Plan B für DrogeriemarktNeues vom Netto in Bergneustadt

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Auf diesem Grundstück gleich neben dem Netto könnte Schoofs bislang nur einen 500 Quadratmeter großen Markt bauen.

Auf diesem Grundstück gleich neben dem Netto könnte Schoofs bislang nur einen 500 Quadratmeter großen Markt bauen.

Bergneustadt – Die Kevelaer Immobiliengruppe Schoofs gibt nicht auf: Nach dem es im vergangenen Jahr so aussah, als würde aus den Plänen nichts, neben dem Netto Markt an der Kölner Straße einen weiteren Markt ähnlicher Größe zu bauen, um zusätzlich zum Discounter einen Rossmann-Drogeriemarkt dort anzusiedeln, hat das Unternehmen inzwischen einen Plan B auf die Schiene gesetzt. Und dafür den Bau eines mit 500 Quadratmeter Verkaufsfläche deutlich kleineren Drogeriemarktes an der für den neuen Netto-Markt vorgesehen Stelle beantragt. Der alte Netto-Markt soll erhalten und möglicherweise erweitert werden.

Interesse an weiterer Drogerie

Ursprünglich hatte Netto in einen großen Neubau wechseln sollen und Rossmann in den freiwerdenden Netto. Das war Plan A. Schoofs hatte dafür eigens ein leerstehendes Einfamilienhaus auf dem Nachbargrundstück an der Kölner Straße gekauft und abgerissen. Mehr als die Baugrenzen dieses Wohnhauses wollte die Bauaufsicht des Kreises jedoch nicht für einen Markt-Bau genehmigen. Für mehr hätte Bergneustadt die Baugrenzen des Grundstücks bis ans Ufer der Dörspe per Änderung des Bebauungsplanes erweitern müssen. Das aber lehnt die Stadt ab.

Sie will nicht noch mehr Geschäfte am Rand der Innenstadt haben, die nicht nur dem vorhandenen Einzelhandel noch mehr Konkurrenz machen , sondern vor allem dem großen Projekt der innerstädtischen Erneuerung: der „Neuen Mitte“. Auch wenn Investorensprecher Paul Daub noch nicht erklärt hat, welchen Einzelhandel er dort installieren will, wenn die Kaufhalle abgerissen und auf der Freifläche dahinter ein großes Wohn- und Geschäftshaus gebaut werden soll, steht fest: Wirtschaftliches Zentrum wird Einzelhandel sein. 2000 Quadratmeter sind dafür vorgesehen – mehr als im alten Kaufhallengebäude.

Das alles ficht Schoofs aber nicht an: „Wir halten an unserem Ursprungsplan fest“, sagt Prokurist Kosmas Thämmig, „auf allen Ebenen werden dazu Gespräche geführt.“ Gemeint sind Kreis, Stadt und der künftige Mieter. Details will Thämmig nicht preisgeben.

Aufgrund einer vorliegenden Baugenehmigung könnte Schoofs jetzt schon einen Drogeriemarkt mit 700 Quadratmeter Verkaufsfläche, errichten. Aber nicht zusätzlich, sondern nur als Ersatz für den Netto-Markt.

Auch der wäre zu klein für einen zeitgemäßen Markt, erklärt Thämmig; heutzutage müssten Discounter und Drogeriemärkte schon 800-1000 Quadratmeter Verkaufsfläche haben. Deren Sortimente bekäme man zwar auch auf kleinerer Fläche unter, „aber ein schönes Einkaufen wäre das nicht“. Der Standort an der Kölner Straße sei interessant, „da denken wir nicht an die nächsten zehn bis 15, sondern 20 bis 30 Jahre“ (Thämmig). Deshalb verfolge man den Plan A weiter. Die Variante kleiner Drogeriemarkt mit Erhalt bzw. Erweiterung des Netto-Altbaus „ist ein Notnagel, es ist nicht das, was wir wollen“.

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Für einen weiteren Drogeriemarkt an diesem Ende der Innenstadt (am westlichen Ende gibt es einen dm-Markt) gäbe es durchaus Kundeninteresse. Nach einem Bericht in dieser Zeitung über die Schoofs-Pläne meldeten sich aus dem dicht besiedelten Bereich Burstenstraße/Henneweide Bürger im Rathaus, die den Bau eines Rossmann-Marktes dort begrüßten.

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