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DebatteExperte bescheinigt der Sekundarschule Engelskirchen viel Potenzial

Lesezeit 3 Minuten
Blick auf die Stele vor der Sekundarschule im Walbachtal in Engelskirchen-Ründeroth.

Stabile Anmeldezahlen sagt die Untersuchung der Sekundarschule in Engelskirchen-Ründeroth voraus.

Mit Spannung wurde im Engelskirchener Schulausschuss die Vorstellung des Schulentwicklungsplans erwartet, vor allem mit Blick auf das Wiehler Bestreben nach einer eigenen Gesamtschule.

Es bleibt dabei: In Engelskirchen lehnen Politik und Verwaltung das Wiehler Bestreben nach einer eigenen Gesamtschule in Bielstein einhellig strikt ab. Das wurde in der Sitzung des Schulausschusses noch einmal betont.

Denn die Befürchtungen sind groß, dass eine neue Gesamtschule in der Nachbarschaft die eigene Sekundarschule in Ründeroth in ihrer Existenz bedrohen würde. Und auch der neue Engelskirchener Schulentwicklungsplan, der am Dienstag eingebracht, aber noch nicht beschlossen wurde, enthielt entgegen mancher Befürchtung keinen Passus, der eine Zusammenarbeit mit Wiehl ausdrücklich empfiehlt oder der der Sekundarschule ein baldiges Ende prophezeit – ganz im Gegenteil.

Die Sekundarschule hat Luft nach oben.
Wolf Krämer-Mandeau

„Die Sekundarschule hat Luft nach oben“, sagte der Autor des Engelskirchener Schulentwicklungsplanes, Wolf Krämer-Mandeau vom Bonner Büro Biregio, in der Sitzung des Schulausschusses, „sie hat noch einen Weg vor sich.“ Er verwies aber auch auf die guten Anmeldezahlen in den letzten beiden Jahren, die der Sekundarschule im Walbachtal eine stabile Zweizügigkeit beschert haben.

Mittelfristig gäben die Zahlen (dank der Zuzüge von jungen Menschen mit Kindern nach Engelskirchen) sogar her, dass es Potenzial für eine dritte Eingangsklasse gibt. „Damit ist die Gemeinde Engelskirchen prinzipiell heute nicht gezwungen, ihr Schulangebot grundlegend zu überdenken“, heißt es im Fazit des Plans. Wenn die Zahlen weiter „sicher zwei sowie in einigen Jahrgangsstufen durch die Rückläufer gegebenenfalls auch einmal drei Klassen bilden kann, sollte der Schulträger keine Schulformdebatte führen – weder vor Ort, noch eine solche aktiv in der Nachbarschaft suchen“.

Engelskirchen und Wiehl liegen weiter über Kreuz

Im Plan heißt es auch: „Der künftige Prozess würde durch eine Diskussion einer Kooperation mit der Stadt Wiehl gestört. Daher sind die Positionen der Stadt Wiehl und die der Gemeinde Engelskirchen konträr, und die Schulaufsicht muss beratend eingreifen.“ Gemeint ist die Bezirksregierung, und die sehe nach wie vor in der Gründung einer Wiehler Gesamtschule eine Gefährdung für den Bestand der Engelskirchener Sekundarschule, sagte Norbert Hamm, Stellvertreter des Engelskirchener Bürgermeisters.

Das Pikante an der Debatte: Krämer-Mandeau ist auch der Autor des Wiehler Schulentwicklungsplanes. Dort hatte er geschrieben, dass eine Wiehler Gesamtschule keinen Einfluss auf die Gemeinde Engelskirchen hätte. Um so gespannter war man in Engelskirchen auf den Inhalt des eigenen Schulentwicklungsplanes – und in Wiehl auch: Der Wiehler Beigeordnete Peter Madel und Fachbereichsleiter Tim Vogel hörten sich die Engelskirchener Debatte aus dem Zuschauerraum an.

Aggertal-Gymnasium mit Bestnoten

Insgesamt stellte Krämer-Matineau der Engelskirchener Schullandschaft ein sehr gutes Zeugnis aus. Dem Aggertal-Gymnasium attestierte das Bonner Fachbüro mehrfach einen „hervorragenden Ruf“ und prognostizierte einen Wechsel von der Drei- in die Vierzügigkeit. Auf mehr Schülerinnen und Schüler müssten sich auch alle vier Grundschulen einstellen: Statt 700 Kindern – wie im Schuljahr 2021/22 – müssten im Schuljahr 2027/28 mehr als 820 Kinder versorgt werden.

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