Seit 25 JahrenJugendarbeit hat in Gummersbach oberste Priorität

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13.05.2023
Gummersbach-Bernberg
Tag der Städtebauförderung
Soziale Stadt Bernberg

Der Umbau des Alten- und Jugendzentrums auf dem Bernberg war einer der Meilensteine für die Jugendarbeit der Stadt.

Das Wohl der Jugend im Fokus: Dieses Ziel wird in Gummersbach seit 25 Jahren verfolgt

Der Fachbereich Jugend und Familie der Stadt Gummersbach feiert in diesen Tagen sein 25-Jähriges. Ein hochkarätig besetztes Fachsymposium in der Halle 32 hat bereits stattgefunden.

Anlässlich des Silberjubiläums haben Fachbereichsleiter Thomas Hein, Bürgermeister Frank Helmenstein und der Erste Beigeordnete, Raoul Halding-Hoppenheit, auf 25 Jahre Jugendarbeit im Gespräch mit dieser Zeitung geblickt.

Einer der Hauptgründe, warum Gummersbach damals ein eigenes Jugendamt haben wollte, waren finanzielle Aspekte. Allerdings sei s auch um mehr Bürgernähe und mehr Jugendarbeit gegangen, sagt Hein.

Die finanzielle Seite bewahrheitete sich schnell. Bereits im ersten Jahr nach der Gründung sparte die Stadt eine Million D-Mark. Wobei sie in Sachen Jugendarbeit nicht auf die Bremse trat. Und erst recht nicht bei der Personalstärke für diesen Bereich. Die Zahl der Mitarbeiter inklusive der städtischen Kitas hat sich in den vergangenen 25 Jahren mehr als verdreifacht.

Großen Wert wurde auch auf eine qualitätsvolle Jugendarbeit gelegt. So wurden die kinder- und jugendfreundlichen Strukturen in der Kreisstadt immer weiter ausgebaut.

Los ging es damit, dass die Stadt neben dem Jugendzentrum auf dem Bernberg ein weiteres in der Innenstadt bekam. Seit dem Jahr 2002 wird in Gummersbach der Weltkindertag gefeiert und eine Ferienbetreuung wird dort geleistet, wo es essenziell für die Kinder ist. „Es ist eminent wichtig, dass jedes Kind seinen Weg gehen kann“, sagt der Bürgermeister.

Jugendamt Gummersbach: Vorreiterrolle bei den Familienzentren 

Und Thomas Hein, der seit dem Jahr 2001 in Gummersbach ist, berichtet, dass Gummersbach bei der Einführung der Familienzentren 2006 in der Region eine Vorreiterrolle gehabt habe. Das trifft auch für die Gebührensatzung zu, denn die Beitragsbefreiung für Geschwisterkinder im Kita- und OGS-Bereich ist nicht die Regel in der Region.

Weitere Meilensteine in der Gummersbacher Jugendarbeit waren die Ausweitung auf den Stadtteil Dieringhausen im Jahr 2008 und die seinerzeit viel beachtete Einführung der Familienhebamme.

Jugendamt Gummersbach: Familienhebamme mit Lotsenfunktion

Hein sagt, dass diese Lotsenfunktion unglaublich wichtig sei und dass Familien diese Unterstützung bei Bedarf auch länger in Anspruch nehmen könnten. Seit 2010 hat der Stadtteil Bernberg einen Quartiersmanager mit eigenem Büro. Auch das gehört zur Jugendarbeit, genau wie der stete Ausbau des Kitaangebots. 27 Kitas gibt es, sechs davon sind städtische.

Eines der jüngeren Projekte ist der Neubau in Hülsenbusch. Dort liegt die Kita-Arbeit in den Händen der Awo. Die Immobilie errichtet die Gummersbacher Wohnungsbaugesellschaft für die Stadt. Zum Bereich Jugend und Soziales gehört allerdings auch der Bereich der Kindeswohlgefährdung.

Hein beschreibt die Arbeit seiner Kolleginnen und Kollegen als fordernd. Denn für den Fall, dass Kinder aus ihren Familien geholt werden müssten, gebe es zu wenig Heimplätze und zu wenige Inobhutnahmeplätze.

Jugendamtsmitarbeiter müssen auch mal 250 Kilometer fahren

Für eine Unterbringung müssten die Kollegen dann auch schon mal 250 Kilometer durchs Land fahren. Im Kernbereich des Kinderschutzes arbeiten 14 Fachkräfte, zusammen mit den unterstützenden Disziplinen sind es 31. Rückblickend auf die vergangenen Jahrzehnte sagt der Jugendamtsleiter, dass sich Veränderungen in der Arbeitswelt und einem anderen Anspruchsverhalten der Menschen auch in seiner Arbeit und der seines ganzen Teams widerspiegelten.

In Gummersbach, so betont Helmenstein, habe der Bereich Kinder und Jugend bei den notwendigen Ausgaben neben der Feuerwehr oberste Priorität.


Mitarbeiter im Jugendamt haben sich mehr als verdreifacht

Als das Gummersbacher Jugendamt vor 25 Jahren seine Arbeit aufnahm, gab es dort insgesamt 54 Stellen. Von denen entfielen auf die Kita-Arbeit gut 27 Stellen. Jetzt, 25 Jahre später, hat sich die Zahl der Mitarbeitenden bzw. die der Stellen mehr als verdreifacht. So gibt es heute im Bereich des Jugendamtes 179 Stellen. Von denen entfallen auf die Kindertagesstätten etwas mehr als 100. Die Zahl der städtischen Kindergärten beläuft sich in der Kreisstadt Gummersbach auf sechs. (ar)

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