Lehm, Stroh und SandGummersbacher Herbstcamp wirbt für nachhaltiges Handwerken

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Trotz des bisweilen schlechten Wetters ließen sich die Jugendlichen nicht von ihrem Plan abbringen, im Rahmen eines Herbstcamps am Käte-Strobel-Haus oberhalb von Lieberhausen einen Backes nebst Überdachung zu bauen.

Trotz des bisweilen schlechten Wetters ließen sich die Jugendlichen nicht von ihrem Plan abbringen, im Rahmen eines Herbstcamps am Käte-Strobel-Haus oberhalb von Lieberhausen einen Backes nebst Überdachung zu bauen.

Lieberhausen – Sie lernen grüne, traditionelle Handwerksberufe kennen und tun dabei auch gleich noch etwas Gemeinnütziges: 16 Jugendliche nehmen derzeit am viertägigen Herbstcamp „Mach Grün! – Zukunft in deiner Hand“ teil. Veranstalter ist neben dem Gummersbacher Gründer- und Technologiezentrum (GTC) der gemeinnützige Bildungsträger VSB (vermitteln, schulen, beraten).

Unter dem Motto „Green Building for Future“ wird unter anderem ein Lehmbackofen samt Überdachung für das Naturfreundehaus Käte Strobel in Gummersbach-Lieberhausen gebaut. Unter der fachlichen Anleitung von Ofenbauer Stefan Theis wurde zunächst das Fundament fertiggestellt, bevor es am zweiten Tag mit Sockel und dem Backes selbst weiterging. Fleißig gingen die 14- bis 17-Jährigen dabei Theis zur Hand. „Der Ofen besteht aus fünf Schichten. Wir verwenden dafür Lehm, Stroh und Flies. Das Stroh dient dabei zur Wärmedämmung, sodass von außen kaum Wärme spürbar ist“, erklärte Theis.

Angeleitet durch einen Erlebnispädagogen

Auch für das Carport mit Spitzdach, das den Backes und seine Nutzer vor Regen schützen soll, zeichnen sich die Jugendlichen verantwortlich. Angeleitet werden die zehn Jungs und sechs Mädchen dabei von Michael Thielen, (Erlebnispädagoge, VSB) und vom Waldbröler Schreinergesellen Mario Klein. „Für den Bau werden nur Materialien benutzt, die aus der Region stammen und wiederverwertbar sind. Ziel des Camps ist es, den Jugendlichen zu zeigen, wie im Handwerk nachhaltig gearbeitet werden kann“, erklärt Leni Mauelshagen (VSB) den Umweltgedanken hinter dem Projekt.

Neben dem Backes stehen für die Jugendlichen noch das Bauen von Nistkästen, die ebenfalls auf dem Gelände des Familien-Ferien-Zentrums angebracht werden sollen, und der Besuch nachhaltig arbeitender Betriebe auf dem Programm. GTC-Leiterin Susanne Roll ist auf Stippvisite in Lieberhausen und sagt: „Vielleicht nimmt der eine oder andere Teilnehmer den nachhaltigen Gedanken mit in seinen zukünftigen Ausbildungsbetrieb oder gründet später selber ein nachhaltiges Unternehmen.“

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Gefördert wird das Herbstcamp, das für die Teilnehmer kostenlos ist, durch die EU, das ESF-Programm BBNE (Berufsbildung für nachhaltige Entwicklung fördern) des Bundesumweltministerium und den Europäischen Sozialfonds (ESF).

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