ComedyPaul Panzer sorgt in Gummersbach für viel Gelächter

Lesezeit 3 Minuten
Das Foto zeigt den Comedian Paul Panzer.

Comedian Paul Panzer bei seinem Auftritt in der Schwalbe-Arena in Gummersbach.

Wenn schon Weltuntergang, dann wenigstens witzig: Comedian Paul Panzer trat in Gummersbach mit seinem Programm "Apaulkalypse" auf.

 „Wir schreiben das Jahr 2038, die Welt ist ein trostloser Ort.“ Düster die Eröffnungsworte, grau und trist das Bühnenbild: In der Gummersbacher Schwalbe-Arena trat Comedian Dieter Tappert mit seinem Alter Ego Paul Panzer zwischen zerfallenen Hauswänden auf und berichtete in seinem Programm „Apaulkalypse“ vom Ende unserer Welt.

Nicht der Klimawandel, kein Krieg und keine künstliche Intelligenz sei an diesem Untergang schuld, so Paul Panzer. Denn: „Das haben wir Menschen ganz alleine geschafft.“ Und wie das passieren konnte, darüber klärte Panzer dann das Publikum im Detail auf. Da sei vor allem der Konsum, der unsere Welt kaputtmache: Denn schließlich könne jeder und jede am anderen Ende der Welt bestellen und das Produkt sogar jederzeit wieder kostenfrei zurücksenden.

Künstliche Wimpern aus China für 20 Cent

Auch Panzers eigene Familie ist da keine Ausnahme: Ließ sich doch Tochter Susaska künstliche Wimpern für 20 Cent aus dem 8000 Kilometer entfernten China liefern. Und Ehefrau Hilde schaffte es auf das Ordern von gleich sieben Staubsaugern im Jahr. „Jetzt überleg mal, bist Du früher siebenmal kurz hintereinander ins Geschäft in der Fußgängerzone gerannt, um einen Staubsauger zu kaufen?“, verdeutlichte Paul Panzer den Wahnsinn eines Kaufrauschs.

Auch Panzers Mutter macht da fleißig mit: „Seit sie ein Tablet hat, ist sie nicht nur Regionalmeisterin im ,Candy Crush, sondern auch dem Marketing der Artikel aus dem Nicht-EU-Ausland verfallen.“ Dann kauft sie Fledermaus-Kot für den Haarwuchs ihres Mannes und Wachsstreifen für dessen Brust-Enthaarung unter der Devise: „Alles ohne Tüv, aber wird schon funktionieren.“

Wenn Du willst, dann sei doch ein Toaster.
Paul Panzer zur Diversität

Überhaupt sei das Überschwemmen mit Dingen aus Fernost, die nichts taugen, schnell entflammbar und keineswegs haltbar seien, eine Katastrophe, fand Panzer.Und fragte in Gummersbach: „Sind Chinesen hier?“ Er wolle schließlich keinen Menschen beleidigen, es gehe ihm um die Kritik am System. „Ist halt Comedy“, betonte Paul Panzer. „Ist halt Comedy“ auch dann, als es um die zunehmende Diversität in unserer Gesellschaft geht. „Wenn Du willst, dann sei doch ein Toaster“, rief Paul Panzer ins Publikum. Und ergänzte: „Aber frag mich dann nicht, wo jetzt die Scheibe reingesteckt wird.“

Da schwankten die Reaktionen zwischen brüllendem Lacher mit Applaus und erstauntem „Das hat er jetzt nicht gesagt?!“. Die Kunstfigur mit dem inszenierten Sprachfehler erzählte von Verhaltensweisen, bei denen sich wahrscheinlich fast jeder und jede im Publikum ertappt fühlte: „Wenn Du am Schmartphone eigentlich nur mal ein paar Reels gucken willst, und dann geht die Sonne auf, und dann geht die Sonne wieder unter ...“

Und dann seien da noch die „Influenscher“, die plötzlich für uns zum unguten Vorbild werden und währenddessen in Dubai vergoldete Schnitzel essen. Gibt es überhaupt noch Hoffnung für uns, wenn die nachfolgende Generation – wie Paul Panzers Sohn Bolle – einen Löffel nicht mal mit der Spülmaschine gesäubert bekommt? Es gibt sie, lässt der 52-jährige Dieter Tappert seine Kunstfigur sagen. Denn sein apaulkalyptisches Programm schließt Paul Panzer mit der Hoffnung und dem Appell: „Ich glaube, dass wir es hinkriegen.“ 

Rundschau abonnieren