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Schnelle Rettung für HaustiereGummersbacherinnen sammeln Spenden für Sauerstoffmasken

Lesezeit 3 Minuten

Mit den speziellen Masken können Hunde von den Rettern im Falle einer Rauchgasvergiftung schneller und effizienter versorgt werden.

Dümmlinghausen – Ein Hausbrand in ihrer Nachbarschaft im November vergangenen Jahres war vielleicht nicht der direkte Auslöser für Claudia Landgrafes Aktion. Doch der Feuerwehreinsatz hat sie sicherlich dafür sensibilisiert. Denn bei dem großen Hausbrand waren auch Hunde und Katzen betroffen. „Es war einfach schrecklich, dabei zuzusehen“, sagte Landgrafe zu dem Vorfall in ihrer Nachbarschaft.

Bei solchen Notfällen möchte die Hundetrainerin nicht mehr bloß zuschauen. Seit Juni sammelt sie Spenden, um Sauerstoffmasken für Haustiere zu kaufen und die Feuerwehren Oberbergs mit diesen auszustatten. Diese speziell für Tiere konzipierten Masken sollen vor allem Hunde und Katzen, aber auch kleinere Tiere im Falle einer Rauchgasvergiftung schneller und effizienter versorgen können.

Hundetrainerin Claudia Landgrafe

Feuerwehr will Masken auch einsetzen

Denn die Masken für Menschen seien für die Anatomie eines Tieres einfach nicht gemacht. „Dadurch geht viel lebenswichtiger Sauerstoff verloren“, erklärt Landgrafe: „Oft sterben die Tiere dann an einer Rauchvergiftung.“ Auf die Idee kam sie durch Kundin und Freundin Sandra Weißbrodt. Im April machte sie die Trainerin ganz aufgeregt auf die Sauerstoffmasken für Haustiere aufmerksam. In den USA, erfuhren die beiden, die vorher noch nie etwas davon gehört hatten, seien diese Masken schon Standard.

Als Landgrafe und Weißbrodt die Möglichkeit sahen, etwas für die Rettung von Tieren in Brandfällen auf die Beine zu stellen, zögerten sie nicht. Das sei alles recht spontan gewesen, erklärte Sandra Weißbrodt. So starteten die beiden im Juni die Spendenaktion. „Wenn wir nur einem Tier helfen können, haben wir schon viel getan“, sagt Landgrafe. Denn ein Haustier sei nicht nur irgendein Lebewesen, sondern für die meisten Halter ein fester Bestandteil der Familie. Vor allem möchte die Hundetrainerin das Bewusstsein der Menschen für das Wohl der Tiere stärken und zeigen, dass Tiere ebenso gefühlvolle Wesen sind.

Ein Brand in der Nachbarschaft im vergangenen Jahr  war einer der Auslöser.

Mit Detlef Hayer, dem Leiter der Feuerwehr Gummersbach, stehen die beiden bereits in Kontakt. Er steht der Aktion positiv gegenüber. Wenn es weiterhin gut laufe, sollten möglichst viele Erstausrückenden Fahrzeuge der Kommunen mit den Sauerstoffmasken ausgerüstet werden, sagt Hayer. Denn tatsächlich könnten die Einsatzkräfte Tiere mit den Masken für Menschen bisher mehr schlecht als recht retten. „Wir fänden es toll, wenn die Spendenaktion so erfolgreich wäre, dass wir die Haustiere in Zukunft fachgerecht versorgen können“, so der Feuerwehr-Chef. Einen Mehraufwand für die Einsatzkräfte gebe es dadurch im Ernstfall nicht: „Wenn die Sachen da sind, werden sie auch ohne weiteres genutzt.“

In der Hundeschule „Signal-Hund“ und im Internet bitten Landgrafe und Weißbrodt deshalb um finanzielle Unterstützung. Viele Kunden und Bekannte seien von der Spendenaktion begeistert: „Doch die meisten zögern dann noch, wirklich dafür zu spenden.“ Auf dem Fest des Kleintierzentrums in Nümbrecht am Samstag werden die Freundinnen weiter Werbung für den guten Zweck machen. An einem Infostand wollen sie Besucher über die Masken informieren und diese vorführen.

Inzwischen haben Landgrafe und Weißbrodt schon 650 Euro zusammengesammelt, was für vier Masken Sets ausreicht. „Das ist schon mehr, als wir uns erhofft hatten“ sagte Weißbrodt. Es könne aber gern noch mehr werden, damit möglichst viele Feuerwehren in Oberberg ausgestattet werden können. Bis August soll die Spendenaktion laufen.

http://signalhund.magix.net/SH/charity.htm