Trotz UnterversorgungHäuser in Engelskirchen bei Glasfaserausbau nicht berücksichtigt

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Vor gut einem Jahr begann im Engelskirchener Ortsteil Unterkaltenbach der Breitbandausbau für die zuvor unterversorgten Gebiete. (Archivbild)

Vor gut einem Jahr begann im Engelskirchener Ortsteil Unterkaltenbach der Breitbandausbau für die zuvor unterversorgten Gebiete. (Archivbild)

In der Gemeinde Engelskirchen breitet sich das Glasfasernetz, das schnelles Internet in die zuvor als unterversorgt geltenden Häuser bringen soll, langsam, aber sicher aus. Der Ausbau erfolgt nach den Förderrichtlinien des Weiße-Flecken-Programms von Bund und Land.

Beim Formulieren der jüngsten Fassung des Förderantrags wurden Adressen im Raum Hintersteimel, Hülsen und Vordersteimel nicht berücksichtigt. Das ist ein Dilemma, denn obwohl die Häuser im Sinne des Weiße-Flecken-Programms als unterversorgt gelten und die schnelle Leitung in greifbarer Nähe verlegt wird, drohen die Leute leer auszugehen.

Christoph Glass (Grüne) sagte jetzt im Bau- und Infrastrukturausschuss: „Die Leitung wird vor meinem Haus verlegt, aber wir werden nicht angeschlossen. Das ist nicht nachvollziehbar.“

Debatte mit der Telekom

Wer jetzt am Zuge ist, um das Problem im Sinne der Anwohner zu lösen, ist Gegenstand einer Debatte zwischen Gemeinde Engelskirchen, der Telekom als Vertragspartner und dem Fördergeber, in diesem Fall die AteneCom. Telekom-Regiomanager Stefan Mysliwitz nahm jetzt als Gast an der Sitzung des Bau- und Infrastrukturausschusses in Engelskirchen teil und sagte klipp und klar, man „müsste links und rechts nur einen Strich ziehen“ – aber so einfach sei es eben nicht: „Wir können die Häuser nicht einfach anschließen, denn im Fördervertrag ist ganz genau geregelt, welche Anschlüsse genehmigt sind.“

Weiche man davon ab, wäre das Fördermittelbetrug. Die Gemeinde Engelskirchen betont dagegen, dass man die Telekom gebeten habe, ein entsprechendes Nachtragsangebot bei AteneCom vorzulegen – mit dem Ziel, auch die Adressen, die gemäß dem alten Vertrag nicht angeschlossen werden sollen, doch noch auf gefördertem Wege ans Netz zu bekommen.

Im Engelskirchener Rathaus ärgert man sich, dass die Telekom – trotz permanenter Erinnerung – noch immer keinen genehmigungsfähigen Antrag beim Fördergeber eingereicht habe. Mysliwitz hingegen berichtete, die Telekom sei an dem Thema dran, AteneCom habe weitere Angaben angefordert. Fachbereichsleiter Norbert Hamm wollte ganz konkret vom Telekom-Vertreter wissen, was denn die Gemeinde Engelskirchen jetzt tun kann, um die Dinge zu beschleunigen.

Da das Thema bereits auf Management-Ebene verhandelt werde, will sich nun Bürgermeister Dr. Gero Karthaus schriftlich an den Vorstandsvorsitzenden der Telekom wenden.

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