Gummersbach – Dort, wo sonst auf dem Bismarckplatz die Marktstände stehen, ist nur noch blanker Beton zu sehen. Bauarbeiter fräsen mit Spezialmaschinen die Oberfläche so weit herunter, dass auf die Decke der Tiefgarage gleich unter dem Bismarckplatz eine zwei Zentimeter starke Dichtung aufgebracht werden kann. Die alte Haut war nach mehr als 40 Jahren Betrieb der Garage in die Jahre gekommen und wird daher jetzt erneuert.

Platz ist seit März geräumt

Doch dafür musste der gesamte Bismarckplatz seit Mitte März diesen Jahres abgeräumt werden. Das war eine Menge Arbeit, denn aufgrund der abfallenden Topographie war die Deckschicht über der Garage bis zu drei Meter mächtig, wie Thomas Walther berichtet.

Abschluss zum Jahreswechsel

Der Diplom-Ingenieur der Entwicklungsgesellschaft hat bei der Sanierung der Garagendecke und der anschließenden Neugestaltung des Bismarckplatzes die Bauleitung. Mit den oberirdischen Arbeiten an der Decke einher gehen weitere Sanierungsmaßnahmen auf den Parkdecks der Tiefgarage, wie Stadtwerkeleiter Harald Kawczyk sagt.

Beton war angegriffen

Die städtische Tochter ist Eigentümerin der beiden Garagen unter dem Rathaus und dem Bismarckplatz. Wie Kawczyk erläutert, hätten fehlende Dichtungen und Chloride dazu geführt, dass der Beton angegriffen worden sei. Also findet auch unter Tage im Bereich unter dem Bismarckplatz eine Oberflächensanierung statt. Bis Ende September will Walther mit den Abdichtungsarbeiten unter freiem Himmel durch sein. Für ein perfektes Ergebnis braucht er trockenes Wetter, setzt wieder mehr Regen ein, wird es schwer.

Nur wenige Steine hinzugekauft

Ist die Haut drauf, kann mit dem Wiederaufbau des Platzes begonnen werden. Dabei sollen die Steine wieder zu Einsatz kommen, die schon bis dato verlegt gewesen sind. Für Gummersbachs Baudezernent Jürgen Hefner ist eine solche Nachhaltigkeit nur logisch. Für den neugestalteten Platz müssten nur einige wenige Quadratmeter Steine noch hinzugekauft werden, sagt Hefner. Froh ist er , dass die „Drecksecken“ auf dem Bismarckplatz demnächst der Geschichte angehören.

Marktflurverteiler werden installiert

Mit dem Jahreswechsel sollen die Arbeiten weitegehend abgeschlossen sein. Danach kann auch der Wochenmarkt vom Steinmüllergelände an seinen angestammten Platz zurückkehren. Für die Versorgung der Stände und Wagen werden vier sogenannte Marktflurverteiler installiert. Hefner baut darauf, dass es in Zukunft in der Kreisstadt auch einen Feierabendmarkt geben wird, über dessen Umsetzung aber noch gesprochen werden muss.

Kosten betragen 2,6 Millionen

Die Kosten für Tiefgarage und Platz beziffert der Technische Beigeordnete auf 2,6 Millionen netto, wobei allein die Sanierung der Garagendecke mit rund 750 000 Euro netto kostet.

Zwei alte Häuser wurden abgerissen

Während der Arbeiten auf dem Bismarckplatz wurden in unmittelbarer Nähe zwei alte Häuser in der Schützenstraße abgerissen, deren bedauernswerter Zustand in der Bevölkerung in den vergangenen Jahren vielfach kritisch diskutiert worden war. Hefner äußerte sich erfreut darüber, dass der Eigentümer die nicht mehr zu rettenden Häuser nun zurückgebaut habe. Das Umfeld der Bismarckplatzes bekomme so ein ganz anderes Erscheinungsbild.