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Wandertag in BergneustadtTuS Belmicke schickt 500 Starter auf die Strecken

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3.8.2025:
Der IVV-Wandertag in der Naehe und am St. Anna-Heim in Belmicke brachte viele Wanderer auf dei Strecke. (ds)

3.8.2025: Der IVV-Wandertag in der Naehe und am St. Anna-Heim in Belmicke brachte viele Wanderer auf dei Strecke. (ds)

Internationaler Volkswandertag in Bergneustadt-Belmicke: Die teilnehmerstärkste Gruppe kam am Sonntag aus Mönchengladbach.

Im St.-Anna-Heim in Bergneustadt-Belmicke ging es am Sonntag zu wie in einem Taubenschlag. Mehrere hundert Wanderinnen und Wanderer jeden Alters nahmen am 37. Internationalen Volkswandertag teil, ausgerichtet vom TuS Belmicke. Bei gutem Wanderwetter galt es, die vorbereiteten Strecken mit Längen von sechs, zwölf oder 20 Kilometern hinter sich zu bringen – die Teilnehmenden mussten sich weder Sorgen machen, einen Sonnenbrand davonzutragen, noch bis auf die Knochen nass zu werden. Ziel war es, einen der begehrten Stempel zu erhalten.

Bevor ab 7 Uhr die Frühaufsteher auf die Strecke gingen, hatte Wanderwart Jörg Franzel – bereits seit mehreren Stunden auf den Beinen – fast einen Arbeitstag hinter sich gebracht. Um 2 Uhr in der Nacht klingelte der Wecker, um 3 Uhr machte sich der 64-Jährige mit dem Auto und zwischendurch zu Fuß auf den Weg, um die Routen mit Schildern zu versehen und Hinweisbänder an Bäumen anzubringen. „So wissen die Teilnehmer, wo sie langgehen müssen“, sagte Franzel.

In der Nacht zuvor die Strecken präpariert

Wegen des unsteten Wetters seit Beginn der Woche musste der Wanderwart mit den Vorbereitungen bis zur letzten Minute warten. Denn Sprühfarbe auf dem Boden hätte der Regen weggespült. Auch würden Schilder und Bänder vor dem Veranstaltungstag oft wie durch Zauberhand verschwinden, verriet Franzel: „Da bleibt einem keine andere Möglichkeit, als die Arbeiten in der Nacht zuvor zu erledigen.“

Aber die Mühen hätten sich gelohnt, berichtete Franzel am Ende der Veranstaltung mit Blick auf rund 500 Teilnehmende. „An Zahlen wie 1000 oder noch mehr ist heute leider nicht mehr zu denken.“ Vor 20 Jahren habe das noch anders ausgesehen, „da haben jedes Wochenende zwei oder drei Wandertage stattgefunden und man musste überlegen, an welchem man teilgenehmen will und kann“, erinnerte sich der 64-Jährige an vergangene Zeiten. Damals gab es in Nordrhein-Westfalen noch 120 Wandervereine unter dem Dach des Deutschen Volkssportverbandes – heute seien davon nur noch eine Handvoll übrig, bedauerte der Wanderwart: „In unserer Abteilung sind wir zehn Mitglieder. Das reicht bei weitem nicht, um solche Tage zu organisieren. Ohne die Hilfe anderer Abteilungen des TuS Belmicke und des Vorstands könnten wir das nicht stemmen.“

Mangelnde Wanderlust ist nicht das Problem

Die fehlende Lust am Wandern sei nicht das Problem, urteilte Franzel: Die Teilnehmer seien gemischten Alters und auch viele Kinder und Jugendliche hätten Spaß am Wandern. „Die Menschen wollen aber mehr individuell wandern und keine geführten Strecken laufen“, hat der Wanderwart beobachtet. Er selbst wandert seit 30 Jahren und kann in seinem Heft 80.000 Kilometer nachweisen.

Unter den Teilnehmern in Belmicke sind auch Gruppen anderer Vereine, etwa eine Schar aus Niederndorf, einem Stadtteil von Freudenberg im Kreis Siegen-Wittgenstein. „Eine Super-Strecke. Das hat sehr viel Spaß gemacht“, freute sich Mitglied Thomas Schüssler, dass sich die Fahrt nach Oberberg erneut gelohnt hat.

Am Ende galt es auch die Sieger, die teilnehmerstärksten Vereine, zu benennen. Auf Platz eins schafften es die Wanderfreunde aus Mönchengladbach, die mit 50 wanderfreudigen Männern und Frauen angereist waren. Mit 22 Teilnehmern belegte der SGV Homburger Land Platz zwei und den dritten Platz teilen sich mit jeweils 13 Teilnehmern die Polizeisportgemeinschaft Siegerland und die Reservistenkameradschaft Bergneustadt, zu dessen Reihen auch Jörg Franzel zählte. Den fünften Platz belegten mit neun Teilnehmern die Einricher Wanderfreunde aus Allendorf.