DigitalisierungWeiterführende Schulen in Engelskirchen wollen iPads für alle

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Auf einem Tisch liegen drei Tablets, auf denen getippt wird. Außerdem liegt ein Buch und ein Mäppchen mit Stiften auf dem Tisch.

Pads oder andere digitale Endgeräte sind in vielen Schulen aus dem Lernalltag nicht mehr wegzudenken.

Die beiden weiterführenden Schulen in Engelskirchen, das Aggertal-Gymnasium und die Sekundarschule im Walbachtal, möchten alle Schülerinnen und Schüler spätestens ab der siebten Klasse mit persönlichen iPads ausrüsten. Politik und Verwaltung stehen dem Antrag positiv gegenüber. 

„Der Antrag ist echt ambitioniert und von der Größe her enorm – so was haben wir selten“, sagte Norbert Hamm, Stellvertreter des Bürgermeisters und Fachbereichsleiter. „Aber wir von der Verwaltung stehen ihm trotzdem positiv gegenüber.“

Bei dem besagten Antrag, der im Schulausschuss auf der Tagesordnung stand, geht es um die Versorgung mit iPads an den beiden weiterführenden Schulen in Engelskirchen. Jede Schülerin und jeder Schüler soll künftig spätestens ab der Jahrgangsstufe sieben über ein eigenes Gerät verfügen – um den digitalen Wandel mitvollziehen zu können. Den Antrag haben die Schulleitungen von Aggertal-Gymnasium und Sekundarschule im Walbachtal gemeinsam gestellt. Die beiden weiterführenden Schulen beantragen, „dass der Schulträger spätestens ab dem Schuljahr 2024/25 damit beginnt, die Schülerinnen und Schüler mit digitalen Endgeräten (iPads) auszustatten“, heißt es da wörtlich.

Noch werden die iPads verliehen

Pro Gerät müsse aktuell mit einem Preis von 650 Euro gerechnet werden, eine Kostensteigerung um 50 Euro pro Gerät und Jahr werde für wahrscheinlich gehalten. Zu einem Tablet-paket gehöre neben dem Endgerät an sich auch eine Hülle, ein Stift und ggf. eine Tastatur.

Finanziell ist das Vorhaben tatsächlich ambitioniert, die Gemeinde Engelskirchen als Schulträger müsste im Haushaltsjahr 2024 knapp 300.000 Euro aufbringen, die Folgekosten werden mit jährlich 100.000 Euro angegeben, so die Rechnung. Denkbar wäre aber auch eine sukzessive Anschaffung.

Ganz bei null fangen die beiden Schulen nicht an. Die Gelder aus dem Digitalpakt sind nicht nur in die digitale Infrastruktur geflossen, sondern in kleinerem Umfang teilweise auch in Endgeräte zum Ausleihen. Seitens des ATG heißt es in dem Antrag, dass dort erstmalig im jetzt laufenden Schuljahr nach Beschluss der Schulkonferenz im Jahrgang 9 flächendeckend iPads für alle Schülerinnen und Schüler der drei Klassen eingeführt worden sind.

Wir besitzen ca. 150 iPads, die in den vergangenen Jahren schrittweise angeschafft worden sind.
Aus dem Antrag des ATG

„Die im Jahrgang 9 angeschafften Geräte begleiten die Schülerinnen und Schüler fünf Schuljahre bis zum Abitur“, heißt es. Die Geräte seien grundsätzlich von den Eltern angeschafft worden, fünf Eltern seien dabei vom Förderverein finanziell unterstützt worden, sieben Familien hätten ein Leihgerät zur Verfügung gestellt bekommen.

Unterm Strich reicht die Menge aber nicht. Ihre Zahl beschränkt sich in beiden Schulen auf wenige Klassensätze. „Wir besitzen ca. 150 iPads, die in den vergangenen Jahren schrittweise angeschafft worden sind“, berichtet etwa das ATG in dem Antrag. „Diese Geräte sind in mobilen Schränken gelagert und werden im Unterricht bei Bedarf an Schülerinnen und Schüler ausgegeben.“

Engelskirchener Politik signalisiert Zustimmung

Auch die Sekundarschule im Walbachtal hat iPads – 112 an der Zahl, die bei Bedarf ausgegeben werden. „Für die Arbeit daheim liegt die Verfügbarkeit digitaler Endgeräte aktuell im Verantwortungsbereich der Eltern. Die Nutzung digitaler Endgeräte kann für die häusliche Arbeit nicht eingefordert werden, da Geräte nicht flächendeckend in den Familien vorhanden sind“, heißt es seitens der Sekundarschule in dem Antrag. Bei der Verfügbarkeit spiegele sich „leider sehr deutlich“ der soziale Background der Familien wider – „eine anzustrebende und unverzichtbare Chancengleichheit ist somit nicht in Ansätzen vorhanden“. Auch das ATG betont im Antrag, dass auch am Gymnasium der Anteil der Familien „aus nicht privilegierten soziale Verhältnissen“ zunähme.

CDU, SPD und Grüne signalisierten Zustimmung für das Vorhaben. Das Geld könnte im Engelskirchener Haushalt für das Jahr 2024 eingestellt werden.

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