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Gala-NightEin Fest der Begegnung in Gummersbach-Dieringhausen

Lesezeit 3 Minuten
In traditioneller Kleidung zeigten sich Klaus-Dieter Jürgens und Marieta Macasero. Die Organisatoren Melanie Hahn  Jessica Ziegler, Winnie Mercene und Ryan Wolff waren rundum zufrieden.

In traditioneller Kleidung zeigten sich Klaus-Dieter Jürgens(l.) und Marieta Macasero (3.v.r.) . Die Organisatoren Melanie Hahn (2.v.l.), Jessica Ziegler, Winnie Mercene und Ryan Wolff waren rundum zufrieden.

Deutsch-Philippinische Gala-Night feiert 40 Jahre Kreiskrankenhaus und die 55 Jahre währende Pflegegeschichte im Oberbergischen

Mit einer festlichen Gala-Night wurde am Wochenende in Gummersbach-Dieringhausen gleich doppelt gefeiert: 40 Jahre Kreiskrankenhaus Gummersbach und 55 Jahre seit der Ankunft philippinischer Pflegekräfte in Oberberg. Rund 120 Gäste aus der Region, aber auch aus Köln und München, waren im evangelischen Gemeindehaus zusammengekommen – generationenübergreifend im Alter von vier bis fast 100 Jahre.

Organisiert von Jessica Ziegler, Winnie Mercene, Melanie Hahn und Ryan Wolff, wurde das diesjährige Fest deutlich größer aufgezogen. Das Format war ursprünglich entstanden aus der christlich geprägten Initiative PGCO (Philippine German Christian Oberberg), wird heute jedoch vom neuen Verein GPRO – German Philippine Reunion Oberberg – getragen. „Wir möchten unsere Werte und unsere Kultur weitergeben – vor allem auch an unsere Kinder“, sagte Jessica Ziegler.

Philippinische Kultur sichtbar gemacht

Die Atmosphäre des Abends war herzlich, familiär und offen. Viele Wiedersehen nach Jahren, manchmal Jahrzehnten, sorgten für emotionale Momente. Vina Ewald, die 1972 von den Philippinen nach Engelskirchen kam und dort 31 Jahre lang im Krankenhaus arbeitete, freute sich: „Es ist schön, alte Bekannte wiederzutreffen, die man lange Zeit nicht gesehen hat.“ Was für sie typisch philippinisch ist? „Das Essen und die Tracht. Die Männer tragen Barong Tagalog, die Frauen Barot Saya – und Adobo darf nicht fehlen“, so Ewald. Ihr Begleiter Kurt Mauter, mit fast 98 Jahren einer der ältesten Gäste, ergänzte: „Ich liebe die Offenheit und das Familiäre der philippinischen Kultur.“

Feiern, erinnern, weitergeben

Der Abend begann mit einem festlichen Büfett, gefolgt von einem abwechslungsreichen Bühnenprogramm: Die Bewegungskünstlerin Lina eröffnete ihn mit einer eleganten Showeinlage, später zeigte Großmeister Carlos Pulanco alias Manong eine beeindruckende Kampfsport-Demonstration. Die Folkloregruppe Filipiniana aus Hannover brachte mit dem Nationaltanz Tinikling – einem rhythmischen Bambustanz – traditionelle Kultur auf die Bühne. Tombola, Live-Musik, DJ Grand Kanyon und ein offener Tanzabend rundeten das Programm ab.

Auch Larissa, zum ersten Mal dabei und von ihrem philippinischen Freund eingeladen, zeigte sich neugierig: „Ich kenne die Kultur noch nicht so gut, aber ich bin total gespannt, was mich erwartet.“ Für Jessica Ziegler und Winnie Mercene war die Gala auch ein Stück persönliche Geschichte. Beide sind in Engelskirchen aufgewachsen und fanden über Instagram wieder zusammen. „Wir haben gemerkt, dass es kaum noch große Treffen wie früher gibt – also haben wir beschlossen, es selbst wieder in die Hand zu nehmen“, so Ziegler.

„2016 war die letzte Gala-Night – nach neun Jahren wollten wir das unbedingt zurückbringen.“ Die Resonanz sei überwältigend gewesen, berichtete Mercene: „Wir hätten locker 30 bis 40 Tickets mehr verkaufen können. Die Nachfrage war riesig. Wir wollen an die alten Gala-Nights anknüpfen – und noch eine Schippe draufsetzen.“ Dabei ging es nicht nur um Rückblicke, sondern auch ums Miteinander heute und morgen. Kultur, Geschichte und persönliche Geschichten bekamen einen Raum – jenseits von Herkunft oder Generation.