Gummersbach siegt im letzten Saisonspiel gegen den TSV Hannover-Burgdorf mit 39:29 (20:15).
Handball-BundesligaVfL beendet die Saison, wie er sie begonnen hat

Den deutlichen 39:29-Sieg gegen Hannover feierten die Gummersbacher und gehen mit einem guten Gefühl in die Sommerpause.
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Mit einem 32:28-Erfolg startete der VfL Gummersbach beim TSV Hannover-Burgdorf in die Saison und beendet diese mit einem 39:29 (20:15)-Sieg gegen das Team von Trainer Christian Prokop. Vor 4132 Zuschauern in der erneut ausverkauften Schwalbe-Arena hätten sich beide Mannschaften ein schönes Spiel geliefert, sagte anschließend ein zufriedener Gummersbacher Trainer Gudjon Valur Sigurdsson. Es sei ein schöner Abschluss einer interessanten Saison.
Auch wenn die Handballer jetzt bis zum 14. Juli in die Sommerpause gehen, erklärte Sigurdsson, werde es noch Veränderungen in der Mannschaft geben.
VfL-Torhüter Bertram Obling pariert fünf Siebenmeter
Das Spiel gegen Hannover passte als Schlusspunkt auf die Saison, in der es für Gummersbach zuletzt sportlich um nichts mehr ging. VfL-Torhüter Bertram Obling parierte alleine fünf Siebenmeter, in vierfacher Unterzahl warf „Schlitzohr“ Kentin Mahé ein Tor und am Ende stand ein Vorsprung von zehn Toren gegen eine Mannschaft, die lange das Überraschungsteam der Liga war und um die Meisterschaft mitspielte.
Die Gummersbacher hatten die 35:45_Niederlage gegen die Füchse Berlin, die zeitgleich ihre erste Deutsche Meisterschaft feierten, gut verarbeitet. Einzig auf Mathis Häseler mussten sie verzichten, der sich gegen Berlin einen Innenbandriss im Fuß zugezogen hatte.
Gummersbach bestimmt die Partie vom Anpfiff an
Im Hexenkessel Schwalbe-Arena ließen sich die Hausherren von Beginn an nicht von der offensiv ausgerichteten Abwehr der Gäste irritieren, spielten ihr Tempo und führten schnell mit 5:2 (7.). Die Rückraumspieler wechselten sich beim Torewerfen ab und als Hannover die erste Auszeit nahm, führte der VfL mit 8:4 (11.) . Die Gummersbacher blieben spielbestimmend und gingen mit einem Fünf-Tore-Vorsprung in die Pause.
Nach dem Wiederanpfiff bauten die Hausherren den Vorsprung weiter aus und ließen sich auch nicht aus dem Konzept bringen als nacheinander Stepan Zeman, Lukas Blohme nach Videobeweis und Ellidi Vidarsson Zwei-Minuten-Strafen bekamen. Nur Sekunden später sah Tilen Kodrin auch noch die Rote Karte (39.), als er Außenspieler Marius Steinhauser beim Torwurf behinderte. Zunächst hielt Bertram Obling den folgenden Strafwurf gegen Justus Fischer. Zwar traf Steinhauser zum 20:26 , doch Mahé warf trotz der Unterzahl das Tor zum 27:20.
Die Handballer werden von den Fans mit einer Humba gefeiert
Nach den Zeitstrafen brachte Sigurdsson sein Team in der Auszeit wieder in die Spur und der VfL baute, angeführt von einem überragenden Julian Köster, die Führung Tor um Tor aus. Mit dem letzten Tempogegenstoß von Lukas Blohme war es ein Vorsprung von zehn Toren.
Mit einer Humba ließen sich die Handballer anschließend von den Rängen feiern, verschenkten Trikots, Strümpfe sowie Schuhe und gaben Freigetränke an die Fans aus.
VfL-Geschäftsführer Christoph Schindler dankt dem Trainerteam, Mitarbeitern und Unterstützern
Zuvor hatte VfL-Geschäftsführer Christoph Schindler im Rückblick auf keine einfache, weil von Verletzungen und hoher Belastung geprägten Saison, von einer Riesenleistung des Trainerteams gesprochen. Auch dankte er den Mitarbeitern der Geschäftsstelle und allen anderen, von denen viele ehrenamtlich viel für den VfL täten. Zudem hob er den Kultstatus von Maskottchen Gummi hervor, das mit einem neuen wilden Tanz dankte. Christoph Schindler sprach aber auch darüber, dass 80 Prozent des Etats die Partner trügen, deren Engagement er hervorhob. „Wir müssen demütig sein, aber auch hungrig bleiben, um erfolgreicher zu sein“, erklärte der Geschäftsführer und kündigte etwas kryptisch in den kommenden Wochen einige „unangenehme Gespräche “ an.
In einem Rückblick auf die Saison gestand VfL-Trainer Gudjon Valur Sigurdsson, dass er sich schon Gedanken gemacht habe, was gewesen wäre, wenn es nicht so lange Verletzungsperioden von Spielern wie Julian Köster gegeben hätte. Am Donnerstag, 14. Juli, starten die Handballer mit einem kurzen Lauftest in die Saisonvorbereitung. Anschließend stehen ein Trainingslager und Teilnahmen am Heidecup sowie bei einem Turnier in Bosnien und einiges mehr auf dem Programm, ehe am Samstag, 23. August, die Saisoneröffnung stattfindet.
Mit 40 Punkten liege der VfL auf Platz sieben zum Saisonende nur zwei Zähler hinter dem Ergebnis der vergangenen Saison, sagt Kentin Mahé, der im Sommer nach Gummersbach zurückgekehrt war. Mit Blick auf die zehn Spiele mehr durch die Europa League und die vielen Verletzten, zieht der Franzose ein insgesamt positives Fazit für die Mannschaft. Er selber sei hinter seinen eigenen Erwartungen zurückgeblieben. Das habe an seinen anhaltenden Rückenproblemen gelegen, erklärt er. „Ich habe mir vorgenommen, es in der neuen Saison besser zu machen.“
Auch Teitur Einarsson war im Sommer gekommen und wurde von Verletzungen geplagt, so dass er erst in den vergangenen Wochen langsam zu alter Form kam. Als fast alle Leistungsträger wieder dabei waren, so der Isländer, habe sich die Qualität der Mannschaft gesteigert. Er möchte nach der Sommerpause frisch zurückkommen und an die Leistungen der vergangenen Spiele anknüpfen.
VfL Gummersbach: Kuzmanovic (7 Paraden), Obling (8/5 P); Vidarsson (4), Kodrin (1), Vujovic (4/2), Köster (7), Blohme (3), Einarsson (4), Schluroff (8), Tskhovrebadze (2), Mahé (1), Pregler (1), Horzen (4), Zeman.
TSV Hannover-Burgdorf: Gade (3), Birlehm (2/1); Poulsen (4), Uscins (4), Steinhauser (5/1), Michalczik, Kulesh (2), Gautzsch, Strmljan (2), Stutzke (3), Hanne, Solstad (1), Fischer (5/1), Weber, Ayar, Büchner (3).