Vier SiegeTrainer Boris Schommers ist mit dem MSV Duisburg wieder nah am rettenden Ufer

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MSV-Trainer Boris Schommers nach dem Sieg mit Saarbrückens Trainer Rüdiger Ziehl.

MSV-Trainer Boris Schommers nach dem Sieg mit Saarbrückens Trainer Rüdiger Ziehl.

Der Gummersbacher Boris Schommers ist seit Oktober 2023 Trainer in Duisburg und kämpft in der Dritten Fußball-Liga um den Klassenerhalt.

Am 9. Oktober übernahm Boris Schommers die Position des Cheftrainers beim MSV Duisburg. Tabellenvorletzter der Dritten Liga, ein Traditionsclub am Boden, die Stimmung im Keller. Zum Auftakt setze es dann eine schmerzhafte Niederlage im Niederrheinpokal gegen den KFC Uerdingen, auch in der Liga startete der Dieringhauser mit zwei Pleiten. Doch im Dezember gelang der Umschwung – und in den vergangenen Wochen feierte Schommers mit den Zebras sogar vier Siege in sechs Spielen. Der Anschluss an die Nichtabstiegsplätze ist wiederhergestellt. Und: Der Glaube an den Klassenerhalt ist zurückgekehrt.

Schommers: Arbeit erst nach drei Monaten statt drei Wochen bewerten

„Ich habe schon zu meinem Amtsantritt gesagt, dass man meine Arbeit erst nach drei Monaten bewerten soll und nicht nach drei Wochen. Der Weg ist so verlaufen, wie anfangs vermutet und dann erhofft. Es waren anstrengende und schwere Monate, doch jetzt stimmt die Richtung. Die Mannschaft ist inzwischen so stabil und gefestigt, dass wir wieder selbst für unser Schicksal verantwortlich sind und es in der eigenen Hand haben“, betont der 45-Jährige. Erst im siebten Ligaspiel gelang der erste Sieg, doch zuletzt feierten die Duisburger drei Heimsiege in Folge und vier „Dreier“ in sechs Spielen. Dadurch beträgt der Rückstand zum rettenden Ufer nur noch drei Punkte.

Und genauso wichtig: „Mit ehrlicher Arbeit und 100 Prozent Leidenschaft haben wir die Unterstützung der Fans zurückgewonnen. Dieser Zusammenschluss zwischen Mannschaft und Zuschauern tut spürbar gut. Mit jedem Sieg wächst der Glaube, dass wir es schaffen können. Es ist uns gelungen, eine Euphorie zu entfachen“, berichtet Boris Schommers.

Erfolg für Team von Boris Schommers vor gut 14.000 Zuschauern

Davon waren die Zebras im Oktober 2023 weit entfernt. „Es gibt immer Gründe, warum sich ein Verein für einen neuen Trainer entscheidet. Wenn man so einen Job in so einer Situation annimmt, dann geht es nur mit 100 Prozent Einsatz. Man muss vorneweg gehen und versuchen, mit positiver Energie anzustecken. Wenn dann irgendwann die Erfolgserlebnisse kommen und du merkst, dass die Fans wieder auf deine Seite zurückkommen, wenn man das Lächeln auf der Tribüne sieht, das motiviert ungemein, diesen Weg weiterzugehen – hoffentlich mit einem erfolgreichen Ende“, sagt Schommers.

Zuletzt gelang sogar ein 2:0-Sieg gegen den Sensations-Halbfinalisten im DFB-Pokal, den 1. FC Saarbrücken. „Und der Sieg war nicht unverdient, wir waren einfach die bessere Mannschaft“, freut sich Schommers über den Erfolg vor gut 14.000 Zuschauern.

Nun beginnen für den MSV die „Wochen der Wahrheit“, wie es Schommers nennt. Dann werde sich zeigen, ob die Aufholjagd noch früh genug war und die Mannschaft das zurückerkämpfte Selbstvertrauen und den Schwung mit in den Endspurt der Saison nehmen kann.

Am Sonntag steht das wichtige Auswärtsspiel bei Arminia Bielefeld an. Die Ostwestfalen liegen auf Platz 15 mit vier Punkten Vorsprung vor Duisburg. „Wir können es erstmals über den Strich schaffen, seitdem ich beim MSV bin. Es ist ein Big-Point-Spiel, in dem wir den nächsten großen Schritt machen können“, betont Schommers.

Wohl wissend, dass der Abstieg nur vermieden wird, wenn die Zebras in den kommenden acht Endspielen an die vergangenen Wochen anknüpfen – mit Leidenschaft, ehrlicher Arbeit, Zusammenhalt im Club und der Unterstützung der Fans. Dann könnte es ein Happy End geben bei der Mission Klassenerhalt. Damit hätten im Herbst 2023 wohl nur noch die kühnsten Optimisten gerechnet.

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