000 Instagram-Fans Alltag als Mutter und Pflegemutter

Lesezeit 4 Minuten
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Daniela Wolf aus Bergneustadt-Wiedenest hat auf Instagram 40.000 Follower.

Wiedenest – Daniela Wolf ist Mutter von drei Kindern. Genauer gesagt sind es zwei Bauchkinder und ein Herzkind, wie sie sie es liebevoll ausdrückt. Die Jüngste turnt erst seit August vergangenen Jahres bei den Wolfs herum, aber dazu später.

Seit mehr als 13 Jahren nimmt die Wiedenesterin sogenannte Follower Tag für Tag mit durch ihr Leben, heute sind es rund 40.000. Mal sieht man sie auf ihrem Blog „Nenalisi“ oder auf Instagram mit einer Tüte auf dem Kopf, unter der sich das frisch gefärbte Haar entfaltet, mal hüpft sie zu kräftigen Beats in Plüschhausschuhen und grünem Jogger hinter dem Bügelbrett herum oder spaziert mit Hund Willy, Pferd Lilly und den Kindern durch das Bergische Land.

Wiedenesterin startet ihren eigenen Blog

Natürlich gibt es auf ihrem Blog weit mehr als diese unbeschwerten Momente. Der 41-Jährigen ist es ein echtes Bedürfnis, alle Erlebnisse mit ihrer Community zu teilen. Die Höhen, aber auch die Tiefen. Wolf blickt zurück: „Begonnen hat alles in meiner ersten Schwangerschaft. Das erste Kind und jede Menge Fragen. Ständig habe ich das Internet durchsucht. Mein Mann hatte dann die Idee, dass ich doch einen eigenen Blog machen könnte, um darin meine Erfahrungen zu teilen.“

Ihre Erstgeborene entpuppte sich als sogenanntes Schreikind. Verzweifelt suchte Daniela Wolf nach Tipps, die helfen könnten. „Ein Besuch beim Osteopathen hat’s dann gebracht. Ich war so begeistert, dass ich natürlich auch darüber geschrieben habe. Schließlich gibt es viele Eltern in der gleichen Situation.“

Daniela Wolf: „Ich bin eine gute Freundin, nur eben online“

Wer sie persönlich kennenlernt, merkt schnell: Die Wiedenesterin ist wirklich authentisch. Sie benutzt keine Filter, um sich jünger oder schlanker aussehen zu lassen. Genau das mögen ihre Fans. „Ich bin eine gute Freundin, nur eben online.“ Inzwischen werde sie sogar auf der Straße angesprochen. „Das kommt immer häufiger vor und meistens ergeben sich daraus sehr nette Gespräche.“

Natürlich gibt es im Leben einer Influencerin auch Schattenseiten. Wolf: „Da sind eben leider auch Menschen, die sehr neidisch auf unser Leben sind.“ Vor einiger Zeit habe sie eine Kooperation mit Autoherstellern gehabt. Ihr Job war es, verschiedene „Familienkutschen“ auf Herz und Nieren zu prüfen. „Also standen regelmäßig neue Autos auf dem Hof. Das sorgte auf dem Dorf natürlich für Klatsch und Tratsch.“ Leider sei es irgendwann so weit gegangen, dass ihre Kinder hineingezogen wurden, und das in der Schule. „Eines der Kinder wurde gemobbt, das war eine schlimme Zeit für uns alle.“

Daniela Wolf wird zur Pflegemutter

Auch diese Geschichte teilt sie mit ihrer Community, ihre Kinder nennt sie dabei jedoch nie beim Namen, auch ihre Gesichter sind nie zu sehen. „Das trenne ich ganz bewusst.“ Auch Mini (Name im Blog), das dritte Kind im „Wolfsrudel“, sieht man nie von vorn. Wie das kleine Würmchen mit Handicap Teil des Clans geworden ist, machte die Bloggerin jedoch von Anfang an zum Thema. „Mini ist ein Pflegekind. Da wir selbst keine Kinder mehr bekommen können, haben wir uns vor einer Weile entschieden, Pflegefamilie zu werden.“

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Die Entscheidung habe sie nie bereut, auch wenn sie oft an ihre Grenzen gestoßen sei. Mini hat einige Dinge aus ihrem zwar jungen, aber doch turbulenten Leben im Gepäck. „Mittlerweile ist sie gut hier angekommen, aber zu Beginn war es besonders für die Kleine sehr schwer.“ Mit ihren Geschichten aus dem Leben einer Pflegefamilie möchte Wolf besonders eines erreichen: „Ich will anderen Menschen Mut machen, diesen Weg ebenso einzuschlagen und das größte Vorurteil abbauen – nämlich, dass der Weg dahin sehr kompliziert ist. Das ist er nicht! Und es lohnt sich, ihn zu gehen.“

Nenalisi: Der Blog bleibt ein Hobby

Für Daniela ist und bliebt der Blog ein Hobby, sie muss damit kein Geld verdienen. „Wenn ich Lust auf eine Kooperation habe und ich hinter dem Produkt stehe, dann mache ich das gern, aber ich lehne die meisten Anfragen ab.“ Für „HomeToGo“, eine Online-Plattform für Ferienunterkünfte, stand sie sogar schon vor der Kamera. „Das hat wirklich Spaß gemacht.“ Hund Willy bekam sogar eine Rolle in diesem Werbespot.

Die Bloggerin kennt aber auch die Gefahren im Netz gut. „Bei vielen kommt irgendwann die Gier ins Spiel, sie sind bereit, alles von sich preiszugeben und leben nur noch für die Community.“ Besonders ihre Kinder versucht sie davor und vor dem ewigen Schönheitswahn im Netz zu schützen. „Du bist genau richtig! Das ist es, was unsere Kinder wissen und hören sollten, und zwar immer und immer wieder.“

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