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Handball-KreispokalHC Gelpe/Strombach mit zwei Titeln

Lesezeit 6 Minuten
Jubel bei den Handballerinnen des HC Gelpe/Strombach.

Giulina Kuba und Katrin Weyer, die die Mannschaft verlassen, recken den Kreispokal den Handballerinnen des HC Gelpe/Strombach entgegen. 

Gastgeber siegen bei den Frauen gegen die HBD Löwen und bei den Männern gegen den SSV Nümbrecht.

Es war ein Handballtag der Emotionen: Mit hitzigen Duellen, rührenden Abschieden und überkochenden Gefühlen  nach der Niederlage bei Nümbrecht.   In der Gummersbacher Eugen-Haas-Halle hatte der HC Gelpe/Strombach den diesjährigen Kreispokaltag des Handballkreises Oberberg ausgerichtet. Trotz der hohen Temperaturen fanden, so schätzte Oberbergs   Handballchef Udo Kolpe, rund 600 Zuschauer den Weg zu den drei Spielen. Es waren sogar in der Spitze noch mehr, als die Ehrung der diesjährigen Meistermannschaften anstand.

Belohnt wurden die Zuschauer mit hitzigen Spielen, aus denen die Gastgeber als der große Gewinner herausgingen. Sowohl die Frauen als auch die Männer sicherten sich den Pokal mit Siegen gegen die HBD Löwinnen (38:26) und den SSV Nümbrecht (28:26). Den Pokal auf Ebene des Handballkreises Oberberg gewann die HSG Marienheide/Müllenbach mit 18:16.

Finale Zunft-Kölsch-Pokal   Männer (HNR-Runde): SSV Nümbrecht – HC Gelpe/Strombach 26:28 (11:14)

„Heute habe ich die Bierdusche ganz besonders genossen“, erklärte HC-Trainer Markus Murfuni mit einem Augenzwinkern.   Im vergangenen Jahr hatte sich Nümbrecht, damals noch als Oberligist den Pokal gesichert und schien auch in diesem Jahr auf dem Weg, den Coup zu wiederholen. Nach ausgeglichenem Beginn hatten sich die Hausherren zur Pause auf 14:11 abgesetzt und schienen nach dem Wiederbeginn den Vorsprung halten zu können.

In der Pausenansprache hatte SSV-Trainer Manuel Seinsche sein Team aber gut auf den Gegner eingestellt, der sich im Angriff immer mehr Fehler erlaubte, die die Nümbrechter vor allem mit schnellen Toren bestraften. Beim 17:17 (41.) hatten sie ausgeglichen und lagen beim 24:21 (50.) in Führung. Sie schienen das Momentum auf ihrer Seite zu haben. Auch wenn die beiden Torhüter des HC, Islam Elnoamany und Stephan Vatter weiter überzeugten. Gerade Vatter, den Murfuni nach einem gehaltenen Siebenmeter im Tor ließ, wurde in der Schlussphase zum entscheidenden   Faktor. Mit einem 6:0-Lauf auf 27:24 (57.) setzte sich der HC spielentscheidend ab. Die Nümbrechter verloren dagegen immer mehr die Konzentration und scheiterten ein ums andere Mal.

Die Handballer des HC Gelpe/Strombach haben sich im Tor versammelt und jubeln.

So sehen Sieger aus: Die Handballer des HC Gelpe/Strombach sicherten sich den Kreispokal der Verbandsmannschaften.

„Wir mussten Ruhe in die Truppe bringen“, sagt Markus Murfuni zu der entscheidenden Phase. Das gelang, und „vorne wurde endlich der Kopf eingeschaltet“. Der HC-Trainer hofft, dass sein Team die Emotionen mit in die letzten Regionalligaspiele nimmt, denn noch hat die Mannschaft den Klassenerhalt nicht geschafft.

„Schade, die Niederlage ist ärgerlich und bitter, denn wir schaffen es nicht, unsere Führung auszubauen“, sagte Seinsche, dass seine Mannschaft es selber in der Hand gehabt habe. Am Ende sei es auch ein verdienter Sieg für den HC gewesen, der in der entscheidender Schlussphase cooler geblieben war.   Der Nümbrechter Trainer erklärte, dass die Partie ein Maßstab für die kommenden Saison sei. Souverän ist Nümbrecht in die Regionalliga aufgestiegen, in der der HC schon länger antritt.

Tore SSV Nümbrecht: Benger (2), J. Lang (4), Roth (3/3), Klose (4/1), Hartmann (6), Schröter (1), Dissmann (1), Donath (3), Miebach (2).

Tore HC Gelpe/Strombach: Maier (2), Altjohann (3), Viebahn (3), Heinzerling (4), Meinhardt (1), Lüsebrink (1), Mayer (9/4), Brüning (3), Walch (1), Rostalski (1).

Volksbank-Oberberg-Pokal Frauen: HBD Löwen Oberberg – HC Gelpe /Strombach 26:38 (13:18).

 Mit dem Kreispokal nahm Strombachs Trainer Philipp Wilhelm nach drei Jahren Abschied von seiner Mannschaft. Verabschiedet wurden auch Torfrau Katrin Weyer und Spielerin Giulina Kuba. Die bekam später auch noch einen sehr rührenden Abschied von der Strombacher C-Jugend, deren Co-Trainerin sie war.

Auch wenn es das beste Finale der vergangenen Jahre war, eine Wachablösung ist noch nicht in Sicht. Die jungen Löwinnen, die souverän in die Oberliga aufgestiegen sind,   waren zwar über weite Strecke der ersten   Halbzeit angeführt von den treffsicheren Schwestern Jessy und Lina Kuxdorf ein starker Gegner, doch als die Kräfte nachließen wurde es eine klare Sache für die favorisierten Strombacherinnen. Bei den Regionalliga-Handballerinnen feierte Kira Blohme   vor den Augen des neuen Trainers David Hoffmann, nach neunmonatiger Babypause und vier Trainingseinheiten, ihr Comeback.

Schon früh zeigten die Gesichter der Löwinnen die Enttäuschung, als sich die Favoritinnen immer weiter absetzten. „Wir hatten schon die Hoffnung, wenn bei uns alles rund läuft, wir mithalten könnten“, sagte HBD-Trainer Dennis Hermann. Irgendwann sei die Luft raus gewesen und die Konzentration ließ nach. Nach dem souveränen   Auftritten in der Regionalliga der A-Juniorinnen und der Verbandsliga sei es eine ganz neue Erfahrung für seine   Spielerinnen so weit zurückzuliegen. Es sei aber auch etwas, mit dem sie mit Blick auf die   anstehende Bundesliga-Qualifikation und die Oberliga -Saison umgehen lernen müssten.

HC-Trainer Philipp Wilhelm zeigte sich stolz auf seine Mannschaft und darauf, dass er sie drei Jahre habe trainieren dürfen. Es sei das erhoffte Spiel gewesen, bei dem seine Mannschaft nur am Anfang einige Probleme gehabt habe, herein zu finden. Er verabschiedete sich als Trainer der 1. Damen und bleibt Sportlicher Leiter im weiblichen Bereich des HC Gelpe/Strombach.

Tore HBD Löwen: J. Kuxdorf (8/3), L. Kuxdorf (8/1), Tokac (1), Brand (1), Mertens (1), Schneider (6), Angermann (1).

Tore HC Gelpe/Strombach: Blumberg (4), Sterzik (4/2), Blohme (6), Wlodarek (7), Szakacs (5), Ranke (1), Kuba (1), Lichtinghagen (2), Domnick (2), Stoecker (6).

Zunft-Kölsch-Pokal HKO Männer: HSG Marienheide/Müllenbach – SG Oberbantenberg-Wallefeld 18:16 (7:8)

Der Tag begann mit einem torarmen Pokalfinale, in dem die HSG Marienheide/Müllenbach ihren Titel verteidigte. Die Mannschaft von Trainer Fabian Mielke musste 40 Minuten einem Rückstand hinterher laufen, ehe sein Team in der 41. mit der SG gleichzog (11:11) und knapp vier Minuten später in Führung ging (12:11, 45.). Nach dem Seitenwechsel drehte die HSG das Spiel mit einer 5:1-Deckung. Der Wendepunkt kam allerdings in der 46., als SG-Spieler, Andreas Becker, nach einer doppelten Zeitstrafe vom Feld musste. „Das war ein Knackpunkt – am Ende fehlte uns die Kraft“, so SG-Trainer Markus Deubel. Für die SG Oberbantenberg/Wallefeld war es das letzte Spiel einer Mannschaft, die sich nach der Saison auflöst. Für die HSG Marienheide/Müllenbach ging es nach dem Pokalerfolg auf Mannschaftstour nach Mallorca.

Tore HSG Marienheide/Müllenbach: Bansen (3), Eisenbach (6/1), L. Lichtinghagen (2), T. Lichtinghagen (1), Schuldt (1), Sterling (5/3).

Tore SG Oberbantenberg-Wallefeld: Meinerzhagen (5/3), Sievers (2), Luetkemeier (1), Hartmann (4), Herold (3/1), Raasch (1).