Nachdem ein Senior am Fenster seiner Wohnung mit einer Waffe herumgefuchtelt hat, wurde der 88-jährige Jäger in die Psychatrie eingewiesen.
PolizeieinsatzJäger (88) fuchtelt in Gummersbach mit Waffe am Fenster – und landet in Psychiatrie

Ob der Senior aus Gummersbach nach wie vor Jäger war, kann die Polizei nicht sagen. (Symbolfoto)
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Ein 88 Jahre alter Mann hat laut Auskunft der Polizei in einem Gummersbacher Vorort an einem Dachfenster mit einem Gewehr herumgefuchtelt und damit einen größeren Einsatz der Polizei ausgelöst. Vier Streifenwagen und deren Besatzungen sollen in dem Wohngebiet der Kreisstadt vor Ort gewesen sein.
Polizeisprecher Marc Leporin bestätigt auf Nachfrage den Einsatz, der bereits am vergangenen Donnerstag um 11 Uhr stattgefunden hat. Demnach soll ein Passant den Senior mit der Waffe beobachtet und die Polizei alarmiert haben. Die Einsatzkräfte nahmen nicht nur den Mann mit, der nach PsychKG (Psychisch-Kranken-Gesetz) eingewiesen wurde, sie stellten auch seine Waffen sicher und beschlagnahmten laut Leporin auch dessen Jagdschein. Ob der Senior noch zur Jagd gegangen sei, könne er indes nicht sagen. Für die Polizei war der Einsatz damit beendet.
Jagdschein muss alle drei Jahre verlängert werden
Der Vorsitzende der Kreisjägerschaft, Bernd Steinhausen aus Nümbrecht, sagte dieser Zeitung, dass Jäger alle drei Jahre ihren Jagdschein verlängern müssten. Im Zuge dessen würde sich die Untere Jagdbehörde beim Oberbergischen Kreis auch die persönliche Eignung der Person anschauen, die ihren Jagdschein verlängern wolle. Diese Überprüfung könne man laut Steinhausen durchaus mit der von Piloten vergleichen. Nur die Vorstellung bei einem Arzt gebe es bei den Jägern nicht, was bei der Vielzahl gewiss auch etwas schwer werden würde. Bei der Überprüfung seien rund acht Behörden beteiligt, die abgefragt würden. Niemand werde derart überprüft wie Jäger, sagt Steinhausen. Der aktuelle Fall war ihm noch nicht bekannt.
Gummersbach Bürgermeister Frank Helmenstein berichtete, dass das städtische Ordnungsamt darauf gedrungen habe, dass der Senior erst einmal bis in den Oktober hinein in einer geriatrischen Psychiatrie untergebracht wird. Ihm sei es wichtig gewesen, dass der offenbar alleinstehende alte Mann versorgt werde – gleichzeitig aber von ihm und seinen Waffen, die er ja nach wie vor gehabt habe, keinerlei Gefahr mehr ausgehe. So ein Vorfall hätte auch ganz anders enden können.