Matschiger WettkampfKölnerin gewinnt den legendären Gummersbacher Silvestercrosslauf

Lesezeit 4 Minuten
Blick auf ein Läuferfeld kurz nach dem Startschuss.

Vor der Silvesterparty schwitzten 268 Sportlerinnen und Sportler beim 65. Gummersbacher Crosslauf, dem ältesten Silvesterlauf Deutschlands.

Gleich bei ihrem Debüt war Nicole Scholz (24) nicht zu schlagen. Bei den Männern reichte es für Vorjahressieger Tobias Lautwein diesmal nicht für Platz eins. 

Die starken Regenfälle der letzten Wochen hatten zur Abwechslung auch einmal etwas Gutes: Dem Starterfeld bei Deutschlands ältestem Crosslauf am Silvestermorgen in Gummersbach hatten die Regengüsse jedenfalls den optimalen Untergrund bereitet. Vor allem die große Runde mit 10,7 Kilometern um den Kerberg wartete mit glitschigen Aufstiegen und matschigen Bachbetten auf. Dazwischen hatten die Organisatoren um Norbert Wolf und Martin Olschewski von der Leichtathletik-Gemeinschaft Gummersbach auch einen Trail durch Ginsterbüsche und reichlich Unterholz eingebaut.

Zwei Geschwister nach dem Zieleinlauf.

Ordentlich Grund zum Feiern hat die Familie Mitzschke aus Overath: Simon (13) und Schwester Lotta (11) holten den Doppelsieg beim Jugendlauf.

Insgesamt 268 kleine und große Athleten stellten sich dem Querfeldeinrennen am letzten Tag des Jahres – 239 erreichten mit meist lehmbedeckten Beinen auch tatsächlich das Ziel im Stadion Lochwiese. Genau dort war vor den traditionellen Startschüssen per Silvesterrakete die große Vorfreude auf die Veranstaltung spürbar. Nach vielen Trainingseinheiten auf dem Laufband und im Kraftraum, so betonten es Frauen wie Männer, sei ein Wettkampf in der freien Natur höchstwillkommen.

Der Silvesterlauf ist eine großartige Sache und da wollte ich den Stones auch einmal die Gelegenheit geben, hier mitzulaufen.
´René Grass ging als Keith Richards vom Team „Rolling Stones“ an den Start

Bevor allerdings die Erwachsenen ihre Laufschuhe schnürten, gehörte die erste Rakete den Kindern und Jugendlichen, die einen 1,5 Kilometer langen Kurs um das Stadion bewältigten. Dabei sorgten zwei Geschwister aus dem Rheinisch-Bergischen dafür, dass ihre Familie ordentlich Grund zum Feiern hatte: Simon Mitzschke (13), der für HSV Leichtathletik startete, und seine Schwester Lotta Mitzschke (11) im Trikot des Bergischen Schwimmclub Overath holten beim Nachwuchsrennen den Doppelsieg.

Während die Mitzschkes bereits auf dem Weg in die Dusche waren, hielten Wolf und Olschewski im Starterfeld für den 5-Kilometer-Lauf amüsiert Ausschau nach der Trikotnummer 400. Unter dieser hatte sich nämlich ein Teilnehmer mit dem Namen Keith Richards mit Wohnort London angemeldet, passenderweise für das Team „Rolling Stones“. Tatsächlich steckte René Grass vom TV Refrath in dem Shirt mit der herausgestreckten Zunge. „Der Silvesterlauf ist eine großartige Sache und da wollte ich den Stones auch einmal die Gelegenheit geben, hier mitzulaufen“, erklärte Grass nach dem Zieleinlauf mit einem Augenzwinkern.

Zieleinlauf einer Läuferin

Bereits zum dritten Mal in Folge war Theresa Ruppersberg auf der 5-Kilometer-Strecke erfolgreich. Diesmal brauchte die Hindernisläuferin aus Hessen für den Kurs etwas mehr als 23 Minuten.

Stichwort Zieleinlauf: Bei der Siegerehrung für die 5000 Meter lange Crossstrecke standen bekannte Gesichter auf dem Treppchen. Schnellster Mann war erneut Tom Peiter (28). Der gebürtige Engelskirchener absolvierte den Kurs trotz Erkältung in den Knochen in 19:33 Minuten und holte sich den dritten Sieg in Folge. Ebenfalls bereits zum dritten Mal uneinholbar war Theresa Ruppersberg, 18 Jahre alt, und für Eintracht Frankfurt am Start.

Bild der Sieger nach dem Zieleinlauf

Gleich bei ihren Debüts gewannen Fabian Jenne von der SG Wenden und Nicole Scholz vom TV Refrath den legendären Crosslauf über 10,7 Kilometer.

Die Hindernisläuferin aus Hessen hatte viel Lob für die Organisatoren im Gepäck. Der Lauf sei perfekt vorbereitet und die Streckenführung außergewöhnlich – da lohne sich auch die weite Anfahrt, freute sich Ruppersberg sichtlich über den Sieg.

Im mit 167 Sportlerinnen und Sportlern stärksten Feld über 10,7 Kilometer hatten dagegen zwei echte Neulinge ihre Nasen vorn. Bei den Männern war Fabian Jenne (33) von der SG Wenden 18 Sekunden schneller als Vorjahressieger Tobias Lautwein. Siegerin der Frauen wurde die Kölnerin Nicole Scholz (24) vom TV Refrath. Für beide war es der erste Gummersbacher Silvestercrosslauf – aber garantiert nicht der letzte, wie das Duo begeistert betonte.


Die schnellsten Crossläuferinnen und -läufer 2023:

Crosslauf Männer (10,7 km): 1. Fabian Jenne (SG Wenden, 41:09 min.), 2. Tobias Lautwein (Runnergy, 41:27 min.), 3. Mathias Schneider (Triranhas, 43:43 min.).

Crosslauf Frauen (10,7 km): 1. Nicole Scholz (TV Refrath, 46:50 min.), 2. Franziska Schneider (Selbstläufer Altenahr, 52:14 min.), 3. Ronja Stöcker (Stöckers auf Pokaljagd, 54:38 min).

Crosslauf Männer (5 km): 1. Tom Peiter (Chase the Boneman, 19:33 min.), 2. Moritz Klein (TV Dillenburg, 20:00 min.), 3. Marc Peiter (Chase the Boneman, 20:22 min.).

Crosslauf Frauen (5 km): 1. Theresa Ruppersberg (Eintracht Frankfurt, 23:31 min.), 2. Saskia Brandstätter (Chase the Boneman, 23:55 min.), 3. Saskia Schmidt (LG Gummersbach, 25:50 min.).

Jugendlauf Jungen (1,5 km): 1. Simon Mitzschke (HSV Leichtathletik, 5:54 min.), 2. Benedikt Flosbach (LG Gummersbach, 5:59 min.), 3. Lukas Flosbach (LG Gummersbach, 6:47 min.).

Jugendlauf Mädchen: 1. Lotta Mitzschke (BSC 68, 7:15 min.), 2. Madita Rudolph (VfL Berghausen, 7:33 min.), 3. Milena Fabritius (VfL Engelskirchen, 7:49 min.). 

Rundschau abonnieren