Meine RegionMeine Artikel
AboAbonnieren

Fabian Middelhoff für BergneustadtBis zur Rente Bürgermeister

Lesezeit 2 Minuten

auch in seinem eigenen Interesse voranbringen. Als Bürgermeister will sich der 34-Jährige hier niederlassen und eine Familie gründen. (Foto: Hoene)

Bergneustadt – Fabian wer . . .? Als im November herauskam, wen die CDU ins Rennen um den Bürgermeisterposten schicken will, war der Kandidat eine völlig unbekannte Größe. Dabei ist er in Bergneustadt aufgewachsen, hat hier Abitur gemacht und bis Mitte 20 bei seinen Eltern in Wiedenest gewohnt.

Anders als seine vier Mitbewerber, die allesamt stadtbekannt sind, ist Middelhoff erst öffentlich in Erscheinung getreten, seit seine Plakate an den Laternenmasten hängen, er die ersten großen öffentlichen Podiumsdiskussionen hinter sich hat und er sich auf Wahlkampftour in Vereinen, Einrichtungen, Firmen und Institutionen vorgestellt hat. Inzwischen erkennen die Leute ihn, wenn er wie an Gründonnerstag auf dem Wochenmarkt steht, um seine Wahlkampfbroschüren zu verteilen und mit den Passanten ins Gespräch kommt. Dabei erlebt er die Bergneustädter als „aufgeschlossen und gut informiert“.

Außer fehlender Bekanntheit hat Middelhoff das Handicap, dass sich seine Partei im Vorfeld der Kandidatenkür fast selbst zerlegte. Zwei seiner Mitbewerber traten aus der CDU aus, als sie nicht zum Zug kamen, und stellen sich jetzt als parteilose Bewerber zur Bürgermeisterwahl. Das hat mit Middelhoff nichts zu tun, macht ihm das Leben bis zum Wahltag aber nicht leichter.

Middelhoff kann drei Ausbildungen vorweisen, die ihn für den Chefsessel im Rathaus qualifizieren. Dass er dies bei öffentlichen Auftritten anspricht, nehmen ihm manche krumm. Ihn ficht das nicht an. Er nennt es sein Handwerkszeug, das ihn befähigt, sich rasch in Verwaltungsvorgänge einzuarbeiten und sich zum Beispiel mehr als bisher um die Wirtschaftsförderung zu kümmern: „Aus der Wirtschaft, da kam der Wohlstand Bergneustadts einst her, und da soll er wieder herkommen.“

Das städtische Sparpaket will Middelhoff sich vornehmen. Darin steht unter anderem der Umzug des Rathauses in die Realschule. Den hält Middelhoff für falsch, weil zu teuer. Davon will er die Bezirksregierung anhand einer Wirtschaftlichkeitsberechnung überzeugen. Auch in Zukunft alle Schulabschlüsse in der Stadt anbieten zu können, die Themen Integration und demografischer Wandel, der Erhalt von Bücherei und Freibad – „das ist keine Aufgabe von 8 bis 16 Uhr. Bürgermeister, das ist ein 80-Stunden-Job“.

Derzeit arbeitet Middelhoff in Bonn beim Bundesrechnungshof, die Rückkehr in die Kommunalverwaltung gehörte aber immer schon zu seiner Lebensplanung, versichert er. Den Bürgermeisterposten sieht Middelhoff dabei nicht als Sprungbrett für weitere Führungsaufgaben: „Ich will mich hier niederlassen und eine Familie gründen. Wenn ich gewählt werde, bleibe ich – bis die Bergneustädter mich rausschmeißen.“

www.fabian-middelhoff.de