RegionalplanGummersbach hält trotz Misstrauens an Potenzialflächen fest

Lesezeit 2 Minuten
Bürger von Hanfgarten protestieren auch mit Transparenten gegen die Regionalplanung.

Bürger von Hanfgarten protestieren auch mit Transparenten gegen die Regionalplanung.

Gummersbach – Es bleibt dabei: Die beiden insgesamt 42 Hektar großen Flächen im Bereich Hanfgarten/Rospe sowie in Herreshagen sollen als Potenzialflächen im Regionalplan ausgewiesen werden. Damit ändert sich nichts an dem einstimmigen Beschluss des Ausschusses für Stadtentwicklung aus dem Mai, als 15 Ausschussmitglieder den Plänen ihr „Ja“ gegeben hatten.

Das ist das Ergebnis einer zweistündigen Aussprache in einer erneuten Sitzung des Ausschuss für Stadtentwicklung. In der konnten auch betroffene Bürger in einer Sitzungsunterbrechung ihre Standpunkte vortragen. In den Wortbeiträgen, unter anderem von Landwirt Volker Dannenberg, wurde deutlich, dass man allen Beteuerungen von Politik und Verwaltung nicht traut. Selbst der Bereitschaft von Bürgermeister Frank Helmenstein, eine schriftliche Enteignungsverzichtserklärung abzugeben. Oder der Zusage, dass kein Gewerbe geplant sei, und, wenn nicht verkauft werde, auch keine Planung möglich sei.

Gerne auch an einem anderen Standort

Am liebsten sähen es die Betroffenen, wenn beide Flächen aus dem Plan genommen oder gerne auch an einer anderen Stelle im Stadtgebiet ausgewiesen würden. Dass Potenzialflächen jederzeit innerhalb der Stadt getauscht werden können und lediglich dem Zweck dienen, überhaupt Gewerbe ansiedeln zu dürfen, wurde als Erklärung nicht akzeptiert. Konrad Gerards distanzierte sich zwar für die Grünen vom Abstimmungsverhalten seiner Fraktion im Mai, an der Sache selbst änderte das aber auch nichts mehr.

Bürgermeister Frank Helmenstein machte klar, dass der Beschluss nicht mehr zurückgeholt werde. Ob es, wie von Dannenberg angeregt, zu einem Gespräch mit dem Ex-Vorsitzenden der Kreisjägerschaft und Ex-Karstadt-Filialgeschäftsführer Heinz Kreiensiek als „Mediator“ kommt, ist aktuell ungewiss. In die weitgehend sachlich und konstruktiv geführten Debatte kam ein wenig Thermik, als Diyar Agu (Linke) der Verwaltung vorwarf, in der Mai-Sitzung angeblich nicht die potenziellen Gewerbefläche vorgestellt zu haben. Die Reaktion folgte prompt: Andreas Dissmann (Grüne) erinnerte Agu daran, dass die Verwaltung in der Mai-Sitzung sehr wohl detailliert berichtet und auf alle Fragen geantwortet habe. Daher sagte er zu Agu: „Ich weiß nicht, in welcher Sitzung Du warst.“

Das könnte Sie auch interessieren:

Derweil kritisierte Vize-Bürgermeister Jürgen Marquardt (CDU), wie Agu erneut mit den Ängsten der Bürger spiele. Und Ausschussvorsitzender Jörg Jansen (CDU) fügte an, dass es nicht das Problem des Ausschusses sein könne, wenn die Linken das Verfahren nicht verstanden hätten.

Rundschau abonnieren