Erstmals seit 2019 brachte der SV Schnellenbach wieder seine traditionelle Pfingstshow auf die Theaterbühne. Im Mittelpunkt stand ein unmoralisches Angebot für Heidi.
PfingstshowHeidis Almhütte steht in Schnellenbach

Die Pfingsttruppe brachte den Alpenraum und Heidis Heimat für die urkomischen Aufführungen nach Schnellenbach.
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„Heidi – Ein unmoralisches Angebot“ lautete der Titel der Pfingstshow, mit der der SV Schnellenbach am Sonntag rund 200 Gäste im ausverkauften Sportheim begeisterte. Schon die Aufführung am Vortag war ein voller Erfolg.
Nach der letzten Veranstaltung an Pfingsten 2019 war das knapp 25-köpfige Darstellerensemble des Musiktheaters mit etwa 20-jähriger Tradition coronabedingt auf etwa die Hälfte geschrumpft. Doch Organisator Werner Konopka ist es gelungen, wieder eine erstklassige Mannschaft auf die Beine zu stellen, die nun nicht mehr ausschließlich aus dem Umfeld des Sportvereins stammt.
Tolle Fassade mit Almhütte und Fichte
Die stark musikalisch geprägte Geschichte, inspiriert durch den Roman der Schweizer Autorin Johanna Spyri, dreht sich um einen Investor (Torben Konopka), der eine Seilbahn auf dem Hang unterhalb der Berghütte bauen will, und dafür Heidi (Yvonne Kahlert) für seine Ziele einspannt. Die junge Frau ist die Einsamkeit der Bergwelt leid und erliegt der Versuchung des ihr angebotenen Geldes, um künftig in der Stadt zu leben.
Dafür spannt sie wiederum ihren Freund Peter (Maurice Fritz) ein, um den Alm-Öhi (Joachim Papendick) aus dem Weg zu räumen, denn der weigert sich , sein Land für die Anlage einer Skipiste zu verkaufen.
Geistreiches aus der Schwengelpumpe
Für diesen Plot haben die Bühnenbauer um Werner Konopka – Axel Brachtäuser, Manfred Mosch und Omer Murselovic – Meisterhaftes geleistet. Zwischen der urigen Fassade der Almhütte unter großer Fichte und der bereits im Bau befindlichen Seilbahn haben sie eine Schwengelpumpe gesetzt, die der Almbauer seinen „Jungbrunnen“ nennt. Nur den Einheimischen verrät er, dass daraus Obstler statt Wasser fließt.
Im Verlauf der turbulenten Story überlebt der Alm-Öhi so manchen Anschlag auf sein Leben, bis er zum Happy End die blonde Almwirtin Resi heiratet, nachdem Heidi eine Teufelsaustreibung über sich ergehen lassen musste. Die Handlung lebte auch von bekannten, stets passenden Songs – oft mit Alpenraum-Bezug – die zum Mitsingen geradezu einluden.
Regisseur Torben Konopka schilderte, dass die Idee zu diesem etwa dreistündigen Stück schon im Sommer 2019 entstanden sei, dann aber verändert und den neuen Darstellen auf den Leib geschrieben worden sei. Das ihm dies optimal gelungen ist, zeigte am Ende der jubelnde Beifall des Publikums, das die Darsteller nicht ohne eine Zugabe von der Bühne ließ.