Mit Degen und FlorettIn Gummersbach findet ein zweitägiges Turnier im Fechten statt

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Zwei Sportler im Ganzkörper-Schutzanzug fechten.

Mit intensivem Training haben sich die Gummersbacher auf das Turnier vorbereitet.

In Oberberg gibt es in Bezug auf Fechtsport nur einen Ansprechpartner: den Fechtsport Gummersbach 1890, kurz FSG.

En garde – allez! Dieser Ausspruch und diverse Filme und Geschichten über die drei Musketiere: das verbinden die meisten am ehesten mit Fechten. Abseits der Übertragungen bei den Olympischen Spielen findet diese Sportart in Deutschland wenig Beachtung, obwohl das Zusammenspiel von blitzartigen Bewegungen und ausgeklügelter Taktik, das diesen Sport ausmacht, eine Menge Spannung bietet.

Wenn man sich dem Fechtsport im Oberbergischen Kreis widmen möchte, gibt es nur einen Ansprechpartner: den Fechtsport Gummersbach 1890, kurz FSG.  Rund 45 Mitglieder gehen hier ihrer gemeinsamen Leidenschaft nach. Die Altersstruktur ist gemischt, wie der erste Vorsitzende des Vereins, Björn Sommerfeld, berichtet: „Wir haben eine Jugendabteilung mit 25 Kindern und Jugendlichen und eine Erwachsenenabteilung mit etwa 20 Teilnehmern.“ Dann fügt er an: „Wir beim FSG machen Breitensport, und genau das hält unsere Mitglieder“. Jeder werde hier so gefördert und gefordert, wie er oder sie möchte.

Gummersbacher Fechtsportler widmen sich drei Disziplinen 

Dazu gehört auch das Training, das beim FSG dienstags und freitags stattfindet. Hier widmen sich alle Sportler den drei Disziplinen des Fechtens, dem Degen-, Florett- und Säbelfechten. Jede der Disziplinen wird mit gleichnamiger Waffe ausgeübt.

Florett und Degen sind reine Stoßwaffen, wie der Vorsitzende Björn Sommerfeld erklärt: „Mit diesen Waffen darf man den Gegner nur mit der Spitze treffen“. Der Säbel hingegen sei ebenso eine Stoß- wie eine Hiebwaffe, dementsprechend dürfe man hier auch mit einem tatsächlichen Schlag einen Punkt erzielen. Auch die Angriffsfläche unterscheidet sich: Während beim Florett nur der Rumpfbereich ohne Arme und Kopf getroffen werden darf, sind beim Fechten mit dem Degen Treffer am ganzen Körper erlaubt.

Fechtclub richtet das „Bergische Degen- und Floretttreffen aus“

Dass sich die Mitgliederzahl des Fechtclubs nicht drastisch reduziert, hängt mit dem Fechtanzug zusammen: Er und die charakteristische Fechtmaske halten enormen Belastungen stand. Zudem dient der Anzug als „großer Stromkreis“, wie Sommerfeld erklärt: Im Anzug befindet sich ein Körperkabel, dass an den sogenannten Fechtmelder angeschlossen wird. Wenn in der erlaubten Körperfläche ein Treffer gelandet wird, läuft durch den Anzug ein Signal an den Fechtmelder, der diesen Punkt dann wertet. In einem tatsächlichen Turnier wird dann gefochten, bis ein Fechter fünf Punkte erreicht hat oder nach drei Minuten mehr Punkte hat als sein Gegner.

So auch am Wochenende: Dann richtet die FSG wieder das „Bergische Degen- und Floretttreffen“ in der Gerhard-Kienbaum-Halle in Gummersbach aus. Seit mehr als 20 Jahren veranstaltet der Verein das Turnier, das Einzugsgebiet ist überregional. „Wir haben Anmeldungen aus Niedersachsen und Hessen, aber auch aus den Niederlanden und Belgien“ berichtet Björn Sommerfeld.

Das Turnier bildet für viele Fechter den Abschluss vor der Sommerpause, zudem ist die familiäre Atmosphäre ein anziehender Faktor: „Der ganze Verein backt Kuchen und kümmert sich um Salate, wir haben kein professionelles Catering“ erzählt Sommerfeld und fügt hinzu: „Der Vereinszusammenhalt, auch abseits des Turniers, ist hier wirklich etwas ganz Besonderes“.


„21. Bergische Degentreffen“ in Gummersbach

Das „21. Bergische Degentreffen“ wird am Samstag, ab 12 Uhr in der Gerhard-Kienbaum-Halle ausgetragen. Am Sonntag, treten an selber Stelle ab 10 Uhr junge Fechtsportlerinnen und -sportler (U11bis U17) zum „20. Bergischen Florett-Treffen“ an.

FSG sucht neue Mitglieder, besonders im Erwachsenenalter. Zusammen mit der VHS bietet der Verein Kurse mit Schnuppertrainingseinheiten an. Der Kursplan erscheint am 4. Juli, dann beginnt die Anmeldungsphase. Vom 20. Oktober bis zum 17. November können sich Interessierte dann freitags von 19 bis 20.30 Uhr in der Sporthalle der GGS Steinenbrück im Fechten ausprobieren. 

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