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Geringe NachfrageBadebus zur Aggertalsperre in Gummersbach eingestellt

Lesezeit 2 Minuten
Corinna Göllner

Corinna Güllner ist Geschäftsführerin der Oberbergischen Verkehrsgesellschaft.

Der „Badebus“ der Ovag sollte eine zusätzliche Busverbindung in den Sommermonaten zur Aggertalsperre sein. Die Nachfrage war aber zu gering.

Der „Badebus“, also die in den Sommermonaten eingeführte Busverbindung zur Aggertalsperre, ist Geschichte. Als Reaktion auf bisweilen chaotische Verkehrs- und Parkverhältnisse im Raum Lantenbach und Bruch sollte der Badebus für eine Entlastung sorgen.

Doch nach nur zwei Jahren Betrieb ist schon wieder Schluss, wie Ovag-Geschäftsführerin Corinna Güllner dieser Zeitung auf Nachfrage sagte.

Ovag: Betrieb der Linie 380 zur Aggertalsperre als Test eingeführt

Der Badebus in Form der neuen Linie 380 sei 2021 und 2022 in Abstimmung mit dem Kreis als Aufgabenträger und den beiden betroffenen Kommunen Gummersbach und Bergneustadt als Test eingeführt worden, berichtet Güllner. Dabei verkehrte die Linie 380 saisonal am Wochenende in einem Rundverkehr zwischen Derschlag und Lieberhausen und habe dabei vor allem den Bereich um die Sperrmauer bedient, zu der es ansonsten keine Verbindung mit öffentlichen Verkehrsmitteln gebe. Zusätzlich wurde die Bestandslinie 318 (Gummersbach Busbahnhof nach Lieberhausen mit Bedienung des nördlichen Ufers, unter anderem das Freibad Bruch) saisonal verstärkt und am Wochenende zu einem Stundentakt verdichtet sowie die Bedienung in die Abendstunden ausgeweitet.

„Im ersten Betriebsjahr (2021) war – bei eher durchwachsenem Wetter – die Nachfrage der Linie 380 überschaubar. In der Regel hat nicht mehr als maximal eine Hand voll Fahrgäste je Fahrt das Angebot angenommen“, erläutert die Geschäftsführerin. Da es sich um ein neues Angebot gehandelt habe, das zunächst mal bekannt werden musste, und im ersten Betriebsjahr das Wetter nicht immer zum Baden eingeladen habe, sei in Abstimmung mit dem Kreis die Linie ein weiteres Jahr getestet worden.

Wenig Betrieb der zusätzlichen Busverbindung trotz heißem Sommer

„Der Sommer 2022 war sehr heiß und sehr viele Menschen besuchten die Talsperre. Dennoch hat sich die Nutzung der Linie 380 nicht merklich verbessert. Es wurde daher nach Abschluss der Saison gemeinsam mit dem Oberbergischen Kreis als Aufgabenträger entschieden, das Angebot in dieser Form nicht weiter fortzuführen“, erläutert Güllner. Sie betont, dass eine Wiederbelebung des Angebots mit einem überarbeiteten Angebotskonzept nicht ausgeschlossen sei.

Deutlich besser angenommen worden sei dagegen in beiden Jahren die saisonale Verstärkung der Linie 318. Je nach Uhrzeit und Wetter hätten bis zu 30 Fahrgäste je Fahrt dieses Angebot genutzt. „Diese Verstärkung wurde daher auch in diesem Jahr fortgeführt. Aufgrund des akuten Fahrermangels allerdings erst mit Beginn der Sommerferien, und nicht im Mai wie in den Vorjahren. Aufgrund der Erfahrungen an den Sommerwochenenden wurde zudem ganzjährig auch unter der Woche die Bedienung der Linie 318 in den Abendstunden ausgeweitet“, so Güllner.