Alle neun städtischen Schulen führen ab dem neuen Schuljahr ein überarbeitetes Sozialkompetenztraining für Dritt- und Viertklässler ein.
Ab dem kommenden SchuljahrGummersbach stärkt soziale Kompetenzen an Grundschulen

Die sozialen und emotionalen Fähigkeiten von Kindern sollen frühzeitig gestärkt werden.
Copyright: dpa
Ab dem kommenden Schuljahr nehmen erstmals alle neun städtischen Grundschulen in Gummersbach an einem Sozialkompetenztraining teil. Ziel des Projektes ist es, die sozialen und emotionalen Fähigkeiten von Kindern frühzeitig zu stärken und ein respektvolles Miteinander im Klassenverband zu fördern, heißt es in einer Mitteilung der Stadt.
Das Programm richtet sich an Schülerinnen und Schüler der dritten und vierten Klassen. Begleitet werden die Kinder von speziell geschulten Fachkräften, die aus verschiedenen Bereichen der Jugendhilfe kommen. Die Inhalte werden an die jeweilige Klassensituation angepasst und mit den Klassenleitungen abgesprochen. Das Sozialkompetenztraining wurde bereits vor zehn Jahren auf den Weg gebracht. Die ursprüngliche Initiative kam vom damaligen Fachbereichsleiter für Jugend und Familien, Thomas Hein. Anlass sei kein konkreter Vorfall gewesen, sondern der Wunsch, Kinder schon früh in ihrer sozialen Entwicklung zu unterstützen. Aufgrund der positiven Rückmeldungen wurde das Konzept umfassend überarbeitet und über die vergangenen zehn Jahre immer wieder angepasst.
Von Rollenspielen bis Gesprächsrunden
Im Mittelpunkt stehen Übungen zur Selbstreflexion, zum Umgang mit Konflikten und zur Stärkung der Gemeinschaft. Die Methode reichen von Rollenspielen über Gruppenaufgaben bis hin zu moderierten Gesprächsrunden. Schulen können je nach Bedarf aus verschiedenen Modulen wählen, beispielsweise zur Förderung von Teamfähigkeit, Selbstbewusstsein oder auch Gewaltprävention. Eine pauschale Aussage, welche Themen besonders beliebt sind, lässt sich laut Leonie Hilbers vom Fachdienst Presse und Bürgerkommunikation der Stadt Gummersbach nicht treffen, zu unterschiedlich seien die Voraussetzungen in den einzelnen Klassen.
Das Training finde bewusst innerhalb des Klassenverbandes statt, um das soziale Miteinander nachhaltig zu stärken. Die Rückmeldungen bestätigen die Wirksamkeit des Ansatzes: Kinder zeigen mehr Verständnis füreinander, Konflikte werden schneller angesprochen und viele Lehrkräfte integrieren einzelne Elemente des Programms in ihren Schulalltag. „Es ist schön zu sehen, wie schnell sich eine positive Dynamik in den Klassen entwickelt, wenn Kinder merken, dass ihre Meinung zählt und sie gemeinsam Lösungen finden können“, sagt Leonie Hilbers erfreut.
Und auch für die Lehrkräfte sei das Projekt eine wertvolle Unterstützung: „Sie erhalten durch das Training neue Impulse für die Arbeit mit der Klasse – viele übernehmen Übungen oder Gesprächsmethoden in ihren Alltag.“ „Gerade in diesem Alter kann man Kinder noch besonders gut erreichen“, weiß Leonie Hilbers und ergänzt: „Wenn wir sie jetzt in ihrem sozialen Verhalten stärken, profitieren sie davon nicht nur in der Schule, sondern ein Leben lang.“