Rückblick auf 2022Feuerwehr Gummersbach rettete im Vorjahr insgesamt 25 Menschen

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Zu sehen ist ein Gruppenbild mit sechs Feuerwehrmännern.

Vier Generationen von Stadtbrandmeistern trafen am Sonntag aufeinander: Gummersbachs Bürgermeister Frank Helmenstein mit Peter Müller, Friedhelm Köster, Detlef Hayer und Frank Raupach sowie Kreisbrandmeister Wilfried Fischer (v.l.).

Weitere Zahlen stellte die Wehr am Sonntag bei ihrer Jahresdienstbesprechung vor. 

Zu genau 713 Einsätzen ist die Feuerwehr der Kreisstadt im vergangenen Jahr ausgerückt. 130-mal brannte es, 405 Notrufe gingen nach Verkehrsunfällen, Ölspuren, überfluteten Kellern oder umgestürzten Bäumen ein. Zusammen retteten die Gummersbacher Einheiten 25 Menschen, vier Personen konnten nur noch tot geborgen werden. Diese und viele weitere Zahlen haben Frank Raupach, Leiter der Feuerwehr, und seine Stellvertreter Thomas Wurm und Lars Hohmuth bei der Jahresdienstbesprechung der Stadtfeuerwehr am Sonntag vorgestellt.

Eine weitere wichtige Ziffer: die Personalstärke. Stand Ende Dezember sorgen 418 Einsatzkräfte – darunter 32 Frauen – dafür, dass Gummersbach ruhig schlafen kann. Garant für Nachwuchs ist die Jugendfeuerwehr, die aktuell 67 Kinder und Jugendliche ab zehn Jahren besuchen und die im Vorjahr 14 neue Mitglieder einkleiden konnte. Kurzum wolle man sich zudem mit der Gründung einer Kinderabteilung für noch jüngere Feuerwehr-Fans beschäftigen, kündigte Raupach an.

Januar-Hochwasser in Gummersbach war Gesprächsthema

Der Wehr-Chef sprach mit Blick auf 2022 von einem ereignisreichen Jahr für die Gummersbacher Floriansjünger. Er erinnerte an die Verabschiedung des Brandschutzbedarfsplans durch den Stadtrat, den Start für den neuen Löschzug Hülsbach im Gummersbacher Westen und die öffentlichkeitswirksame Blaulichtmeile unter Federführung der Löschgruppe Lantemicke im August.

Bürgermeister Frank Helmenstein rief dem Publikum in der Aula des Lindengymnasiums ins Gedächtnis, dass die Wehr auch im laufenden Jahr bereits zwei „Feuerproben“ erfolgreich bestanden habe: die Übung eines kreisweiten Stromausfalls und den Starkregen am 12. Januar, als etliche Einsatzkräfte in Brunohl gegen die Agger kämpften. „Wir sind damals vor die Lage gekommen und haben gelernt, was wir verbessern müssen“, so Helmenstein, der etwa die Anschaffung einer Maschine zur Befüllung von Sandsäcken versprach.

Feuerwehren aus Bernberg und Dümmlinghausen wollen fusionieren

Deutlich mehr Geld, nämlich rund anderthalb Millionen Euro, hat die Stadt in die Modernisierung der Hauptwache investiert, die vor dem Abschluss steht. An anderen Standorten seien der Wille und das Geld vorhanden, allerdings bereite die allgemein schwierige Suche nach Handwerkern Probleme, so Helmenstein. Ein Beispiel sei die Erweiterung in Dieringhausen. Optimistisch zeigte sich Helmenstein in Sachen Neubau am Standort Homert. Der Rathauschef begrüßte zudem, dass sich die Einheiten Bernberg und Dümmlinghausen zur Fusion mit neuer Wache auf dem Bernberg entschieden hätten.

Kreisbrandmeister Wilfried Fischer berichtete in seinem Grußwort von aktuellen Planungen auf Bundes- und Landesebene, unter anderem von Überlegungen der Bundesregierung, Ehrenamtler in der Feuerwehr und den Hilfsorganisationen mit zusätzlichen Rentenpunkten zu belohnen. Dabei nahm der Kreisbrandmeister auch die anwesenden Mitglieder des Gummersbacher Stadtrates in die Pflicht: „Wichtig ist, solche Ideen durch die politischen Gremien von unten nach oben zu unterstützen.“


Insgesamt 36 Beförderungs- und 51 Ehrungsurkunden hatte die Wehrführung am Sonntag im Gepäck.

Die seltene Ehrung für 70 Jahre Mitgliedschaft in der Feuerwehr erhielten mit Peter Müller und Werner Rahnenführer zwei echte Urgesteine: Beide sind heute 88 Jahre alt und traten 1953 in den Löschzug Stadt ein. „Damals wuschen wir die Schläuche noch auf dem Bürgersteig“, erinnerte sich Rahnenführer, der später Brandmeister wurde und sich im Musikzug engagierte. Müller wurde 1967 erster Leiter der hauptamtlichen Wache und war bis 1995 Leiter der Gummersbacher Feuerwehr.

Drei Feuerwehrmänner stehen vor einem Feuerwehrwagen.

Gummersbachs Feuerwehrchef Frank Raupach (M.) mit den Jubilaren Peter Müller (l.) und Werner Rahnenführer.

Das Feuerwehr-Ehrenzeichen ging an: Uwe Reinhold, Udo Schürmann, Bernd Sickerling, Daniel Stahl und Torsten Wäschenbach (35 Jahre, Gold); Sebastian Budde, Jörg Eisner, Benedikt Friedrich, Markus Köhler, Maik Moldrickx, Torsten Moldrickx, Daniel Müller, Markus Müller, Holger Salzmann, Fabian Schmidt, Willi Starke, Andreas Ulrich und Sascha Vogel (25 Jahre, Silber).

Für langjährige Mitgliedschaft wurden ausgezeichnet: Rolf Helmenstein, Udo Motzkus und Peter Teschke (60 Jahre); Ulrich Birk, Bernd Brombach, Wolfgang Cordes, Rolf Cramer, Walter Flick, Hubert Friedrich, Udo Funke, Hans-Joachim Tkocz und Mario Weyda (50 Jahre); Martin Adolf, Stefan Berndt, Markus Bosch, Arnd Fröseler, Detlef Hayer, Ralf Kreber, Detlef Schneider, Jörn Schürmann, Christian Siemß, Ralph Söhnchen, Ralf Steinhilb, Dirk Vedder und Frank Wassem (40 Jahre). 

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