Letztes Konzert mit den DomstürmernStevie Gable aus Rebbelroth strebt Solokarriere an

Stevie Gable strebt eine Solokarriere an.
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Rebbelroth – Heute Abend spielt der Gummersbacher Stevie Gable vorerst zum letzten Mal auf dem traditionellen Nach-Sessionsauftritt im Kölner „Piranha“, der „Kneipe mit Biss“, zusammen mit den Domstürmern. Nach rund acht Jahren in der Kölschband will der Gitarrist und Sänger nun neue Wege gehen. Der 54-Jährige betont, dass es keinen Streit gegeben habe: „Jetzt ist einfach der Zeitpunkt, mein eigenes Ding zu machen.“
So sei das Leben in der Band ein Fulltime-Job. Auch wenn in der Karnevalszeit gut 200 Auftritte in sechs Wochen absolviert werden, sei der Rest des Jahres mit rund 100 Auftritten, CD- und Videoproduktionen gut gefüllt. Daneben bleibe kaum Zeit für andere Projekte. „Die Arbeit mit den Domstürmern hat mir viel Freude gemacht“, schildert der Musiker, sowohl auf als auch hinter der Bühne: „Wir sind eine große Familie – die Band, das Technikteam und das Management.“
Musik bestimmt schon immer sein Leben
Gable macht schon sein Leben lang Musik: „Von meinem Taschengeld habe ich mir als siebenjähriger meine erste Gitarre gekauft.“ Als 20-Jähriger hat er begonnen, autodidaktisch E-Gitarre zu studieren. In den 80er und 90er Jahren gründete er eigene Bands, für die er als Leadgitarrist komponierte und textete.
Zwischendurch absolvierte er ein E-Gitarrenstudium an der staatlichen Schule für Rockgitarre in Offenbach. Seit 1997 war er Frontsänger und Gitarrist in den Bands High Energy, TripleX, Superdream und bei Stevie Gable und Soulution. Nach einer Weiterbildung zum Gesangscoach war er die Tenorstimme des a-cappella-Ensembles „Wanderer“, bevor er bei den Domstürmern einstieg.
Von den Domstürmern zum Gypsy-Jazz
„Ich habe Musik schon immer als Sprache der Seele empfunden“, sagt Gable. „Nun möchte ich mich meiner musikalischen Leidenschaft, den Rhythmen des Gypsy-Jazz widmen.“ Auf diese Musikrichtung, eine Fusion europäischer Folklore mit amerikanischem Jazz-Swing der 1930er Jahre, ist Gable vor etwa drei Jahren aufmerksam geworden: „Als ich ein Stück von Stochelo Rosenberg im Internet gehört habe, ging mir das durch und durch.“
Vor gut einem halben Jahr hat er sich ein spezielles Instrument anfertigen lassen. Liebevoll nimmt er sein „Julchen“ in die Hand und streicht über den gewölbten Korpus. Besonders fasziniert ihn der weiche Klang des Akustik-Instruments.
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In seinem Studio und bei schönem Wetter im Garten oder im Wald will er nun in aller Ruhe ohne den Karnevalsstress sein Repertoire aufbauen und zunächst Solo-Auftritte geben: „Ohne Band im Rücken fühlt sich das allerdings an, wie ohne Sicherheitsnetz.“
In die Vorstellung heute Abend geht er mit einem lachenden und einem weinenden Auge: „Die Trennung von den Domstürmern schmerzt – das ist, als würde ein Stecker gezogen.“ Gleichzeitig freut er sich auf die Solokarriere: „Ich glaube, das lachende Auge überwiegt etwas.“