Wegen OnlinehandelOberbergische Zusteller müssen immer mehr Pakete liefern

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Paketzusteller

Immer öfter sind Verbundzusteller im Einsatz, also Mitarbeiter, die sowohl Briefe als auch Pakete zustellen. (Symbolbild)

Gummersbach – Dass die Deutschen gerne und mehr im Internet bestellen, bekommen auch die Zusteller der Deutschen Post im Oberbergischen immer deutlicher zu spüren. War noch vor Jahren die Zustellung von Briefen und Paketen in den meisten Zustellbezirken strikt getrennt, hat die Verbundzustellung, also die Auslieferung von Briefen und Paketen durch einen Mitarbeiter, in den vergangenen Jahren immer weiter zugenommen.

Der Grund sei schnell erklärt, sagt Dieter Pietruck als Sprecher der Deutschen Post. Während immer weniger Briefe zugestellt würden, sei die Entwicklung bei den Paketen genau umgekehrt – und ein Ende nicht in Sicht.

Immer mehr Pakete

Der Zustellstützpunkt Gummersbach, zu dem die Standorte Bergneustadt, Kürten, Lindlar, Overath und Wipperfürth gehören, wickelt in der Woche rund eine Million Briefe und nahezu 60000 Pakete ab, wie Pietruck berichtet. Auf einen Verbundzusteller umgerechnet bedeutet das, dass ein Mitarbeiter täglich mehr als 1000 Briefe und zwischen 70 bis 100 Pakete zu Empfängern in der Region bringen muss. Das ist kein Pappenstiel.

300 Zustellerinnen und Zusteller sowie Postfach - und Sortierkräfte sorgen dafür, dass an den Standorten des Gummersbacher Zustellstützpunktes der Laden läuft. Ihr Chef ist Chris Borgwardt (38), der seit 2019 seinen Arbeitsplatz in der Kreisstadt hat. Zuvor leitete der Diplomkaufmann seit 2016 den Zustellstützpunkt in Leverkusen. Dass es einen Betriebswirt zu Briefen und Paketen verschlägt, findet Borgwardt nicht verwunderlich. In seinem Job habe er Tag für Tag mit Zahlen zu tun. Allerdings auch mit Leuten und es sei eine große Herausforderung, 300 Beschäftigte jeden Tag zu motivieren, wie er aus seiner langjährigen Praxis weiß.

Gummersbach deutlich ländlicher

Im Gegensatz zu seinem letzten Arbeitsplatz in Leverkusen sei die Region um Gummersbach deutlich ländlicher. Das habe zur Folge, dass die allermeisten Zusteller mit dem Auto auf Tour gingen. Reine Brief-Zustellbezirke wie Teile der Gummersbacher Innenstadt würden zu Fuß oder per E-Bike bedient. Besonders an Lindlar und Kürten sei übrigens, dass da bereits elektrische Street-Scooter zum Einsatz kämen. Ihnen gehört die Zukunft, wie Sprecher Pietruck ausführt. Bereits jetzt seien bundesweit 10 000 dieser Elektro-Vehikel bei der Post unterwegs. Pietruck spricht von einer „Vorreiterrolle des Konzerns“.

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Keinen Hehl macht der Unternehmenssprecher daraus, dass der Job im Zustelldienst auch ganz schön anstrengend ist. „Das unterschätzen viele“, sagt Pietruck. Und Borgwardt ergänzt, dass viele nicht wüssten, was sie erwartet. Wer sich für den Job interessiert, ist willkommen, sagen beide.

Obwohl die Mitarbeiter auch im Bereich des Zustellstützpunktes Gummersbach aus 50 Nationen kommen, müsse jeder, wenn er eingestellt ist, mit einem Deutschkurs beginnen. „Um in dem Job überhaupt eine Zukunft zu haben, wie Pietruck betont.

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