Die Gemeinde Engelskirchen will sich besser auf die Folgen des Klimawandels vorbereiten und fragte dazu Ideen der Einwohner ab.
KlimawandelEngelskirchener wollen mehr Grün und Wasserspeicher

Workshop zum Klimafolgenanpassungskonzept in Engelskirchen.
Copyright: Michael Kupper
Engelskirchen „Nicht nur der Klimaschutz, sondern auch die Anpassung an die Klimafolgen ist von elementarer Bedeutung“, sagte Maren Bogon vom Büro „Energielenker Projects“ im Engelskirchener Ratssaal bei der Auftaktveranstaltung zum Klimafolgeanpassungskonzept. Mit zunehmenden klimatischen Veränderungen und Extremwetterereignissen wie Starkregenereignissen und Dürre werde die Gesellschaft vor neue Herausforderungen gestellt.
Die Projektleiterin schilderte, dass die Begriffe Klimaschutz und Klimaanpassung zwar verwandt seien, aber unterschieden werden müssten. So sei ersteres auf Maßnahmen zur Eindämmung des globalen Klimawandels gerichtet.
Die Klimaanpassung dagegen habe zum Ziel, die regionalen Auswirkungen von erfolgten Änderungen zu minimieren, etwa durch die Schaffung von kühlenden Zonen in dichter bebauten Bereichen. Dabei sei frühzeitiges Handeln wichtig, um anfallende Kosten zukünftiger Schadensereignisse bereits im Vorfeld zu reduzieren.
Temperaturen in Engelskirchen steigen
Konkret auf Engelskirchen bezogen, berichtete Bogon, dass die durchschnittliche Jahresmitteltemperatur in den letzten 30 Jahren um rund ein Grad angestiegen sei.
Im gleichen Zeitraum habe sich die jährliche Anzahl der heißen Tage (größer 30 Grad) um drei gesteigert, die Zahl der Sommertage mit Temperaturen über 25 Grad sei um acht gewachsen. Gleichzeitig hätten die Eistage mit einer Maximaltemperatur unter 0 Grad um 2,5 abgenommen.
In einer im Oktober durchgeführten Bürgerumfrage habe sich gezeigt, dass die größten, durch den Klimawandel verursachten Gefahren nach Ansicht der Einwohner durch Dürre und Trockenheit im Wald, Starkregenereignisse und Hochwasser zu sehen sind. Hauptsächlich seien als Maßnahmen zur Verbesserung der Situation eine zunehmende Begrünung, die Entsiegelung von Flächen und die Vorhaltung von Wasserspeichern genannt worden.
In einem Workshop hatten die rund 30 Teilnehmer der Veranstaltung die Möglichkeit, an drei Stationen, die von Engelskirchens Klimaschutzmanager Marcel Siebertz, Susanne Orten-Hoffmann vom Tiefbauamt und Maren Bogon moderiert wurden, ihre Ideen zu Handlungsfeldern einzubringen.
Konzept kommt 2024
Das Klimafolgenanpassungskonzept soll im Herbst 2024 vorgestellt werden, zuvor ist ein weiterer Workshop Anfang des Jahres geplant. Wie berichtet, hat Engelskirchen seit April als erste Kommune Oberbergs mit Sabine Nockemann-Hammeran eine Klimafolgenanpassungsmanagerin, sie soll das Konzept erstellen. (kup)