Viel Zeit bleibt nichtStadt Gummersbach drängt auf Umbau des Hohenzollernbads

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Das alte Hohenzollernbad (r.) soll zum Bergischen Forum für Wissen und Kultur umgebaut werden. Teile des Ensembles wie die Kreis- und Stadtbücherei müssten dafür angerissen werden.

Das alte Hohenzollernbad (r.) soll zum Bergischen Forum für Wissen und Kultur umgebaut werden. Teile des Ensembles wie die Kreis- und Stadtbücherei müssten dafür angerissen werden.

Gummersbach – Die Auslobung eines zweistufigen Architektenwettbewerbs und die Erlangung des B-Stempels der Regionale 2025 sind die nächsten wichtigen Schritte für das geplante Bergische Forum für Wissen und Kultur. Wie berichtet soll das Gebäude des ehemaligen Gummersbacher Hohenzollernbades zu einer Bibliothek der Zukunft mit Theatersaal um- und daran angebaut werden.

Helmenstein: „So eine Möglichkeit wird es nicht noch einmal geben“

Doch die Zeit drängt, wollen Stadt und Kreis das Vorhaben noch als Projekt der Regionale 2025 gefördert bekommen. Und außerhalb des Strukturförderprogramms werde es schwer, wie Bürgermeister Frank Helmenstein am Montag dieser Zeitung sagte. „So eine Möglichkeit wird es nicht noch einmal geben.“ Daher müssten sich Stadt und Region jetzt bekennen. Um in das Zeitfenster der Regionale zu kommen, muss bis März ein Architektenwettbewerb von Kreis und Stadt auf den Weg gebracht werden.

Das am Montag vorgelegte Konzept sieht Baukosten von 35 Millionen Euro für das Bergische Forum vor. 70 Prozent, so der aktuelle Fördersatz, würden vom Land kommen. Für den reinen Theaterbetrieb wurden Kosten von 2,2 Millionen Euro errechnet. Stellt man dem die Einnahmen entgegen, bleibt ein jährlicher Fehlbetrag von 1,3 Millionen Euro, den sich ausgehend von den aktuellen Plänen, Stadt und Kreis teilen würden.

Helmenstein sagt, ihm sei bewusst, dass genau dieser Betrag jetzt in den Fokus geraten werde. Zugleich erinnerte er daran, dass schon vor 17 Jahren das Minus des damaligen Stadttheaters 677 000 Euro betragen habe. Was man in einem Bergischen Forum geboten bekomme, sei damit nicht zu vergleichen. Wie berichtet, sollen dort neben dem Theater die Kreis- und Stadtbücherei, die städtische VHS sowie das Kreisarchiv unterkommen.

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Das am Montag auch im Gummersbacher Kulturausschuss vorgestellte Konzept wurde erstellt durch das Büro Actori in enger Abstimmung mit den Projektbeteiligten. Die Experten kamen zu dem Ergebnis, dass 85 Prozent der vergleichbaren Kreise in Deutschland ein Bespieltheater mit bis zu 500 Plätzen haben. In Gummersbach wird aktuell mit 550 Plätzen geplant. Sollten die Pläne Realität werden, könnte das Forum an 330 Tagen im Jahr öffnen.

Actori geht von 124 Veranstaltungen aus, darunter 17 Eigenveranstaltungen, 18 Termine für eine Bürgerbühne, 42 Tage mit eingeladenen Produktionen, mit 13 weiteren kulturellen Nutzungen sowie 34 sonstige Vermietungen und 24 Bildungsveranstaltungen. Ausgehend von diesen Zahlen hält Actori ein jährliches Besucherpotenzial von 180 000 bis 260 000 für möglich.

Nachdem der Kulturausschuss die Pläne begrüßte, dürfte auch der Gummersbacher Stadtrat am kommenden Montag für die nächsten Schritte votieren. Die Einleitung weiterer Verfahrensschritte wird allerdings nur dann erfolgen, wenn auch der Kreisbauausschuss und der Kreistag gleichlautende Beschlüsse fassen. Mit Spannung wird daher die Sitzung des Kreisbauausschusses erwartet, der sich am Mittwoch erstmals mit dem Bergischen Forum befasst.

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