Umtausch und EinkaufViele Oberberger trieb es nach den Weihnachtstagen in die Innenstädte

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Ein Mann kauft in einem Geschäft eine Tasche. Er wird von einer Verkäuferin bedient.

Aki Kouranis kaufte ein verspätetes Weihnachtsgeschenk im Taschengeschäft von Gabriele Weitz.

In den Geschäften in der Gummersbacher Innenstadt war es am ersten Tag nach dem langen Weihnachtswochenende voll. 

Am ersten Tag nach dem Weihnachtswochenende herrscht Hochbetrieb in den oberbergischen Innenstädten – so auch in der Kreisstadt Gummersbach. Es ist Mittwoch, kurz nach 11 Uhr. Die meisten Menschen sind jedoch nicht in der City unterwegs, um Weihnachtsgeschenke umzutauschen, sondern um sich etwas Schönes zu gönnen. So sind die Bistros und Cafés gut gefüllt, doch auch die Geschäfte verzeichnen einen regen Zulauf.

Um dem Andrang Herr zu werden und ein entspanntes Einkaufen zu ermöglichen, hat der Elektrofachmarkt Saturn im Forum Gummersbach seine Öffnungszeiten zwischen Weihnachten und Neujahr auf 9 bis 20 Uhr ausgedehnt. „Heute werden sehr viele Weihnachtsgutscheine eingelöst“, berichtet Stephan Heinen, seit dem Herbst Geschäftsführer des Marktes.

Weihnachtskäufe: Smartphones und Tablets sind heiß begehrt

Heiß begehrt seien Smartphones und Tablets, sehr stark nachgefragt würden auch Robo-Sauger, die als Kombigeräte auch das Wischen gleich mit übernehmen. Er lächelt: „Die Heinzelmännchen, die man sich früher gewünscht hat, gibt es jetzt mit Akku.“ Umgetauscht werde im Gegensatz zu früheren Zeiten kaum noch etwas, weiß Heinen: „Die Kunden informieren sich mittlerweile sehr gut über die Wünsche ihrer Familienangehörigen und Freunde. Oder sie verschenken Gutscheine.“

Ein Mann mit seinem Enkel beim Kauf eines Sport-T-Shirts.

Jakob Löwen aus Gummersbach tauschte mit seinem Enkel Noah (7) bei Frank Messerer ein Sportshirt um.

Zudem gebe es   viele Kunden, die die ruhige Zeit zwischen den Tagen nutzen, um sich selbst zu beschenken. „Der Trend geht vermehrt zu größeren Diagonalen“, schildert Heinen mit Blick auf die Fernsehabteilung und ergänzt: „Während früher der Bereich zwischen 55 und 65 Zoll interessant war, sind es jetzt die Geräte mit 75 Zoll.“ Meist würden entsprechende Soundbars für ein räumliches Klangerlebnis gleich mitgekauft.

Überraschend sei die Nachfrage nach Film- und Musik-CDs gestiegen, trotz aller existierender Streamingangebote. Ebenso interessierten sich viele Kunden für Schallplatten. „Ich finde es gut, dass es auch aktuelle Titel wieder auf Vinyl gibt“, freut sich der Wiehler Kai Göbel. Daneben findet er klasse, dass alte Songs neu aufgelegt werden: „Ich habe eine Anlage von meinem Onkel geschenkt bekommen und besonders leise Passagen hören sich auf Schallplatte viel besser an – das ist Lagerfeuerromantik.“

Einkaufszentrum Forum: Blick auf die volle Rolltreppe.

Im Einkaufszentrum Forum herrschte auch nach Weihnachten Hochbetrieb

Im Taschengeschäft „We love bags“ gibt es ebenfalls kaum Umtauschwünsche. Der Gummersbacher Aki Kouranis stellt eine geräumige Umhängetasche auf den Tresen, nachdem er sich einige Zeit für die Auswahl genommen hat, und erzählt: „Das ist ein verspätetes Weihnachtsgeschenk für meinen Vater.“ Chefin Silke Weitz erklärt: „Die Kunden suchen sehr bewusst aus.“ Bis zum frühen Nachmittag habe es nur einen einzigen Umtausch gegeben. Prinzipiell habe sich das Geschäft trotz aller Krisen positiv entwickelt.

Das sieht auch Klaus Kricks so. „Das Weihnachtsgeschäft war bis jetzt einigermaßen gut – wir haben einen stabilen Zuwachs angesichts der derzeitigen Wirtschaftslage“, berichtet der Center-Manager des Forums. Vorsichtig formuliert er: „Die Kauflaune lässt zwar noch Verbesserungspotenzial zu, aber es wäre sehr ungewöhnlich, wenn das anders wäre.“ Auch wenn es eine stark unterschiedliche Resonanz aus dem Modebereich gebe, freue er sich, dass das diesjährige Weihnachtsgeschäft wahrscheinlich mit einem leichten Plus abgeschlossen werden kann: „Von der Entwicklung her passt es.“

Hinsichtlich des Umtauschverhaltens sieht es bei Sport Messerer in Derschlag etwas anders aus. „Die Leute haben uns heute überrannt“, sagt Inhaber Frank Messerer am Mittwochmittag. Häufig würden Jacken umgetauscht, weil die Größe oder Farbe nicht passt. Dann wieder sei ein Skihelm für die falsche Kopfgröße ausgesucht worden. Andreas Döhl aus Hülsenbusch macht es anders. Er kauft für seine Nichte einen Gutschein, weil die jetzt in den Skiurlaub fahren will: „Dann kann sie sich ihren Helm selbst aussuchen.“

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