DümmlinghausenKüsterin organisiert ehrenamtlich Reisen ins Baltikum

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Die Spezialitäten des Baltikums isst Ludmila Hein auch zu Hause in Dümmlinghausen.

Die Spezialitäten des Baltikums isst Ludmila Hein auch zu Hause in Dümmlinghausen.

Dümmlinghausen – Wenn Ludmila Hein von Estland spricht, dann leuchtet ihr ganzes Gesicht vor Freude. Die Dümmlinghausenerin ist ein bisschen in zwei Welten zuhause. Sie hat feste Wurzeln in Oberberg geschlagen, aber ihr Herz schlägt auch noch immer für ihr Geburtsland. Dessen Schönheiten zeigt sie jedes Jahr Reisegruppen aus dem Oberbergischen.

Ihre Leidenschaft ist auf die Gemeinde übergesprungen

„Ich habe offenbar immer so leidenschaftlich von meiner Heimat gesprochen, dass die Mitglieder unserer Gemeinde irgendwann sagten ,Bring uns auch dahin’ und ich eine erste Reise organisierte“, erinnert sich Ludmila Hein, seit 27 Jahren Küsterin der Evangelischen Gemeinde in Gummersbach-Steinenbrück und lacht.

Nun war es schon die zwölfte Baltikum-Reise nach Estland, Lettland und Litauen, die diesmal 18 Teilnehmern viele wunderbare Erinnerungen brachte. Die Organisatorin der Reise schaut vorab immer sehr genau, wo die Interessen ihrer Reisebegleiterinnen und Reisebegleiter liegen. „Diesmal waren viele Künstler und Musiker dabei. Entsprechend sah unser Programm auch einige Konzerte und den Besuch von Galerien vor. Eine Teilnehmerin ist Pianistin und hat uns auch unterwegs mit Musik erfreut.“ Da die Gruppe stets einen eigenen Reisebus mit Fahrer nutzt, kann das Programm auch mal umgeworfen werden, wenn das Wetter nicht mitspielt und die Moorwanderung vielleicht zugunsten eines Museumsbesuchs verschoben wird. „Das trägt auch zum Charme dieser Reisen bei, denn ich kann auf die Wünsche der Mitreisenden eingehen“, sagt Ludmila Hein.

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Hein hat in Estland ein Kulturhaus geleitet und ist noch immer gut vernetzt. Soll rund um den Mittsommer wieder eine Reise stattfinden, beginnt die Oberbergerin mit der Organisation schon Anfang des Jahres. Diesmal fiel, bedingt durch die Pandemie, die Planung für die 15-tägige Tour allerdings etwas kurzfristiger aus. Gemerkt haben das die Reisenden sicherlich nicht. „Es war eine wunderbare und sehr harmonische Gruppe“, sagt die Organisatorin, die die komplette Planung, Reiseleitung und Organisation ehrenamtlich stemmt.

Unvergessliche Erinnerung entstehen

Freundschaften seien auf diese Weise entstanden. Ein Besuch bei dem früheren Steinenbrücker Pfarrer Allan Grave, der ebenfalls estnische Wurzeln hat und 2016 nach seiner Pensionierung dorthin ging, stehe immer auf dem Programm. Immer blieben und besondere Begegnungen in Erinnerung, berichtet Hein. Einer dieser Momente führte in diesem Sommer auf der Insel Kihnu zwei Frauen zusammen: Verve Köster, eine 93-jährige, in Estland sehr bekannte Musikerin und die Oberbergerin Waltraud Fischbach, die zum vierten Mal mitreiste. „Die Frauen, beide im gleichen Alter, verstanden sich auf Anhieb“, erzählt Ludmila Hein. Verve Köster habe zum Abschied für sie gesungen. „Es war wirklich eine ganz besondere Reise voller solcher wunderbarer Begegnungen. Denn im Baltikum sind deutsche Besucher herzlich willkommen.“

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