Hunderte falscher ZusagenGummersbacher ist von Medizinstudiums-Panne betroffen

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Yannick Eckstein dachte, er hätte den Medizinstudienplatz sicher. Dann kam die Absage hinterher.

Gummersbach – Es hatte sich alles so einfach angefühlt, nachdem sich der 18-jährige Yannick Eckstein im Mai um einen Studienplatz für Humanmedizin an der Goethe-Universität in Frankfurt beworben hatte und prompt akzeptiert worden war.

Doch dann stellte die eigentlich renommierte Hochschule fest, dass sie für die medizinische Fakultät erheblich mehr Studienanfänger angenommen hatte, als sie Plätze zur Verfügung stellen kann.

Absage kam erst nach Abschluss des Vergabeverfahrens

Dieser offenkundige Vergabefehler wurde auf die aus Hochschulsicht denkbar bequemste Art gelöst: 282 junge Menschen, die in Frankfurt Human- oder Zahnmedizin studieren wollten, erhielten eine Absage, unter ihnen auch Yannick Eckstein aus Gummersbach. Was ihn besonders schmerzt: „Die Absage kam erst, als das Vergabeverfahren für das bevorstehende Wintersemester längst geschlossen war.“

Was im Klartext bedeutet, dass der junge Mann, der im vergangenen Jahr seine Reifeprüfung am Gummersbacher Lindengymnasium abgelegt hat, frühestens mit dem Sommersemester 2023 sein Studium aufnehmen kann. Doch die 282 Abgewiesenen wollen den „fatalen Übermittlungsfehler“ nicht auf sich beruhen lassen, sie fanden sich in einer WhatsApp-Gruppe zusammen und verfassten eine Resolution, die an alle deutschen Hochschulpräsidien, an die Verantwortlichen der Stiftung für Hochschulzulassung, an die Beteiligten des Vergabesystems und schließlich an die entsprechenden Ministerien aller Bundesländer gerichtet worden ist.

Nach Eklat: Abgewiesene fordern Studienplätze

Tenor des Briefes: Die potenziellen Studienanfänger fordern eine unbürokratische Lösung, die ihnen die Aufnahme des Studiums noch im bevorstehenden Wintersemester ermöglicht, wenn nicht in Frankfurt, dann an anderen Hochschulen mit medizinischer Fakultät. Theoretisch hätten Yannick und Co. gegen den zu ihrem Nachteil gewendeten Fehler der Goethe-Universität auch klagen können, aber, so Yannick Eckstein: „Dieser Wege zieht sich dann womöglich so lange hin, dass keinem von uns geholfen ist.“

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Dabei hat Yannick Eckstein klar umrissene Vorstellungen zu seiner beruflichen Zukunft, für die Orthopädie oder Chirurgie favorisiert sind. Dass er damit nach zwölf Semestern Regelstudienzeit einmal als Landarzt ins Oberbergische zurückkehren wird, scheint ausgeschlossen. „Aber, dass ich irgendwann einmal am Gummersbacher Krankenhaus arbeiten darf, kann ich mir schon sehr gut vorstellen.“

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