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Seit 50 JahrenAgger Apotheke in Gummersbach-Dieringhausen feiert Jubiläum

Lesezeit 3 Minuten

Wolfgang und Jan (r.) Simons in ihrer Apotheke. 

Seit 50 Jahren sind die Simons in ihrer Apotheke für die Kunden da.

Für Apotheker Wolfgang Simons gibt es einen wichtigen Satz, der sein gesamtes Berufsleben prägte: „Der Kunde ist das Wichtigste!“ Der 78-Jährige ist überzeugt: „Wenn ich zur Apotheke komme, habe ich ein gesundheitliches Problem und hoffe, eine Lösung zu erhalten. Die individuell zugeschnittenen Infos, die wir Apotheker und unsere Mitarbeitenden bereithalten, gibt es nicht im Internet.“

Diese Berufsauffassung hat sich auch sein Sohn, Jan Simons, zu eigen gemacht. Der 44-Jährige führt die Medica Apotheke im Dieringhauser Ärztehaus und die Agger Apotheke, wo Wolfgang Simons noch regelmäßig mitarbeitet. Die Agger Apotheke besteht im Juli seit 50 Jahren. Wolfgang Simons eröffnete sie am 22. Juli 1975, nachdem er als angestellter Apotheker in der Kölner Dom Apotheke erlebt hatte, wie hilfreich es ist, das Vertrauen der Kundschaft zu gewinnen. Er betont: „Natürlich ist es aber auch wichtig, dass wir unsere Grenzen kennen und wissen, wann wir jemanden zum Arzt schicken müssen.“ Jan Simons lächelt, als er diese Sätze von seinem Vater hört, denn er kennt diese Gespräche: „Früher haben wir sonntags beim Frühstück über die Apotheke geredet, darüber, was gerade zu tun war, was es Neues gibt.“

Für den Sohn war immer klar, dass er Apotheker werden will

Er erinnert sich, als Junge schon neugierig die Abläufe im Labor verfolgt und in Fachbüchern gestöbert zu haben. „Für mich war immer klar, dass ich die Nachfolge meines Vaters antreten würde. Das ist manchmal herausfordernd, doch wir führen unsere Diskussionen konstruktiv“, erläutert er. Der Zivildienst, den er im Rettungsdienst ableistete, untermauerte diesen Wunsch noch einmal, zumal er sich schon immer einen Beruf mit naturwissenschaftlichem Bezug gewünscht hatte. Mit Wolfgang und Jan Simons gibt es zwei Generationen, die den Wandel von der analogen zur digitalen Berufswelt verkörpern. Während Wolfgang Simons davon erzählt, dass früher alles detailliert auf Papier festhalten und Bestellungen am Telefon durchgegeben wurden, blickt sein Sohn in die Zukunft.

Er schildert seine Pläne: „Wir möchten die digitale Arzneimittelversorgung weiter vorantreiben. Im Moment nutzen schon einige Kunden unsere gesund.de-App. Damit kann man sein E-Rezept auf das Handy laden und es an uns übermitteln. Bei diesem Prozess wird immer ein kostenloser Botendienst angeboten, damit Kunden im Normalfall noch am gleichen Tag beliefert werden.“ Relativ neu ist auch der Impfservice. Er resultiert aus der Zeit der Pandemie – inzwischen wird in den Apotheken der Simons gegen Grippe geimpft. Davon abgesehen, dass in den beiden Apotheken mit den 25 Mitarbeitenden mehrere tausend Arzneimittel vorgehalten werden, ist auch das hauseigene Labor gut ausgelastet.

Jan Simons erklärt: „Etwa vier Rezepturen stellen wir pro Tag her. Dazu gehören Säfte, Kapseln, Cannabistropfen zur Schmerztherapie oder Cremes.“ Solche Leistungen, ist der Apotheker sicher, würden langfristig den Unterschied zum Online-Handel machen. Und da auch im digitalen Zeitalter das Wohlergehen des Kunden im Mittelpunkt steht, kündigen die beiden Apotheker an, sich für die Jubiläumswoche im Juli die eine oder andere Überraschung ausgedacht zu haben, wie zum Beispiel Extra-Paybackpunkte. Diese gibt es in den beiden Linda Apotheken schon seit 20 Jahren.