Freude in EngelskirchenHöchste Awo-Auszeichnung für Beate Ruland zum 70. Geburtstag

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Beate Ruland (M.) nahm die Marie-Juchacz-Plakette von Rudi Frick (r.) entgegen, dem stellvertretenden Präsidiumsvorsitzenden des Awo Bundesverbandes.

Beate Ruland (M.) nahm die Marie-Juchacz-Plakette von Rudi Frick (r.) entgegen, dem stellvertretenden Präsidiumsvorsitzenden des Awo Bundesverbandes.

Engelskirchen – „Ich hatte davon keine Ahnung und bin aus allen Wolken gefallen“, berichtet Beate Ruland. In dieser Woche hat sie ihren 70. Geburtstag gefeiert und just an diesem Tag hat sie die Marie-Juchacz-Plakette erhalten – die höchste Auszeichnung, die die Arbeiterwohlfahrt (AWO) zu vergeben hat. Überreicht wurde sie einen Tag später von Rudi Frick, dem stellvertretenden Vorsitzenden des Präsidiums des AWO Bundesverbandes, bei einem Überraschungsbesuch bei Rulands im Garten.

Die außergewöhnliche Ehrung bedeutet der Engelskichenerin sehr viel: „Ich bin fast seit 50 Jahren ehrenamtlich engagiert in der Awo, habe Verantwortung übernommen und habe das auch immer mit Herz gemacht“, sagt sie. „Ich habe das immer gerne gemacht, vor allen Dingen war mein Mann auch immer an meiner Seite und hat mir den Rücken frei gehalten.“ So gesehen habe ihr Engagement fast ein bisschen den Charakter eines Familienunternehmens gehabt. „Ich finde, diese Auszeichnung ist eine große Wertschätzung und ich freue mich wirklich sehr darüber, denn die Marie-Juchacz-Plakette bekommen relativ wenig Leute.“

Eine großartige Frau

Wer das Leben von Marie Juchacz verfolgt habe, wisse, dass sie eine großartige Frau gewesen sei – „deswegen ehrt es mich umso mehr.“ Die Ehrung sei aber auch für all jene, die sie in all den Jahren begleitet und unterstützt haben. Auch die Awo betont die Bedeutung: „Namensgeberin ist Marie Juchacz – Frauenrechtlerin, Sozialreformerin und im Jahr 1919 Gründerin der Arbeiterwohlfahrt. Wer mit dieser Auszeichnung geehrt wird, steht in einer Reihe mit den Großen der Awo: Heinrich Albertz, Theo Burauen und Lotte Lemke.“

Beate Ruland hatte 1999 den Vorsitz im Awo-Kreisverband Oberberg übernommen, die Kreisverbände Oberberg und Rhein-Berg zusammengeführt, wirkt seitdem als Kreisverbandsvorsitzende. 2004 wählte die Bezirkskonferenz sie zur stellvertretenden Vorsitzenden des Awo-Bezirksverbands Mittelrhein, 2009 zur Vorsitzenden – und nach Einführung des Präsidiumsmodells vor drei Jahren zur Vorsitzenden des Präsidiums. 2020 benannten sie die Delegierten der Bezirkskonferenz zur Ehrenvorsitzenden, „denn ihr fachlicher und menschlicher Rat ist weiterhin hoch geschätzt“.

Ein „Fels in der Brandung“

Als Ehrenvorsitzende des Bezirksverbandes und vor allem als Vorsitzende im AWO-Kreisverband und Ortsverein sei sie nach wie vor „Fels in der Brandung“ – und eine gestaltende Kraft. „Ich möchte zusammen mit dem Vorstand und den guten Mitarbeitenden den Kreisverband weiter vorwärts bringen und für die Zukunft fit machen“, erklärt sie selbst. Der plötzliche Tod von Martina Gilles, der Geschäftsführerin des Awo-Kreisverbandes Rhein-Oberberg, hat natürlich eine große Lücke gerissen.

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Ruland: „Ich war mit Martina einig, wir waren auf dem Weg, im Kreis neue Strukturen einführen zu wollen, zum Beispiel das Präsidiumsmodell, wie wir das beim Bezirksverband auch gemacht haben.“ Dessen Einführung wäre Beate Ruland auch jetzt noch ein Anliegen, „auch im Andenken an Martina“. Dabei müsste man aber auch die künftige Geschäftsführerin oder den künftigen Geschäftsführer einbinden.

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