Fünf Handball-Profis haben im Gummersbach ins Kreiskrankenhaus Geschenke verteilt.
WeihnachtsaktionVfL Gummersbach bringt Weihnachtsfreude auf die Kinderstation

Promis am Krankenbett: Livia (l.) und Emily freuen sich über den überraschenden Besuch der Vfl-Spieler (v.l.) Teitur Einarsson, Stepan Zeman, Lukas Blohme, Dominik Kuzmanovic und Joao Gomes. mit dem Maskottchen Gummi.
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Die VfL-Handballer kennen sich auf der Kinderstation des Gummersbacher Kreiskrankenhauses schon aus. „Habt ihr umgeräumt“, fragt Sportler Lukas Blohme am Dienstag die Stationsleiterin Maren Schonscheck-Braasch im Spielzimmer der Kinderstation. Dort sind die Geschenke, die von den Fans des VfL Gummersbach bei den letzten beiden Heimspielen vor Weihnachten abgegeben wurden.
Die Zusammenarbeit mit der Kinderstation im Krankenhaus gibt es schon seit 15 Jahren. Lukas Blohme, Rechtsaußen bei den Handballern, ist schon zum fünften Mal dabei. „Es ist mir eine echte Herzensangelegenheit“, sagt der 31-Jährige. Und auf die Frage von Schwester Maren, wie lange er denn noch wiederkommen wird, sagt er: „Natürlich so lange, wie ich spielen werde.“
Handballprofis abseits des Spielfelds
Chefarzt Roland Adelmann freut sich über die Unterstützung des VfL: „Wir versuchen natürlich, möglichst alle Kinder und Jugendliche vor den Feiertagen noch nach Hause zu entlassen. Das klappt aber leider nicht immer.“ Adelmann schätzt, dass gut eine Handvoll die Weihnachtsfeiertage im Krankenhaus bleiben muss. Dabei habe man als junger Patient gute Chancen, nur kurz im Krankenhaus bleiben zu müssen. So liege die durchschnittliche Verweildauer in dieser Altersgruppe bei nur zwei Tagen, der Bundesdurchschnitt hingegen bei vier Tagen. Wer nun allerdings unmittelbar vor Weihnachten ins Krankenhaus muss, bei dem ist ein Aufenthalt über die Feiertage wohl nicht vermeidbar.
Wenn man selber Vater ist, dann macht das emotional noch einmal etwas ganz anderes mit einem
Es gibt bereits den einen oder anderen Familienvater im VfL-Kader, darunter eben auch Rechtsaußen-Spieler Lukas Blohme: „Bei meinem Mannschaftskollegen ist es so, dass er das Krankenhaus und die Kinderstation aus eigener Erfahrung kennt. Mein Sohn war zum Glück noch nicht im Krankenhaus.“
Und dennoch hat die Vaterschaft etwas mit ihm gemacht. „Ich war auch vorher schon immer bei diesem Termin, weil ich es schön finde, Kindern im Krankenhaus ein bisschen Freude zu bereiten. Wenn man aber selber Vater ist, dann macht das emotional noch einmal etwas ganz anderes mit einem“, sagt er nachdenklich. Umso mehr freut es den Handballprofi, dass die Fans seines Clubs in diesem Jahr mit 175 Geschenken so viele abgegeben haben wie nie zuvor in der Geschichte der Aktion.
Eine Aktion mit langer Tradition
Diese vielen Geschenke reichen natürlich zum Glück für alle Kinder an Weihnachten und Silvester dieses Jahres. „Was dann übrig bleibt, wird aber auch nicht schlecht“, sagt Schwester Maren lachend. Die Geschenke werden gesammelt und an die Kinder übergeben, die ihren Geburtstag im Krankenhaus verbringen müssen.
Die 13-jährige Livia liegt mit der 15-jährigen Emily derzeit auf einem Doppelzimmer. Emily hat sich über ein großes Harry-Potter-Puzzle gefreut, während Livia eine Spielzeugnähmaschine geschenkt bekommen hat. „Ich habe zu Hause auch eine echte Nähmaschine, mit der ich immer wieder kleine Kleidungsstücke nähe“, sagt Livia.
Vom Besuch der Sportler ist sie ein wenig überrumpelt, auch weil Handball gar nicht so sehr ihr Sport ist, wie sie lachend zugibt. So richtig in Weihnachtsstimmung ist sie im Krankenhaus noch nicht, gibt sich aber zuversichtlich. „Ich werde vermutlich am Donnerstag vor Weihnachten entlassen, und dann kommt die Vorfreude schon noch zu Hause“, sagt Livia.
Bevor die Sportler sich auf den Weg zu den Kindern machen, gibt es noch einen Spendenscheck in Höhe von 600 Euro für die Kinderstation. Das Geld hat der Wipperfürther VfL-Fanclub „Wipp's schnelle Mitte“ beim diesjährigen Alternativen Adventsmarkt beim Glühweinverkauf gesammelt.

