Fast pleite wegen CoronaEngelskirchener Schmuck-Label startet Crowdfunding-Aktion

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Die Engelskirchenerin Dorothea Schrimpe betreibt das faire Schmucklabel Umiwi.

  • Die Engelskirchenerin Dorothea Schrimpe betreibt das faire Schmucklabel Umiwi
  • Während der Corona-Pandemie konnten ihre Kunden, fast ausschließlich kleinere Geschäfte, nicht bei ihr bestellen
  • Ihre Produzenten und Lieferanten hat sie trotzdem weiter bezahlt und bangt nun um die Existenz
  • Deswegen hat sie jetzt eine Crowdfunfing-Kampagne gestartet, um Umiwi zu retten

Engelskirchen – Menschen agieren immer globaler, sind weltweit vernetzt – auch Krankheiten machen an Landesgrenzen nicht Halt. Und so traf die Corona-Krise auch das faire Schmucklabel Umiwi richtig hart. Gegründet hat es 2011 die Engelskirchenerin Dorothea Schrimpe (37). Über das heute in Berlin ansässige Label wird handgefertigter Unikat-Schmuck aus Manufakturen in Thailand, Mexiko und Indien vertrieben.

Umiwi arbeitet etwa mit dem thailändischen Hilfsprojekt „Skillcenter Chiang Mai“ zusammen, in Mexiko ist es die „Fundación Renacimiento“ und in Indien das Projekt „Tara“.

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Bunter Schmuck und Accessoires aus fairer und nachhaltiger Produktion.

Gedrechseltes Mangoholz wird für Umiwi zu farbenfrohen Armreifen, recyceltes Silber zu filigranen Schmuckstücken, Ketten aus Glasperlen verbreiten Fröhlichkeit. Verkauft werden die Accessoires in Deutschland und unter fairen Bedingungen für Produzenten, Lieferanten und soziale Organisationen. Kooperationspartner sind dabei Jugendliche und Frauen aus schwierigen Verhältnissen, die sich über die faire Bezahlung ein besseres Leben schaffen können.

Trotz fehlender Aufträge wurden die Produzenten weiter bezahlt

Der Name des Labels klingt, spricht man es englisch aus, wie „you-we-me“ also „du-wir-ich“ und steht für die Firmenphilosophie der jungen Frau und ihrer Mitarbeiter: „Wir alle sind verbunden und müssen uns gegenseitig unterstützen. Gerade in solchen Krisenzeiten, aber auch, wenn wir sehen, dass es anderen Menschen noch schlechter geht als uns.“ Jetzt allerdings, so berichtet die 37-Jährige, hatten ihre Kunden, fast ausschließlich kleinere Geschäfte, aufgrund der Bestimmungen rund um die Corona-Pandemie, gute vier Wochen geschlossen. „Neue Bestellungen gab es erst mal nicht. Aber wir haben unsere Produzenten und Lieferanten weiterhin bezahlt. Auch unsere Betriebskosten mussten gestemmt werden.“

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Dorothea Schrimpe verkauft fröhlichen und bunten Schmuck.

Damit ihr Label Umiwi weiter existieren kann, hat Dorothea Schrimpe nun eine Crowdfunding-Kampagne angestoßen. Noch bis Ende Juni können Interessierte spenden, dafür gibt es je nach Wunsch ein Dankeschön. Die Höhe der Summe ist frei wählbar – letztlich hofft Dorothea Schrimpe auf 24 000 Euro, um Umiwi zu sichern.

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Schon nach dem Abitur am Gummersbacher Grotenbach-Gymnasium war sie sicher, dass sie sich für andere Menschen einsetzen möchte. Sie studierte Internationales Management in den Niederlanden, verbrachte ein Jahr in Thailand in einem Hilfsprojekt und schrieb schließlich ihre Diplomarbeit zum Thema „Nachhaltiger Tourismus“.

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Bunte Armreife von Umiwi.

„Damals habe ich aus Thailand viele Eindrücke mitgebracht. Auch negative – die Menschen leben oft unter sehr schwierigen Bedingungen. Dagegen wollte ich etwas unternehmen“, sagt sie. 2011 gründete sie ihr Label unter der Prämisse „ein tolles, hochwertiges und schönes Produkt anbieten zu können in einem Unternehmen, das sich selbst trägt.“

Damit das weiterhin funktioniert, hofft Dorothea Schrimpe nun auf Unterstützung durch das Crowdfunding. Alle Infos dazu auf der Website von Umiwi.

www.umiwi.info

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